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28.02.2022

Klimaanpassung: Umweltministerium und Europäische Union fördern weitere Projekte in fast 50 Kommunen mit 20 Millionen Euro

Umweltministerin Heinen-Esser: Der gemeinsame Schutz vor Klimafolgen ist existenziell - Vorstellung des Klimaanpassung-Berichtes des Weltklimarates (IPCC) am Montag

Die Mittel im aktuellen Förderprogramm des Umweltministeriums "Klimaresilienz auf kommunaler und regionaler Ebene" werden von zehn auf gut 20 Millionen Euro verdoppelt. Maßnahmen zur Klimaanpassung in voraussichtlich 47 Kommunen können dadurch bewilligt werden. Umgesetzt werden zum Beispiel die Entsiegelung befestigter Flächen, das Anlegen von Versickerungs- und Speicherflächen für Niederschlagswasser sowie die Begrünung von Dächern und Fassaden. Finanziert werden die Maßnahmen aus dem Programm REACT-EU der Europäischen Union. Mit einem Vorgängerprogramm des Landes ermöglichte das Umweltministerium bereits die Förderung von etwa 110 weiteren Maßnahmen. Weitere Förderausschreibungen im Rahmen der neuen EU-Förderperiode sind in Vorbereitung.

"Wo immer möglich, müssen wir uns auf den Klimawandel vorbereiten und seine Folgen abpuffern. Klimaanpassung ist existenziell. Es freut mich, dass wir mit dem REACT-EU Klimaresilienz-Programm viele weitere wichtige Maßnahmen zur Klimaanpassung in Kommunen unterstützen können", so Umweltministerin Ursula Heinen-Esser.

Die Europäische Union unterstützt die Mitgliedsstaaten mit dem Programm REACT-EU dabei, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der COVID-19-Pandemie abzumildern.

Neuer Sachstandsbericht des Weltklimarates am 28. Februar 2022

Mit Blick auf die Veröffentlichung des neuen Sachstandsberichtes "Klimaanpassung" des Weltklimarates (IPCC) am 28. Februar 2022 ruft Umweltministerin Ursula Heinen-Esser dazu auf, die Vorsorge vor den Folgen des Klimawandels gemeinschaftlich voranzutreiben. "Die Klimawandel-Vorsorge muss alle Bereiche und Ebenen umfassen. Nur mit gemeinsamen Anstrengungen von der lokalen bis zur globalen Ebene wird es uns gelingen, den Zusammenbruch von Ökosystemen und verheerende Waldbrände zu verhindern, die Wasserversorgung und die landwirtschaftliche Lebensmittelproduktion zu sichern und die Gefährdung der Bevölkerung durch Wetterextreme zu begrenzen", so die Ministerin. Wichtig sei nun, dass Klimaanpassung rasch auch bundesweit weiter aufgewertet und zur Gemeinschaftsaufgabe werde. Die Länder hatten hierzu den Bund Ende November im Rahmen der Umweltministerkonferenz unter anderem auf Initiative Nordrhein-Westfalens um Prüfung verschiedener Finanzierungsmodelle gebeten.

Nordrhein-Westfalen mit Klimaanpassungsgesetz Vorreiter

Nordrhein-Westfalen unterstützt die Klimaanpassung mit zahlreichen Angeboten. Im Juli 2021 hat der Landtag das bundesweit erste eigenständige Klimaanpassungsgesetz beschlossen. Um die Umsetzung voranzutreiben, hat das Umweltministerium parallel eine 15-Punkte-Offensive erarbeitet, die das Land gemeinsam mit seinen Partnern umsetzt. Neben den Landes- und EU-Programmen zur Förderung der Klimaresilienz in Kommunen stellt das Umweltministerium zahlreiche weitere Angebote zur Klimaanpassung bereit - von der Entwicklung klimastabiler Mischwälder und der Stärkung der grünen und blauen Infrastruktur über die Klimaresilienz im Ruhrgebiet bis zum internationalen EU-LIFE-Projekt "Evolving Regions - NRW wird klimarobust". Die Grüne Infrastruktur im urbanen Raum und unsere Wälder zeigen dabei, wie Natur- und Artenschutz und Klimaanpassung voneinander profitieren.

Wichtige Datengrundlagen bietet der neue Klimabericht NRW 2021 mit den Ergebnissen eines umfassenden Klimafolgen- und Anpassungsmonitorings. Begleitet wird die Umsetzung durch den Beirat Klimaanpassung Nordrhein-Westfalen, den das Umweltministerium im November eingerichtet hat.

Zur Unterstützung von Unternehmen bei der Klimaanpassung hat das Land zudem das Netzwerk "Klimaanpassung & Unternehmen.NRW" gegründet. Für Kommunen befindet sich ein Praxisleitfaden "Klimaresilienz-Check" in Erarbeitung.