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04 Artensterben in NRW derzeit über 43.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten in rund 70 verschiedenen Lebensräumen. Darunter Insekten, eine bunte Vielzahl von Vogel- und Säugetierarten, vielfältige Farn- und Blütenpflanzen, Jahrhunderte alte Buchenwälder und blühende Heideflächen. Mittlerweile sind auch die ersten Erfolge des vom Land betriebenen Naturschutzes sichtbar. Fischotter und Bachforelle sind die Gewinner der Renaturierung vieler Gewässer. Der Lachs, vor einigen Jahren gezielt angesiedelt, taucht inzwischen oft in den Flüssen auf. Die für Weißstorch, Uhu und Biber aufgelegten Artenschutzprogramme beginnen sich auszuzahlen. Wildkatze und Schwarzstorch kehren mehr und mehr zurück, und der Wisent, in NRW einstmals ausgestorben, zieht heute durch die dichten Wälder des Siegerlandes. Doch diese Erfolge dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass unser Naturerbe weiterhin stark gefährdet ist. Der Artenverlust schreitet auch in NRW weiter voran. Artensterben in NRW Nach dem jüngsten Umweltbericht NRW ist die Zahl der ausgestorbenen oder verschollenen Arten in NRW so hoch wie nie zuvor: Jede zehnte Art ist betroffen. Aktuell steht ungefähr die Hälfte der heimischen Tier- und Pflanzenarten in NRW auf der Roten Liste, ist also vom Aussterben bedroht. Die Ursachen des Artensterbens sind hausgemacht. Täglich verschwinden in Nordrhein-Westfalen rund 10 Hektar wertvolle Fläche für den Bau von Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen. Das sind ungefähr 14 Fußballfelder pro Tag, die an natürlichem Lebensraum für Tiere und Pflanzen verloren gehen. Dieser fortschreitende Flächenfraß geht einher mit einer zu intensiven Bewirtschaftung der Böden und Wälder und – in der Vergangenheit – einem


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