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29.04.2015

Minister Remmel: "Lärm kostet Lebensqualität" . Aktionstag gegen Lärm: Ausstellungseröffnung zum 18. Tag gegen Lärm im Landtag

Lärm ist eines der größten Umweltprobleme unserer mobilen Gesellschaft. Allein in Nordrhein-Westfalen sind etwa 1,4 Millionen Menschen gesundheitsschädigenden Lärmpegeln durch den Verkehr ausgesetzt. Das zeigen die Ergebnisse der landesweiten Lärmkartierung 2012. In vielen Ballungsgebieten gibt es sogar Mehrfachbelastungen durch verschiedene Lärmquellen. Schwerwiegende Folgen sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen und Stress. Die Europäische Umweltagentur schätzt in ihrem jüngsten Bericht, dass der Umgebungslärm europaweit in etwa 10 000 Fällen jährlich die Ursache für einen vorzeitigen Tod ist. „Lärm macht die Menschen krank. Er ist eine sehr ernste Bedrohung für unsere Gesundheit. Vor allem in den Städten müssen wir die Bürgerinnen und Bürger besser schützen. Jede Verringerung der Lärmbelastung ist ein Gewinn für ihre Gesundheit und Lebensqualität sowie für die Standortqualität unserer Städte“, sagte Umweltminister Johannes Remmel am heutigen 18. Tag gegen Lärm. Er eröffnete heute im nordrhein-westfälischen Landtag die multimediale Wanderausstellung „NRW wird leiser“.

Lärm in NRW: Lärmminderungsstrategie der Landesregierung
Die Landesregierung will die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen besser vor Lärm schützen. Sie setzt sich mit einer umfassenden Lärmminderungsstrategie für eine wirksame Lärmschutzpolitik und eine Verminderung des Umgebungslärms ein. Mit dem umfangreichen Gesamtpaket will sie vor allem den hohen Lärmbelastungen in den Städten begegnen. Daher will die Landesregierung den Verkehrslärmschutz stärken und das Aktionsbündnis „NRW wird leiser“ weiter ausbauen. So unterstützt das NRW-Umweltministerium beispielsweise die Städte und Gemeinden bei der Erstellung von Lärmkarten und der nachfolgenden Aktionsplanung.

„Lärm voll nervig“: 18. bundesweiter Tag gegen Lärm
Der heutige Tag gegen Lärm findet zum 18. Mal statt und steht unter dem Motto „Lärm voll nervig“. Bundesweit nutzen verschiedene Verbände und Organisationen den Aktionstag, um auf das Lärmproblem aufmerksam zu machen. In Deutschland fühlen sich 54 Prozent der Bürgerinnen und Bürger durch Straßenlärm und etwa 42 Prozent durch Nachbarschaftslärm gestört oder belästigt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA). Aber auch in anderen Lebensbereichen kommt es häufig zu einer Belastung durch unerwünschte oder zu laute Geräusche. Lärm beeinträchtigt dabei nicht nur unser Wohlbefinden, sondern kann nachweisbare gesundheitliche Folgen haben. Bereits rund ein Viertel aller Jugendlichen in Deutschland leidet an nicht heilbaren Hörschäden oder Tinnitus-Symptomen durch zu lauten Musikkonsum. Aber auch niedrigere Schallpegel, wie sie in der Umwelt vorkommen, können bereits Stressreaktionen auslösen. Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen und Bluthochdruck sind häufige Folgen.

Wanderausstellung „NRW wird leiser“
Anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen Lärm macht die Wanderausstellung „NRW wird leiser“ des NRW-Umweltministeriums Station im nordrhein-westfälischen Landtag. Die Ausstellung entstand im Rahmen des Aktionsbündnisses „NRW wird leiser“, das durch das Ministerium unterstützt wird. Es fördert das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger für das Thema Lärm und zeigt Möglichkeiten auf, wie Lärm individuell und freiwillig reduziert werden kann. Das Aktionsbündnis ist Teil der Lärmminderungsstrategie der NRW-Landesregierung. Es bietet eine Plattform, an der sich die kommunalen Spitzenverbände, Bürgerinitiativen, Interessenverbände, Wirtschaft und Behörden beteiligen, um gemeinsame Konzepte zum Lärmschutz zu erarbeiten und als Multiplikatoren zu wirken. Bei der Ausstellungseröffnung betonte Umweltminister Johannes Remmel heute die Bedeutung von freiwilligem Lärmschutz: „Jede Verringerung von Lärmbelastungen ist ein Gesundheitsgewinn. Wir müssen deshalb noch stärker für dieses Problem sensibilisieren, denn wir alle können selbst Rücksicht üben und damit einen wichtigen Beitrag leisten, um Lärm im Alltag zu mindern“, so der Minister. „Die Ausstellung informiert umfassend über das Thema und zeigt den Besucherinnen und Besuchern, dass man selbst mithelfen kann, Lärm zu verringern. Die kleinen Experimente machen neugierig und motivieren, Lärm und seine Quellen bewusster wahrzunehmen.“ Die Wanderausstellung ist vom 29. April bis zum 6. Mai im Landtag zu sehen. Im Anschluss geht sie weiter auf Wanderschaft in NRW.

In der Ausstellung erfahren Besucherinnen und Besucher wie Lärm entsteht, wie er sich ausbreitet oder wie er sich anfühlt. Die Ausstellung soll bewusst machen, dass jeder Mensch nicht nur Betroffener sondern auch selbst Verursacher von Lärm ist und auch selbst etwas zu seiner Minderung und Vermeidung beitragen kann. An zehn interaktiven Stationen können Besucherinnen und Besucher sich informieren, selbst experimentieren und ausprobieren. An verschiedenen Erlebnisstationen ist es möglich, den Schall der eigenen Stimme sichtbar zu machen, verschiedene Materialien zur Schalldämmung zu testen und den Weg des Schalls durch das menschliche Ohr nachzuvollziehen. Außerdem können Besucherinnen und Besucher überprüfen, wie laut der eigene MP3-Player eigentlich ist. Die Ausstellung informiert unter anderem mit folgenden Stationen:

  • Leises Fahren – Leise und zugleich umwelt- und klimafreundlich
  • Lärmschutz im Kinderzimmer – Kinder dürfen laut sein
  • Da gibt’s was auf die Ohren – Gehörschaden via Kopfhörer
  • Leise Haustechnik – Klimaanlagen, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke und Co.
  • Lärmschutz im Garten – Rasenmäher, Laubbläser und Co.

Die Ausstellung „NRW wird leiser“ steht den Partnern des Aktionsbündnisses sowie öffentlichen Einrichtungen wie Rathäusern, Schulen und Bibliotheken oder für Aktionstage und Messen in NRW zur Verfügung. Anfragen zur Wanderausstellung nimmt die Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (Telefon 02361/305-0) entgegen, sie betreut die Wanderausstellung und koordiniert ihren Einsatz.