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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Umwelt und Wasser

Wasser. Foto: Dmitry Fisher/Panthermedia.net

Umwelt und Wasser

Gewässer sind wesentliches Element unseres Ökosystems, Erholungsräume und Transportwege. Wasser ist Rohstoff und Produktionsfaktor, Trinkwasser ein knappes und wertvolles Gut. Der Verbrauch hat sich weltweit in den letzten 50 Jahren vervierfacht. Gesundheit, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Sicherheit hängen unmittelbar von der Versorgung mit Wasser ab. Für den Schutz der Lebensgrundlage Wasser müssen wir aktiv Verantwortung übernehmen.

Aktuelle Herausforderungen an die Wasserwirtschaftspolitik in Nordrhein-Westfalen

Für die Umweltpolitik Nordrhein-Westfalens hat das Vorsorgeprinzip in der Wasserwirtschaft höchste Priorität. Mit ihrer "Wasserrahmenrichtlinie" (WRRL) gibt die Europäische Union (EU) dafür die Richtung vor. Hier heißt es: "Wasser ist keine übliche Handelsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss." Gewässer werden so bewirtschaftet, dass sie der Sicherung der Trink- und Brauchwasserversorgung der Menschen und der Industrie dienen als Bestandteil des Naturhaushalts erhalten und ökologisch verbessert werden und Hochwasserrisiken gemindert werden. In der Vergangenheit ist viel in die Wasserwirtschaft investiert worden, sei es für die Trinkwasserversorgung, die Abwasserreinigung, die Störfallvorsorge oder für den Hochwasserschutz. Diese Maßnahmen hatten Erfolg. Die Wupper als "schwarzer Fluss" oder der Rhein "als Kloake" sind inzwischen Vergangenheit. Dennoch bestehen weiterhin Probleme, die wasserwirtschaftliches Handeln erfordern.
Dies sind die wichtigsten Punkte:
  • Hochwasser: Auch vor dem Hintergrund des erwarteten Klimawandels ist die Minderung der Hochwasserrisiken eine Schwerpunktaufgabe.
  • Emscher-Umbau: Der Umbau des Emschersystems durch die ökologische Renaturierung des Flusssystems und die Neu-Anlage der Abwasserführung ist eine Jahrhundertaufgabe.
  • Das Programm "Lebendige Gewässer für Nordrhein-Westfalen": Alle Gewässer in Nordrhein-Westfalen sollen spätestens bis zum Jahr 2027 gute ökologische Potenziale aufweisen. Das verlangt die europäische Wasserrahmenrichtlinie. Dazu werden an den Gewässern nach dem Trittsteinkonzept Maßnahmen zur ökologischen Renaturierung durchführen. Die heimischen Arten finden so wieder Lebensräume, die Gewässer werden wieder durchgängig für wandernde Arten, die Menschen werden die Vielfalt der Bäche und Flüsse im Land wieder erleben können.
  • Beratungsangebote für die Landwirtschaft: Das Grundwasser ist in den intensiv landwirtschaftlich genutzten Regionen aufgrund der früheren Bewirtschaftungspraxis noch mit Nitraten belastet. Zum Teil kommt es durch Auswaschung und Erosion außerdem zu Nährstoff- und Pflanzenschutzmittel-Einträgen in die Oberflächengewässer. Die Landwirtschaftskammer bietet in den betroffenen Regionen ganz spezifische Beratungen an, um den Austrag von Schadstoffen ins Grundwasser und in die Gewässer weiter gezielt zu mindern.
  • Chemische Qualität: Ziel ist die Minderung weiterer verbliebener Stoffeinträge ins Grundwasser und in die Oberflächengewässer, zum Beispiel aus der Einleitung von Niederschlagswasser.
  • Spurenstoffe: Ziel ist die Optimierung der Trinkwasserqualität und der Abwasserbehandlung mit besonderem Blick auf "neue" Stoffe, insbesondere Spurenstoffe, die inzwischen in einer Vielzahl von Produkten zur Anwendung kommen.

Stichwort "Klimawandel"

Auf sämtlichen Gebieten der Wasserwirtschaft bewegt sich Nordrhein-Westfalen auf einem hohen technischen Niveau – die Folgen des Klimawandels werden aber aller Voraussicht nach auch NRW nicht verschonen: Mit den ansteigenden Durchschnittstemperaturen gehen lange Trockenphasen, aber auch extreme Niederschlägen einher. Der Klimawandel wird sich vermutlich auf sämtliche Gebiete der Wasserwirtschaft auswirken. Ob und wo wir zukünftig häufiger mit Hochwasser zu rechnen haben, die Grundwasserstände tendenziell steigen oder eher sinken werden, ob die Klimaänderungen die Wasserqualität und die Wasserversorgung beeinträchtigen können und ob in heißen Sommern die Gefahr besteht, dass Trinkwasserspeicher austrocknen und es bei Kraftwerken zu einem Kühlwasserengpass kommt – auf diese Fragen muss eine Antwort gefunden werden, um frühzeitig und angemessen auf eventuelle Gefahren zu reagieren.
Hochwasser am Rhein bei Köln.
Starke und öfter auftretende Hochwasser sind eine mögliche Folge des Klimawandels. (Foto: Gerhard Marx/Panthermedia.net)

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Trinkwasser. Foto: Elena Elisseeva / panthermedia.net
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Wasserversorgung und Trinkwasser

Nordrhein-Westfalen hat als bevölkerungsreiches und industriell geprägtes Bundesland einen besonders hohen Bedarf an qualitativ hochwertigem Trink- und Brauchwasser. Die Qualität des Wassers wird in Nordrhein-Westfalen gewissermaßen "von der Quelle bis zum Zapfhahn“ durch die regelmäßige, landesweite Überwachung von Oberflächengewässern, Grundwasser und Rohwasser sowie durch die ständige Überwachung des Trinkwassers überprüft.