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Studie_Ressourceneffizienz_2015

Ressourceneffizienz in der Ernährungswirtschaft Kapitel 4 | Praxisbeispiele wobei Feuchte, Proteinstruktur, Topographie der Querschnittsfläche, Farbe, Wasserbindung und Sensorik im Vordergrund standen. Die Feuchtebestimmung im Messaufbau erfolgte über ein Nahinfrarot-Thermometer. Des Weiteren wurden ein Farbsensor und ein Infrarot-Thermometer zur Oberflächentemperatur-Messung eingesetzt. Über die mögliche Einsparung wurden bisher noch keine Daten veröffentlicht. Geht man jedoch davon aus, dass durch eine Erhöhung des Wassergehaltes entweder insgesamt weniger Warmluft zum Trocknen benötigt wird oder die Temperatur der Warmluft bei gleichbleibendem Volumenstrom gesenkt wird, so lässt sich die theoretische Energieeinsparung rechnerisch bestimmen. Die Berechnung erfolgte auf Basis eines in der Praxis üblichen Wassergehalts im Teig von ca. 260 kg Wasser pro t Fertigprodukt (1.260 kg Teigmasse). Liegt die Ausgangsfeuchte bei durchschnittlich 10 % und erreicht man durch eine kontinuierliche Prozessteuerung dauerhaft einen Wassergehalt im Endprodukt von 13 %, so erzielt man eine Einsparung an thermischer Energie von ca. 13 %. Liegt der Wassergehalt im Durchschnitt bereits bei 12 %, so lässt sich durch eine Optimierung immerhin noch eine Einsparung thermischer Energie von ca. 4 % erreichen. Eine weitere Möglichkeit zur Optimierung des Trocknungsprozesses ist einer anderen Studie zufolge das Trocknen von feuchten Gütern mit Impuls-Infrarot auf Basis funktioneller Keramiken (IR.C). Im Unterschied zum klassischen marktüblichen Infrarot dringt IR.C dank seiner Eigenschaften mit Lichtgeschwindigkeit tief und schonend in das Gut ein und regt dort von innen heraus das Wasser zum Verdunsten an. Die Eindringtiefe kann sowohl mit unterschiedlichen Keramiken als auch mit unterschiedlicher Impulsstärke eingestellt werden. Eine Versuchsreihe mit Bandnudeln mit wellenförmigen Rändern, die konvektiv und über das IR.C-Verfahren getrocknet wurden, ergab, dass der Heiz-Energiebedarf um mehr als 90 % reduziert werden konnte. Übersicht der Maßnahmen (Strom- und Brennstoffeinsparung) Seite 158 von 230 Einsparung % 1 Anlage zur Herstellung von Nudel- Langware weist Abwärme-Potenzial auf, welches jedoch schwierig zu erschließen ist. Installation einer Neuanlage mit optimiertem Abluft-System 35 % 10 % 2 Feuchtegehalt bei der Nudelherstellung durch fehlende Erfassung und Regelung niedriger als erforderlich (Sicherheitsaufschlag) Kontinuierliche Erfassung des Wassergehaltes im Endprodukt. Regelung der Trocknung anhand des erfassten Wassergehaltes. 4 % - 13 % 3 Trocknung feuchter Produktionsgüter über Infrarot-Verfahren Trocknung durch Impuls-Infrarot auf Basis funktioneller Keramiken bis zu 90 % 4.7 Ist-Zustand Maßnahme / Verbesserung


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