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05.05.2017

Umweltministerium legt erste Ergebnisse zum Verdacht gentechnisch veränderten Pflanzen vor

Untersuchungen bestätigen gentechnisch veränderte Petunien in NRW - Pflanzen werden vom Markt genommen

Das nordrhein-westfälische Umweltministerium hat heute erste Ergebnisse der Untersuchungen auf gentechnisch veränderte Pflanzen (Petunien) vorgelegt. Bei 3 von 5 untersuchten Produktlinien, die bei einem Unternehmen in NRW genommen und im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper in Krefeld untersucht wurden, sind gentechnische Veränderungen festgestellt worden. Weitere Proben, die in den vergangenen Tagen an mehreren anderen Firmenstandorten in NRW genommen wurden, befinden sich noch im Untersuchungsverfahren. Mit Ergebnissen wird in der nächsten Woche gerechnet. Nach der Feststellung, dass gentechnisch veränderte Pflanzen aus NRW in den Verkehr gebracht wurden, hat das Umweltministerium die Vernichtung bestimmter Produktlinien veranlasst.

Konkret handelt es sich dabei um folgende Produktlinien:
  • Pegasus Orange Morn (Produktname beim Züchter: Salmon Ray)
  • Pegasus Orange (Produktname beim Züchter: Bingo Mandarin)
  • Pegasus Table Orange (Produktname beim Züchter: Bingo Orange)

Die finnische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Evira) informierte in der vergangenen Woche darüber, dass orangefarbene Petunien und Saatgut solcher Petunien in Finnland vom Markt genommen wurden. Aufgrund ihrer auffälligen, für Petunien untypischen orangenen Blütenfarbe wurden Pflanzen verschiedener Handelsnamen auf gentechnische Veränderungen untersucht. Bei mehreren Petunienlinien wurden gentechnische Veränderungen nachgewiesen. In der EU gibt es keine Zulassung für den Anbau oder die Vermarktung von gentechnisch veränderten Petunien. Es bestand der Verdacht, dass einige der gentechnisch veränderten Petunienlinien aus NRW kommen. Bei den betreffenden Blumenzüchtern wurden von der NRW-Gentechnik-Überwachung entsprechende Proben gezogen. Auch der Bundesverband Zierpflanzen (BVZ) hat den Handel unmittelbar über den Verdacht informiert. Seitens des Handels wurden Maßnahmen ergriffen, um die Vermarktung der betroffenen Petunien zu verhindern. Bereits in der vergangenen Woche lagen in NRW erste Ergebnisse des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Rhein-Ruhr-Wupper (CVUA-RRW) vor, die zeigten, dass in NRW gentechnisch veränderte Petunien im Handel waren. Die gentechnisch veränderten Petunien wurden bereits in der vergangenen Woche für den Verkauf gesperrt und müssen nun vernichtet werden.

Der Ursprung der gentechnisch veränderten Petunien ist derzeit noch unbekannt. Erst eine spätere genaue molekularbiologische Charakterisierung der gentechnischen Veränderungen kann klären, welche Ursache die orangene Färbung der Blüten hat. Diese Informationen können Hinweise liefern, woher die gentechnisch veränderten Pflanzen stammen könnten und ob die Funde in direktem Zusammenhang mit Freilandversuchen gentechnisch veränderter Pflanzen stehen könnten, die 1990 in NRW stattgefunden haben.

NACHTRAG (Stand: 9. Mai 2017):

Am 9. Mai wurden die vom NRW-Umweltministerium beim Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper (CVUA-RRW) in Krefeld in Auftrag gegebenen Analysen von möglicherweise gentechnisch veränderten Petunien abgeschlossen. Die Untersuchung einer weiteren Produktlinie (Potunia plus Papaya) eines Betriebs aus dem Kreis Wesel erbrachte die gleichen Ergebnisse wie die bereits analysierten Linien Pegasus Orange Morn, Pegasus Orange und Pegasus Table Orange, deren Verkauf bereits untersagt und deren Vernichtung in der vergangenen Woche angeordnet wurden. Die Linie Potunia plus Papaya ist ebenfalls gentechnisch verändert. Der Ursprung dieser gentechnisch veränderten Petunien ist weiterhin unbekannt.