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02.12.2020

Jagdstrecke in Nordrhein-Westfalen erreicht Höchstwerte

Ministerin Heinen-Esser: Die Jagd und Hege des Wildbestandes sind wichtige Bausteine im Rahmen der ASP-Vorsorge und der Wiederbewaldung

In der letzten Jagdperiode wurde in Nordrhein-Westfalen deutlich mehr Wild erlegt als in den Vorjahren. Die Strecken beim Rotwild, Damwild und Rehwild erreichten Höchstwerte. Auch die Schwarzwild-Strecke überstieg deutlich den Wert des Vorjahres. Umweltministerin Ursula Heinen-Esser dankte den Jägerinnen und Jägern. "Durch die Jagd und Hege des Wildbestandes leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Vorsorge vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und bei der Wiederbewaldung. Damit sind die Jägerinnen und Jäger wichtige Partner bei der Risikovorsorge und dem Wiederaufbau unserer Wälder." Steigende Streckenzahlen seien auch ein Signal für hohe Wilddichten.

Konkret erreichte die Strecke beim Schwarzwild im Jagdjahr 2019/2020 mit 64.736 Stück den bisher zweithöchsten Wert. Lediglich 2017/2018 lag er mit 66.079 Stück höher. Beim Rotwild wurde mit 7.432 der bisherige, im Vorjahr erreichte Höchstwert (6.459), weit übertroffen. Auch beim Damwild wurde mit 5.394 Stück der bisherige Rekord aus dem Jahr 2013/2014 (4.853) deutlich überschritten. Beim Rehwild überstieg die Strecke mit 105.094 Stück erstmals die Marke von 100.000.

Das Management der Wildschwein-Population über die Jagd hat eine besondere Bedeutung, um eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern. Als zusätzliche Unterstützung und zur Prävention vor Wildschäden, beabsichtigt die Landesregierung, im Vorgriff auf die Änderung des Bundesjagdgesetzes zeitnah die Bejagung von Schwarzwild auch mit Hilfe von Nachtzielgeräten zu ermöglichen. Zudem übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen weiterhin auch die Kosten für die Trichinen-Untersuchungen.

"Zur ASP-Vorsorge ist es erforderlich, die Wildschwein-Bejagung hierzulande weiterhin intensiv zu betreiben. Wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, um zu große Wildschweinepopulationen zu verhindern", so Heinen-Esser. Auch bei Rotwild, Damwild und Rehwild sei vor dem Hintergrund der Wiederbewaldung eine intensive Bejagung erforderlich. Sind zu viele Tiere im Wald, können sie ein erhebliches Hemmnis für den Aufwuchs von Mischbaumarten darstellen.

Die Jagdstrecken-Statistik erfasst alle im jeweiligen Jagdjahr vom 1. April bis zum 31. März erlegten Wildtiere. Die Statistik umfasst auch die Verluste durch Verkehrsunfälle und andere tot aufgefundene Wildtiere. Die Zahlen basieren auf den Meldungen erlegter Wildtiere. Diese werden für ganz Nordrhein-Westfalen zusammengefasst. Die Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz wertet die Streckenentwicklung jährlich aus.

Zu den zentralen Aufgaben der Jägerinnen und Jäger gehören die Hege und Bejagung des Wildes. Ziel ist ein an die landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnisse angepasster artenreicher und gesunder Wildbestand sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen.