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Umweltminister Eckhard Uhlenberg unterstützt DJ-Führerschein gegen Gehörschäden – Unter 100 Dezibel beugen vor

Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und die Techniker Krankenkasse, Landesvertretung NRW

Mit der Einführung des DJ-Führerscheins und freiwilligen Lärmpegelbegrenzungen in Diskotheken soll der Schutz vor Hörschäden verbessert werden. Umweltminister Eckhard Uhlenberg und Ulrich Adler, Landesvertretung Nordrhein-Westfalen der Techniker Krankenkasse (TK), eröffneten heute die Fortbildungsveranstaltung zum Erwerb des Diskjockey-Sachkundenachweises, den so genannten DJ-Führerschein, in der Duisburger Diskothek "Delta-Musik-Park". Rund 140 DJs nahmen daran teil.

Umweltminister Eckhard Uhlenberg: "Die freizeitbedingte Lärmschwerhörigkeit hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Vor allem zu laute Musik – in Diskotheken, bei Open-Air-Konzerten und per Walk- und Discman – ist dafür verantwortlich. Schon jeder vierte Jugendliche hört schlechter. Die freiwillige Limitierung des Schallpegels auf unter 100 Dezibel ist ein wichtiger Schritt, um Gehörschäden zu vermeiden. Die Diskjockeys zu schulen, ist der richtige Ansatz, da sie es in der Hand haben, die Gesundheit ihrer Gäste zu schützen." Sollten die freiwilligen Maßnahmen keine Erfolge bringen, werde sich Nordrhein-Westfalen für entsprechende gesetzliche Regelungen einsetzen.

Ulrich Adler, Landesvertretung Nordrhein-Westfalen der Techniker Krankenkasse: "Wenn wir es nicht schaffen, die Musik-Hörgewohnheiten zu verändern, müssen wir davon ausgehen, dass in einigen Jahren jeder zehnte Jugendliche einen bleibenden Gehörschaden davontragen wird. Das ist besorgniserregend." Laut Adler ist in der TK in den letzten Jahren die Zahl der Verordnungen für Hörhilfen für Kinder und Jugendliche um über 80 Prozent gestiegen. Dieser erschreckende Anstieg halte unvermindert an.

Die Diskothekenbranche selbst unterstützt diesen Weg für einen verantwortlichen Umgang mit lauter Musik. Der Bundesverband deutscher Diskotheken und Tanzbetriebe hat dieses Projekt erarbeitet und setzt es derzeit bundesweit um. Kernpunkt ist die Schulung der Diskjockeys über die gesundheitlichen Folgen überlauter Musik, tontechnische Aspekte und haftungsrechtliche Tatbestände mit Prüfung und Zertifizierung

Die Einführung eines bundesweiten DJ-Führerscheins wird im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit des Landes NRW unterstützt, da es ein Ziel der nordrhein-westfälischen Umweltpolitik ist, die umweltbedingten Gesundheitsbeeinträchtigungen – dazu zählen auch die Lärmbelästigungen in Diskotheken – zu reduzieren.