umwelt.nrw

Uhlenberg: Verbreitungswege der Schweinepest aufgeklärt

Nach dem Auftreten der drei Schweinepestfälle im Kreis Recklinghausen am vergangenen Wochenende konnten nun die Verbreitungswege des Erregers aufgedeckt werden. Nach Angaben von NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg habe die Auswertung der Untersuchungsergebnisse ergeben, dass die Tierseuche offensichtlich vor mehr als sechs Wochen in einen Mastbestand eingeschleppt worden sei. Dieser Betrieb wies lediglich in der Blutuntersuchung positive Befunde auf, die Tiere waren ansonsten unauffällig. Von hier wurden dann die beiden weiteren Betriebe in der näheren Umgebung infiziert. "Es ist ein großer Erfolg, dass wir in nur wenigen Tagen die Verbreitungswege der Schweinepest aufdecken konnten", sagte Uhlenberg. Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt auf die Frage, wodurch die zuerst betroffene Schweinehaltung infiziert worden ist. Da es sich um einen Virustyp handelt, der bislang nicht in Nordrhein-Westfalen und nur bei Wildschweinen vorkommt, wird derzeit in Richtung Jagd und Speiseabfallverfütterung ermittelt.

Der Landwirtschaftsminister sieht in den bisherigen Ergebnissen die Bestätigung, dass in Nordrhein-Westfalen die Tierseuchenbekämpfung gut funktioniert und sehr effizient arbeitet. Unterstützung für seine Maßnahmen bekam Uhlenberg auch vom Bundeskrisenstab, vom Landwirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages und von der Europäischen Kommission.

"Jetzt kommt es darauf an nachzuweisen, dass der Erreger nicht in weitere Betriebe verschleppt worden ist", erklärte Uhlenberg. Alle Untersuchungsergebnisse von Betrieben im Sperrbezirk und von Kontaktbetrieben sind bisher unauffällig und deuten auf keine weiteren Verschleppungen hin. Neben den 214 Proben in den drei betroffenen Betrieben wurden bisher im Nahbereich von acht Betrieben 488 Blutproben mit negativem Befund untersucht; weitere 87 Proben sind noch in Bearbeitung. Von zwölf "Kontaktbetrieben" (253 Proben) liegen bisher bei acht negative Ergebnisse vor. Im Sperrbezirk sind in siebzehn Betrieben 368 Proben entnommen worden; sechs dieser Betriebe sind bereits abschließend untersucht worden.

Wichtig ist, dass alle Schweinebestände lückenlos erfasst und kontrolliert werden können. Der Landwirtschaftsminister appelliert daher an alle Schweinehalter, die ihren Tierbestand noch nicht angezeigt haben, sich umgehend bei ihrem Veterinäramt zu melden. Außerdem erinnerte Uhlenberg daran, dass das Verfüttern von Speiseresten, also auch von Küchenabfällen aus dem häuslichen Bereich, an Schweine verboten ist. Beim Auftreten von verdächtigen Symptomen oder beim Verenden von mehreren Tieren sollten sich Schweinehalter sofort an das zuständige Veterinäramt zu wenden.