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Studie_Ressourceneffizienz_2015

Ressourceneffizienz in der Ernährungswirtschaft Kapitel 3 | Bewertung der Energieeffizienz Beleuchtungsanlage eine professionelle Auslegung mit Hilfe einer entsprechenden Planungssoftware sinnvoll. Bei der Platzierung der Lichtschalter ist auf eine ausreichende Kennzeichnung und gute Zugänglichkeit zu achten. Zur Minimierung des Wärmeeintrags und der Blendung auf Bildschirmen in Produktionshallen im Sommer sind insbesondere weiß gestrichene Fensterflächen an Scheddächern weit verbreitet. Aufgrund des verringerten Tageslichteinfalls erhöht sich der Strombezug für die Beleuchtung. Diesbezüglich liegen in einem Unternehmen bereits positive Erfahrungen zum Einsatz aufklebbarer Wärmeschutzfolien vor. Diese reduzieren zwar den Wärmeeintrag und die Blendung in die Halle, lassen allerdings diffuses Licht zur Raumausleuchtung durch. Beleuchtungsregelung In Räumen mit hohem Tageslichteinfall ist eine tageslichtabhängige Steuerung der Beleuchtung sinnvoll. Weiterhin bewährt hat sich die Kopplung der Beleuchtung an die Maschinenstromversorgung. Zudem kann die Beleuchtung im Rahmen einer Zeitsteuerung an die Betriebszeiten einzelner Arbeitsbereiche angepasst werden. In diesem Zusammenhang sollten Einbindungsmöglichkeiten in eine zentrale Gebäudeleittechnik untersucht werden. Insbesondere in Fluren, Sozialräumen und Lagerbereichen sollten Präsenzmeldern zur Anwesenheitssteuerung eingesetzt werden. 3.3.10 Kraft-Wärme-Kopplung Neben der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme ist eine gleichzeitige Bereitstellung im Rahmen einer Kraft-Wärme-Kopplung möglich. In Ernährungsbetrieben werden hauptsächlich Motorblockheizkraftwerke (MBHKW), Gasturbinen oder Dampfturbinen eingesetzt. Wirtschaftlichkeit Die Wirtschaftlichkeit einer KWK-Anlage hängt im Wesentlichen vom jeweiligen Wärmebedarfsprofil und den Brennstoff- bzw. Strompreisen des Standortes ab. Für einen wirtschaftlichen Betrieb einer KWK-Anlage sollte die Betriebsdauer mindestens 5.000 h/a betragen. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Verhältnis zwischen Brennstoff- und Strompreis. So sollte der Brennstoffpreis möglichst unter 50 % des Strompreises liegen. Um eine hohe Auslastung der KWK-Anlage zu erreichen, ist eine möglichst konstante Wärmeabnahme erforderlich. Die Auslegung der Anlage kann entweder für einen strom- oder wärmegeführten Betrieb erfolgen. Wärmegeführte Betriebsweise Wie in Abbildung 3-39 dargestellt, kann bei der wärmegeführten Betriebsweise der Wärmebedarf über gestaffelte KWK-Anlagenblöcke bereitgestellt werden. Wärmebezugsspitzen werden über zusätzliche Spitzenlastbrenner abgedeckt. Der erzeugte Strom kann entweder am Standort selbst genutzt oder ins lokale Stromnetz eingespeist werden. Bei einer wärmegeführten Betriebsweise wird nur Strom produziert, wenn die dabei entstehende Wärme genutzt werden kann. Seite 103 von 230


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