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04.04.2022

Luftqualität 2021 in Nordrhein-Westfalen: Positive Entwicklung setzt sich fort

Umweltministerin Heinen-Esser: Unsere Maßnahmenpakte für saubere Luft in Nordrhein-Westfalen wirken nachhaltig. Ziel, die Luftqualität konsequent weiter zu verbessern

Die positive Entwicklung der Luftqualität in den zurückliegenden Jahren hat sich auch im Jahr 2021 fortgesetzt. An allen bisher bestehenden Messstellen in Nordrhein-Westfalen wurden die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 µg/m³ im vergangenen Jahr eingehalten. Einzig an einer im Sommer 2020 neu eingerichteten autobahnnahen Messstelle in Essen wurde der Grenzwert mit 43 µg/m³ überschritten. Für alle weiteren Luftschadstoffe, für die Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit vorliegen, wurden die Werte an allen Probenahmestellen des Landes sicher eingehalten. Das zeigen die Auswertungen aller Messdaten aus dem Jahr 2021 des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz.

"Die Messwerte für 2021 bestätigen, dass unsere im Rahmen der Luftreinhalteplanung vereinbarten Maßnahmenpakete nachhaltig wirken. Die Kommunen sind hier mit unserer Unterstützung weiterhin auf einem guten Weg. Jetzt kommt es darauf an, die Luftqualität konsequent weiter zu verbessern und auch langfristig die Einhaltung der Grenzwerte zum Schutz der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Im Engagement für eine weitere Verbesserung der Luftqualität dürfen wir nicht nachlassen", kommentierte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser die Bilanz zur Luftqualität für das Jahr 2021.

Stickstoffdioxid (NO2)

Im Jahr 2020 wurde für Stickstoffdioxid (NO2) erstmals der Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) für den Jahresmittelwert an allen Messorten eingehalten. Im Jahr 2021 gab es insgesamt 135 Probenahmestellen für Stickstoffdioxid, mit einer Überschreitung. An den 79 ausgewerteten verkehrsnahen Probenahmestellen traten Abnahmen von bis zu 6 µg/m³ (Bielefeld-Innenstadt) auf. Im Vergleich dazu wurden etwa im Jahr 2016 an 127 Messstellen 60 Überschreitungen des Jahresmittelwertes gemessen, der Höchstwert lag bei 63 µg/m³. Nachstehend Beispiele für die Entwicklung der höchsten NO2-Jahresmittelwerte von 2016 bis 2021 für ausgewählte Städte.

Saubere Luft ohne Fahrverbote 

In der Vergangenheit zu hohe Stickstoffdioxid (NO2)-Werte waren Auslöser von insgesamt 14 Klageverfahren der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen das Land Nordrhein-Westfalen und betroffene Kommunen. Vielerorts drohten Dieselfahrverbote. In allen 14 Verfahren in Nordrhein-Westfalen konnten Vergleiche erzielt werden. Die Parteien haben sich auf konkrete Maßnahmen verständigt, mit denen die Einhaltung der Immissionsgrenzwerte auch weiterhin sichergestellt werden soll. Zu Fahrverboten für dieselbetriebene Fahrzeuge kam es infolgedessen nicht.

In Essen wurde im Zuge des 2019 geschlossenen Vergleichs zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Essen und der DUH Deutsche Umwelthilfe (DUH) im Sommer 2020 eine neue Messstelle an der Kruppstraße in direkter Nähe zur Autobahn A40 eingerichtet. Der hier im Jahr 2021 erstmals ausgewiesene Jahreswert liegt mit 43 µg/m³ drei Mikrogramm über dem Grenzwert. Derzeit prüft die Landesregierung, mit welchen Maßnahmen eine rasche Einhaltung des Grenzwerts erreicht werden kann und befindet sich hierzu bereits im Austausch mit der Stadt Essen.

Feinstaub (PM10 und PM2,5)

Beim Feinstaub werden an unterschiedlichen Messorten zwei verschiedene Korngrößen gemessen, Partikel mit einem maximalen Durchmesser von zehn Mikrometern (PM10) und die noch kleinere Feinstaubfraktion mit maximal 2,5 Mikrometer Durchmesser (PM2,5). An allen Probenahmestellen wurden die Grenzwerte deutlich unterschritten. Neben dem EU-Grenzwert von 40 µg/m³ für das Jahresmittel wurde an allen 66 Probenahmestellen auch der Tagesmittel-Grenzwert eingehalten. Danach dürfen an einer Probenahmestelle maximal 35 Tage pro Kalenderjahr mit einer mittleren Belastung von mehr als 50 µg/m³ auftreten. Die noch kleineren Partikel der Feinstaubfraktion PM2,5 werden an 33 Orten in Nordrhein-Westfalen gemessen. Der europaweit geltende Grenzwert von 25 µg/m³ wurde auch hier im Jahr 2021 an allen Messstationen sicher eingehalten.