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13.06.2014

NRW investiert mehr EU-Geld in die ländlichen Räume für Kultur- und Naturlandschaften, für Lebensqualität auf dem Land und für die nachhaltige Land- und Forstwirtschaft

Für das neue Programm zur Entwicklung der ländlichen Räume in NRW stehen 512 Millionen Euro EU-Fördergelder für den Förderzeitraum 2014 - 2020 zur Verfügung. Die Mittel dazu kommen aus dem deutschen Anteil des Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER). "Weil wir gut verhandelt haben, erhalten wir zukünftig über 120 Millionen Euro mehr für Nordrhein-Westfalen als in der letzten Förderperiode", freut sich Landwirtschaftsminister Johannes Remmel. "Wir werden mit diesen Mitteln nach Kräften die nachhaltige Entwicklung unserer ländlichen Räume vorantreiben. Mit diesem Programm fördern wir vielfältige Naturlandschaften sowie die Stärkung des Artenschutzes und die Entwicklung zu einer umwelt- und tiergerechten Landwirtschaft. Die Mittel für die ländliche Entwicklung werden gegenüber der alten Förderperiode deutlich erhöht. Damit werden wir in den ländlichen Regionen und Dörfern in innovative Initiativen für mehr Lebensqualität investieren", erklärte Remmel: "Unsere ländlichen Regionen bieten viele Chancen und Möglichkeiten. Sie stehen zugleich vor beachtlichen Herausforderungen. Dabei unterstützt sie die Landesregierung mit dem vorgelegten Programmentwurf." Auf Leistungen der Land- und Forstwirtschaft, die dem Natur- und Artenschutz, einer vitalen Umwelt, dem ökologischen Landbau sowie der Klimaanpassung der heimischen Wälder dienen, legt die künftige Förderung einen deutlichen Schwerpunkt. Auch tiergerechte Haltungsformen von Nutztieren werden zukünftig unterstützt, zum Beispiel bei Investitionen in Ställe, die den Tieren mehr Platz bieten, und in die Weidehaltung von Milchkühen. Mit der Förderung  von Bildungsangeboten und Netzwerken von Wissenschaft und Praxis soll die heimische Landwirtschaft noch besser auf neue Umweltanforderungen und Marktentwicklungen reagieren können.

Einen deutlichen Zuwachs erfahren die Fördermittel, die dazu bestimmt sind, die Kommunen und Regionen im ländlichen Raum voran zu bringen. Dazu zählen die Dorfentwicklung und insbesondere die Breitbandversorgung für schnelles Internet. Hier stellt das Ministerium aus dem NRW-Programm rund 70 Millionen Euro bereit. In vergleichbarer Höhe wird die interkommunale Zusammenarbeit für Lebensqualität, Wirtschaft und neue soziale Fragen gefördert: Mit dem Teilprogramm LEADER können Gemeinden und kleine Städte effektiv zusammenarbeiten, um beispielsweise den demografischen Wandel zu bewältigen. LEADER eröffnet zudem durch EU-Mittel und durch eine breite bürgerschaftliche Mitwirkung Chancen für vielfältige Innovationen auf dem Land: Generationenprojekte, neue Formen des öffentlichen Nahverkehrs, touristische Initiativen und regionalwirtschaftliche Impulse für Fachkräftegewinnung oder Regionalvermarktung. Insgesamt wird dieser Baustein des NRW-Programms sehr deutlich ausgebaut. Der Einsatz der EU-Mittel wird hier verdreifacht. Zukünftig sollen deutlich mehr als 20 Regionen statt bislang 12 gefördert werden.

Weiterhin ist beabsichtigt, mit einem neuen Förderbaustein die "präventive Politik" der Landesregierung zu unterstützen, indem neue Projekte der Zusammenarbeit von Trägern der Wohlfahrtspflege und Kommunen gefördert werden, die auf frühe Hilfen für Kinder und Familien abzielen.

Der Entwurf des Programms beruht auf einem zweijährigen Diskussionsprozess mit zahlreichen Partnern unter anderem aus Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz- und Umweltverbänden, Kommunen und weiteren Behörden. In den wenigen Details, in denen bislang noch keine Festlegungen möglich waren, wird der Entwurf laufend aktualisiert. Das trifft zum Beispiel bei bestimmten Prämienzahlungen zu. Parallel findet derzeit eine strategische Umweltprüfung statt, die die geplanten positiven Wirkungen des Programms auf Natur und Umwelt bewertet. Anschließend muss das NRW-Programm Ländlicher Raum 2014 - 2020 noch von der EU-Kommission genehmigt werden.