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19.03.2014

Remmel: „Klimaschutz lebt von Innovationen“ - 22. Station der Tour „ZukunftsEnergienNRW: Orte der Energiezukunft“ – Umweltminister Remmel informiert sich über innovative und klimaschonende Kälteversorgung in Dortmund

Umweltminister Johannes Remmel besuchte heute auf der 22. Station seiner Initiative ZukunftsEnergienNRW mit einer Delegation der EnergieAgentur.NRW das REWE-Center Schulenburg in Dortmund-Hörde. Der Supermarkt setzt in seinen Kühlanlagen zur Versorgung der Kühlmöbel (Normal- und Tiefkühlung) auf CO2 statt auf klimaschädlichere, halogenhaltige Kältemittel. Durch kleine Leckagen im Kühlsystem können die Kältemittel in die Atmosphäre austreten – in einem solchen Fall hat CO2 weniger treibhausschädliche Effekte als das weitaus klimaschädlichere halogenhaltige Mittel.


„Klimaschutz lebt von Innovationen. Bei der Entwicklung neuer Technologien und klimafreundlicherer Anwendungen brauchen wir Innovationsfähigkeit und Kreativität. Der Supermarkt Dortmund-Hörde ist mit seiner neuartigen Kälteerzeugung in Verbindung mit der Klimatisierung und Beheizung des Marktes wegweisend“, so Umweltminister Johannes Remmel.


Die Kälteanlagen werden nicht nur für die Versorgung der Kühlmöbel genutzt, sondern auch zur Klimatisierung und Beheizung eingesetzt. Für die Beheizung der Verkaufsfläche und der Nebenräume ist die Funktion einer Wärmepumpe in die Anlagentechnik integriert worden. „Das Konzept einer Kälteanlage mit integrierter Klimatisierung und Wärmepumpe wurde in Deutschland in dieser Bauart bisher noch nicht realisiert und ist weltweit erst viermal umgesetzt worden“, sagte der Minister.


In den Kühlanlagen wird das umweltfreundlichere, halogenfreie R744 (CO2) als Kältemittel eingesetzt. Durch die Beheizung des Marktes über eine integrierte Wärmepumpe werden keine zusätzlichen fossilen Brennstoffe wie Gas oder Öl benötigt. Auch das erforderliche Brauchwasser wird über eine integrierte Wärmerückgewinnung auf konstante 70°C erwärmt. Mit der Integration der Wärmepumpe in die Kälteanlage werden rund 35 Prozent Energieeinsparungen gegenüber einer konventionellen Heiztechnik erreicht. „Wir setzen auf Energieeffizienz in unseren REWE-Supermärkten, um die Umwelt zu schonen und die Kosten im Griff zu behalten,“ sagt Heinz-Bert Zander, Vorstandssprecher REWE Dortmund und Aufsichtsratsvorsitzender der REWE Group. Speziell für den Markt in Dortmund werden nach einer Berechnung pro Jahr ca. 18.000 € Betriebskosten und rund 110 Tonnen CO2 eingespart, die Amortisationszeit für die Mehrkosten gegenüber der Standard Technik liegt unter einem Jahr. Die Technik kann nahezu überall eingesetzt werden.


„Wir sehen in diesem Projekt vor allem eine Vorbildwirkung für zukünftige Projekte von Gewerbe- und Industriekälteanlagen“, so Dipl.-Ing. Matthias Kabus von der EnergieAgentur.NRW. So werden zum einen die direkten Treibhauspotenziale durch Kältemittelverluste und zum anderen die indirekten Treibhauspotenziale durch die eingesetzte Energie zum Betrieb der Kälteanlagen reduziert. „Bei diesem Projekt verringern sich die direkten Treibhausemissionen durch den Einsatz von CO2 als Kältemittel um rund 35 Tonnen pro Jahr sowie die indirekten durch die Energieeinsparungen um rund 75 Tonnen“, rechnete Kabus vor.


Die Betriebs- und Warensicherheit wird durch die Firma FSZ Nattland GmbH aus Schwerte gewährleistet. Alle Messwerte, Betriebs- und Statusmeldungen werden ständig an Nattland übertragen, die Daten laufend analysiert und archiviert. „So kann ein Nachweis über die Nachhaltigkeit der Energieeffizienz von Kälte- und gebäudetechnischen Anlagen erbracht und deren energieeffizienter Betrieb auf Dauer gewährleistet werden,“ erklärte Hartmut Brückner, Geschäftsführer des Schwerter Unternehmens.


Dortmund-Hörde ist die 22. Station der Zukunftsenergientour von Minister Remmel. Im Rahmen seiner Initiative „ZukunftsEnergienNRW: Orte der Energiezukunft“ besucht der Minister innerhalb der laufenden Legislaturperiode 60 ausgewählte Orte, an denen Zukunftsenergien erfolgreich eingesetzt oder erprobt werden. Zum Auftakt der ZukunftsEnergien-Tour besuchte Minister Remmel Anfang Juli 2012 die Energie-Vorzeige-Gemeinde Anröchte im Kreis Soest.