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08.09.2021

Kleingärten und Urban Gardening: Gartenfreu(n)de, Artenvielfalt und „essbare Städte“

Ministerin Heinen-Esser: Gartenflächen und -projekte sind ein zentraler und wichtiger Baustein der grünen Infrastruktur in Städten – Neue Broschüre informiert über Trends und Praxisbeispiele

Kleingärten und Stadtgarten-Projekte sind wichtige Bestandteile der städtischen Infrastruktur. Ihre Bedeutung wird nach Einschätzung des Umweltministeriums Nordrhein-Westfalen im Klimawandel weiter steigen. Längst haben Initiativen zur Förderung der biologischen Vielfalt, moderne Angebote zur Umweltbildung und interkulturelle Projekte das Gartenzwerg-Klischee verdrängt. Die gärtnerische Nutzung auch kleiner Stadtflächen, der Wunsch nach selbst Geerntetem und Gemeinschaft liegen im Trend. Neben den klassischen Kleingartenanlagen wird heute auf Brachen, in Parks, jenseits stillgelegter Bahntrassen, an Hauswänden oder auf Dächern gegärtnert.

„Wir brauchen mehr Natur und Gartenflächen in den Städten. Gartenflächen und -projekte sind ein zentraler und wichtiger Baustein der grünen Infrastruktur in Städten. Sie bieten Lebensraum für Vögel und Insekten, sind wertvolle Lern- und Erholungsorte, spenden gemeinsame Freude und schaffen Bewusstsein für die Lebensmittelerzeugung. Gartenflächen haben zudem positive Auswirkungen auf das Stadtklima, bieten Abkühlung und schaffen zusätzliche Versickerungsflächen. Gerade in dicht besiedelten Ballungsräumen schaffen urbane Gärten wichtige Freiräume, dienen der Klimaanpassung und bereichern das Stadtleben“, so Ursula Heinen-Esser, Umweltministerin des Landes Nordrhein-Westfalen.

Mit einer neuen Broschüre „Gemeinsam gärtnern in der Stadt“ informiert das Umweltministerium über Trends, Innovationen und Praxisbeispiele aus Nordrhein-Westfalen. Insgesamt gibt es im bevölkerungsreichsten Bundesland rund 120.000 Kleingärten, die etwa 5.500 Hektar umfassen. Darüber hinaus bestehen mehr als 100 Gemeinschaftsgärten. Diese verfolgen ganz unterschiedliche Ansätze und Ziele: von Nachbarschaftsgärten, Obstwiesen, interkulturellen Gärten bis zu Campus-, oder Stadteilgärten. „Essbare Städte“ erlauben das Pflücken von Früchten und motivieren die Bürgerinnen und Bürger, sich für den Lebensraum in der eigenen Stadt einzusetzen. Darüber hinaus informiert die Broschüre auch über den Trend der zunehmenden Nutztierhaltung zum Beispiel von Bienen oder Hühnern, aber auch zu Mietgärten und landwirtschaftlichen Projekten im urbanen Raum.

„Private Gärten können einen wertvollen Beitrag zur Bewahrung der heimischen Biodiversität und zur Klimaanpassung leisten. Wir müssen weg von sterilen Schottergärten, zurück zur blühenden Vielfalt und einem gesunden Mikroklima“, so Heinen-Esser. Die neue Broschüre ist ein Baustein des Projekts „Gemeinsam gärtnern in Nordrhein-Westfalen“. Umgesetzt wird die Initiative von der Natur- und Umweltschutzakademie Nordrhein-Westfalen, die Beratung für Kommunen und Interessierte anbietet. Darüber hinaus hat das Umweltministerium die Förderung von Kleingärten auf 550.000 Euro erhöht. Aktuell läuft zudem der Kleingartenwettbewerb Nordrhein-Westfalen, mit dem das Umweltministerium unter anderem besonderes ökologisches und soziales Engagement würdigt.

Weitere Informationen zu der neuen Broschüre:

In der neuen Broschüre „Gemeinsam gärtnern in der Stadt – Praxisbeispiele aus Nordrhein-Westfalen“ werden unter anderem die folgenden Anlagen und Projekte vorgestellt.

  • Gemeinschaftsgarten „Hirschgrün“ (Aachen)
  • Kleingartenanlage Kraut und Rüben e. V. (Bochum)
  • Alsengarten (Bochum)
  • Internationaler Garten (Bonn)
  • Platzgrün! (Düsseldorf)
  • Kants Garten (Duisburg)
  • Siepental (Essen)
  • Lorengarten (Essen)
  • Carlsgarten (Köln)
  • Neuland-Garten (Köln)
  • VHS-Biogarten Thurner Hof (Köln)
  • Essbare Stadt (Minden)
  • Internationaler Eppinghofer Bewohnergarten (Mülheim an der Ruhr)
  • Campusgarten Grünebeete (Münster)
  • Permakulturhof vorm Eichholz e. V. (Wuppertal)