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24.04.2015

Remmel: „Unternehmen in NRW haben den Nutzen von Klimaschutz längst erkannt“ - 32. Station der Tour „ZukunftsEnergienNRW: Orte der Energiezukunft“ – Umweltminister Remmel informiert sich über „green building“ der Firma Riela in Riesenbeck

Auf der 32. Station seiner Zukunftsenergientour besuchte NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel heute mit einer Delegation der EnergieAgentur.NRW die Riela-Gruppe in Riesenbeck. Das Betriebsgebäude wurde 2014 von der EU mit dem „Green Building Award“ und als „Winner of the Year 2014“ ausgezeichnet. Riela entwickelt unter anderem Brennstoffe aus biogenen Reststoffen wie Herbstlaub.

„Energiewende und Klimaschutz erfordern von uns Kreativität und ein hohes Maß an Problemlösungskompetenz. Alternativen für die fossilen Energieträger sind zwar vorhanden, ihre Möglichkeiten aber längst noch nicht ausreichend ausgeschöpft. In Nordrhein-Westfalen haben wir gute Beispiele dafür, wie individuelles Engagement und Konsequenz wegweisend werden können. Riela hat den Nutzen von Klimaschutz längst erkannt und ist so ein Vorbild und gelungenes Beispiel für Klimaschutz made in NRW“, sagte Umweltminister Johannes Remmel.

Seit 1972 ist Riela als mittelständisches Unternehmen in der Getreide- und Mischfuttertechnik tätig. Das Unternehmen zählt zu den führenden Herstellern von großen Siloanlagen und liefert auch die dazugehörige Technik. Durch Nutzung der Riela-Schubwende- und -Bandtrockner werden über 250 unterschiedliche Produkte und schadstoffarme Energieträger – zum Beispiel Holzhackschnitzel, Laub, Grünschnitt, Klärschlamm, Gärreste und andere Resthölzer – effektiv für die energetische Verwertung aufbereitet. Durch einfache und schnelle Umrüstung sind die Trockner individuell an die unterschiedlichsten Produkte anpassbar und trocknen somit ganzjährig. Bei der Herstellung des so genannten „Blattgolds“ werden Straßenlaub und Grünschnitt zu biologischen Abfall-Briketts verarbeitet und in Heizkesseln verfeuert.

Riela hat sich nach eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, seinen Kunden energieeffiziente Produkte anzubieten auch selbst energieeffizient und nachhaltig zu produzieren. So wurde ein Energiehof konzipiert, um Möglichkeiten der regenerativen Energieerzeugung zu demonstrieren. Neben den Energiequellen Sonne, Wind und Wasser informiert die Firma über Verwertung und Nutzung energietechnischer Biomasse.

Derzeit stehen Laub, Kurzumtrieb-Plantagen und Pferdemist im Fokus der Riela-Ingenieure. „Energie aus kostenlos zur Verfügung stehenden Abfallprodukten zu gewinnen, wird ein Thema in den Rathäusern, aber auch bei den Verantwortlichen im Gewerbe sein. Ob kommunale Einrichtungen wie Sport- und Schwimmhallen, oder Betriebsstätten in der Industrie: Will man diese Einrichtungen wirtschaftlich betreiben, müssen die bisherigen, immer knapper und teurer werdenden fossilen Brennstoffe durch regenerative ersetzt werden“, so Karl-Heinz Knoop, Senior-Geschäftsführer und Gründer der Riela. In der Kategorie „Bestandsgebäude“ wurde das Betriebsgebäude der Riela im vergangenen Jahr nach energetischer Sanierung zum „green building“ zertifiziert. Durch die Sanierung wurde der Primärenergiebedarf um 65,7 Prozent auf 51,6 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter im Jahr gesenkt. Die Sanierung umfasste einen Gebäudekomplex mit 10.400 qm Grundfläche. Die absolute Einsparung beträgt nach Abschluss der Sanierung rund 2,8 Millionen kWh pro Jahr.

„In Deutschland wird mehr als ein Viertel des gesamten Endenergieverbrauchs für die Bereitstellung von Heizungswärme und Warmwasser in privaten Haushalten benötigt. Und was für die privaten Haushalte gilt, gilt ebenso für gewerblich genutzte Immobilien: Je älter die Gebäude sind, umso höher ist in der Regel auch der Energieverbrauch. Wird der Wärmebedarf von Immobilien bis 2020 bundesweit um 20 Prozent reduziert, entspricht das rund 184 TWh an Wärmeenergie – dem jährlichen Wärmeenergiebedarf von ca. zehn Millionen Haushalten – die pro Jahr eingespart werden“, sagte Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW.

Riesenbeck ist die 32. Station der Zukunftsenergientour von Minister Remmel. Im Rahmen seiner Initiative „ZukunftsEnergienNRW: Orte der Energiezukunft“ besucht der Minister innerhalb der laufenden Legislaturperiode 60 ausgewählte Orte, an denen Zukunftsenergien erfolgreich eingesetzt oder erprobt werden. Zum Auftakt der ZukunftsEnergien-Tour besuchte Minister Remmel Anfang Juli 2012 die Energie-Vorzeige-Gemeinde Anröchte im Kreis Soest.