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18.03.2021

Internationaler Tag der Wälder: Der Wald ist besser aus dem Winter gekommen als in den Jahren zuvor

Ministerin Heinen-Esser: Ich hoffe, dass 2021 zu einem Jahr der Wiederaufforstung und Erholung unserer Wälder wird

Der Wald in Nordrhein-Westfalen ist besser aus dem Winter gekommen als in den Jahren zuvor. Gründe dafür sind eine verlangsamte Vermehrung der Borkenkäfer sowie eine aktuell günstige Wasserversorgung im Oberboden. Umweltministerin Ursula Heinen-Esser betont: "Unsere Wälder sorgen für gutes Klima, sind Heimat für Pflanzen und Tiere und wichtiger Erlebnis- und Erholungsraum für uns Menschen. Nach drei schweren Jahren gibt es einen Lichtblick im Kampf gegen den Borkenkäfer und der feuchte Oberboden bietet Jungpflanzen gute Startbedingungen."

Passend dazu haben die Vereinten Nationen den Internationalen Tag der Wälder am 21. März in diesem Jahr unter das Motto Wiederbewaldung gestellt ("Forest Restoration - A path to recovery and well-being"). Besondere Bedeutung misst Ministerin Heinen-Esser standortangepassten Baumarten und einer vielfältigen kleinräumigen Struktur bei: "Ich hoffe, dass langanhaltende Trocken- und Hitzeperioden ausbleiben und 2021 zu einem Jahr der Wiederaufforstung und Erholung unserer Wälder wird. Mit gesunden Wäldern können wir den Klimawandel und den Artenschwund eindämmen und auch Mensch und Natur ein Stück Erholung schenken."

Das im Jahr 2020 von der Landesregierung zusammen mit den Forstverbänden abgestimmte Wiederbewaldungskonzept sieht vor, dass künftig auf den Schadflächen möglichst Mischwälder aus mindestens vier Baumarten wachsen, wobei heimische Baumarten den Kern bilden. Hierzu ergänzt Andreas Wiebe, Leiter Wald und Holz NRW: "Gemeinsam mit den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern gehen wir die Daueraufgabe Wiederbewaldung als Herzensanliegen und mit Augenmaß an. Das heißt: genau hinschauen, engagiert Impulse setzen - klimastabile Bäume inselartig pflanzen und dazwischen Raum und Zeit lassen für Samen von Altbäumen."

Bei der Wiederbewaldung sollen zunächst Potenziale der natürlichen Verjüngung genutzt werden, die dann um gezielte Pflanzungen ergänzt werden soll. Dies ist erforderlich, um zum Beispiel auf ehemaligen Fichtenstandorten heimische Laubbäume zu etablieren. Zur Stabilisierung der Bestände und als Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, insbesondere für Insekten, wird die Anlage von Waldrändern unter Verwendung heimischer Baum- und Straucharten empfohlen.

Förderung vielfältiger und klimastabiler Mischwälder

Das Land unterstützt die Entwicklung vielfältiger und klimastabiler Mischwälder mit breiten finanziellen und fachlichen Hilfen. Lagen die Mittel für die forstliche Förderung in Nordrhein-Westfalen 2018 noch bei gut 4 Millionen Euro, hat sich diese Summe im Jahr 2020 auf über 57 Millionen Euro (davon 41,4 Mio. Euro für Extremwetter-Förderung) vervielfacht. Im Jahr 2021 ist eine weitere Aufstockung der Fördermittel für den Wald auf über 75 Millionen Euro vorgesehen.

Die Bewältigung der massiven Waldschäden hat den Waldbäuerinnen und Waldbauern und der Forstwirtschaft in den zurückliegenden Jahren viel abverlangt. Ministerin Heinen-Esser: "Wir rechnen damit, dass Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer dieses Jahr verstärkt die Wiederbewaldung angehen. Ziel ist, dass es gelingt, die Kalamität in einen Impuls für zukunftsfähige Wälder umzuwandeln."

Wie sich die Wälder in den letzten zehn Jahren entwickelt haben, nehmen ab Ende April 2021 auch die Untersuchungstrupps der Bundes- bzw. Landeswaldinventur unter die Lupe. Sie messen und beobachten unter Anderem wie viel Wald es gibt, wie alt er ist, welche Baumarten ihn prägen, wie viel Holz nachgewachsen ist und wie viel Totholz zum Natur- und Artenschutz beiträgt.