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Uhlenberg vergibt Sonderpreis "Umwelt" bei Wettbewerb "Jugend forscht" und "Schüler experimentieren"

Im Rahmen der jährlich stattfindenden Wettbewerbe "Jugend forscht" und "Schüler experimentieren" hat Umweltminister Eckhard Uhlenberg heute die Sonderpreise "Umwelt" verliehen. Erneut kannte die Kreativität der Jugendlichen im Engagement für Naturwissenschaften und den Umweltschutz keine Grenzen. Von der Untersuchung der Florenvielfalt an einer Klostermauer per Computermodell über die Nutzung regenerativer Energien an den Polenkappen der Erde bis hin zur Verträglichkeit von Toilettenpapier wurden wieder viel versprechende Ansätze vorgestellt.

Umweltminister Eckhard Uhlenberg: "Das breite Spektrum aller Arbeiten ist spannend und zeigt das große Forschungsinteresse von Kindern und Jugendlichen. Ich freue mich sehr, dass die Schülerinnen und Schüler mit ihren Projekten zum Umwelt- und Verbraucherschutz das Problembewusstsein für diese Themen schärfen und aktiv dazu beitragen, den Wissensdurst in ihren Altersgruppen zu wecken."

Der Sonderpreis "Umwelt" wird seit 23 Jahren vom NRW-Umweltministerium ausgeschrieben und soll zur Nachwuchsförderung beitragen. Der Wettbewerb "Jugend forscht" ist für Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren offen. Der Aufruf von "Schüler experimentieren" richtet sich an Jugendlicheim Alter von 11 bis 16 Jahren. Die Gewinner erhalten Geldpreise in Höhe von 250 Euro, 200 Euro sowie 150 Euro ("Jugend forscht") bzw. von 150 Euro, 100 Euro und 75 Euro ("Schüler experimentieren").


Preisträger "Jugend forscht"

Platz 1: Stefan Gering aus Beverungen, Matthias Rose aus Beverungen und Viola Wohlgemuth aus Langenthal

Thema: "Floristische Datenerhebung zur Kennzeichnung der ökologischen Potenz von Mauern"

Die drei Schüler untersuchten die Klostermauer "Hardeshausen" und führten Licht-, Feuchtigkeits- und pH-Messungen durch. Zusätzlich zur Bestimmung der "Mauerpflanzen" wurde ein dreidimensionales Computermodell der Klostermauer erstellt. Mit Hilfe dieses Entwurfs lassen sich Wege und Möglichkeiten ermitteln, die die Optimierung der Wachstumsbedingungen und die Florenvielfalt auch an anderen Mauern sicherstellen können. Besonders bemerkenswert ist die Kombination aus moderner Datenverarbeitung gepaart mit einer hohen Kompetenz auf dem botanischen Gebiet.


Platz 2: Sven und Simon Loosen aus Korschenbroich

Thema: "Rettung in der Not - das Grundwasserproblem in Korschenbroich"

Beide Preisträger widmeten ihre Arbeit der Tatsache, dass bedingt durch den Braunkohletagebau im Umfeld der Stadt Korschenbroich Grundwasser in hohem Maße abgesenkt wurde. Aufgrund der daraus resultierenden Grundwasserschwankungen benötigen nun ca. 3000 Gebäude zusätzliche Schutzmaßnahmen. Sven und Simon Loosen entwarfen eine "Spurenwandsicherung" (vom Prinzip her ein umgestülpter und mit Luft gefüllter Becher unter Wasser), um die Kellerräume der betreffenden Gebäude vor dem eintretenden Wasser zu schützen. Die Schwierigkeit, diese "Wanne" luftdicht abzudichten, bedarf allerdings noch technischer Weiterentwicklung.


Platz 3: Matthias Böckling und Thomas Nolden aus Krefeld

Thema: "System zur Nutzung regenerativer Energien in den kalten Regionen der Erde"

Eine Kombination aus Sonnen- und Windenergie kann menschliches Leben innerhalb von Gebäuden dauerhaft ohne gravierende Ressourcenprobleme an den Polenkappen der Erde ermöglichen. Grundvoraussetzungen dieser Überlegungen sind beständig hohe Windgeschwindigkeiten an den Polen. In dem System der beiden Schüler werden keine fossilen Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas etc.) verbraucht.


Preisträger "Schüler experimentieren"

Platz 2: Johanna Meilwes aus Minden

Thema: "Ein Ausländer in der Bastau - Untersuchungen zum Amerikanischen Flusskrebs"

Johanna Meilwes beschäftigte sich dem Amerikanischen Flusskrebs und untersuchte die Konkurrenz zwischen dem "Einwanderer" und dem einheimischen Edelkrebs. Dreh- und Angelpunkt ihrer Analyse ist der Nachweis der außerordentlich hohen Anpassungsfähigkeit des "Neubürgers" (Neozooe), die sehr viel höher als die des hiesigen Edelkrebses ist. Die Schülerin gelangt zu dem Fazit, dass für den Schutz und Erhalt der letzten Edelkrebsvorkommen in NRW ein weiteres Eindringen fremder Krebsarten in die Gewässer verhindert werden muss.


Platz 2: Johannes Stauber und Tim Dreyer aus Willich

Thema: "Unsere Flöth (Gewässeruntersuchung)"

Die beiden Preisträger wandten bei ihrer Untersuchung des Flöthbachs die Kriterien der EU-Wasserrahmenrichtlinie an. Diese "hohe Schule" der Gewässerbewertung bezieht sich auf den gesamtökologischen Zustands eines Gewässers und geht der Frage nach, inwieweit sich in ihnen eine typische Artenvielfalt entwickeln kann.


Platz 3: Christian Keup, Nikolas Riedel und Michael Mainka aus Ratingen

Thema: "Untersuchung von Toilettenpapier mit dem Hefetoximeter"

Im Hinblick auf zellschädliche Inhaltsstoffe wurden verschiedene Toilettenpapiersorten von den beiden Schülern mit Hilfe einer Hefeaufschwämmung und einer Nährlösung miteinander verglichen. Die Preisträger kommen zu dem Resultat, dass Toilettenpapier aus Recyclingmaterial die Haut weniger reizt als aufwendig hergestelltes "Luxuspapier".