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Uhlenberg und Frizen stellen Ernte-Ergebnisse für NRW vor Landwirte investieren wieder

Die Hitze und die Trockenheit des Frühsommers haben zu einer schlechteren Getreideernte als im Vorjahr geführt. "Trotz der schwierigen Witterung und niedrigerer Erträge ist jedoch die Investitionsbereitschaft in der Landwirtschaft deutlich gestiegen", sagte NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg bei der Vorstellung der Ernte-Ergebnisse 2006. So hätten die Bauanträge im Bereich der Tierhaltung um 15 bis 50 Prozent zugenommen. Uhlenberg: "Die Landesregierung hat die Rahmenbedingungen für Investitionen in Ställe verbessert und Blockaden beseitigt. Die Stimmung in weiten Teilen der nordrhein-westfälischen Landwirtschaft ist wieder von Optimismus geprägt."

Nach den außergewöhnlich heißen und trockenen Monaten Juni und Juli ist die Getreideernte in Nordrhein-Westfalen durch die seit Anfang August feuchte Witterung immer noch nicht vollständig abgeschlossen. Etwa 10 Prozent des Weizens im Rheinland und 25 Prozent in Westfalen stehen noch auf dem Halm. Für diesen Anteil sind noch Ertrags- und Qualitätseinbußen zu befürchten. "Nach der bisher abgeschlossenen Auswertung liegt die Getreideernte in NRW bei 4,13 Millionen Tonnen Getreide, das sind 3,7 Prozent weniger als im Vorjahr", berichtete der Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, Johannes Frizen.

Nachdem die Wintergerstenernte Mitte Juli unter meist sehr guten Bedingungen mit einem guten Ergebnis abgeschlossen werden konnte, kam es aufgrund der extremen Trockenheit und Hitze regional zu deutlichen Ertragseinbußen bei den übrigen Getreidearten, bei Mais und vor allem auf dem Grünland. Frizen: "Auch die mittelfrühen Speisekartoffelsorten wurden durch die Hitze in Menge und Qualität teilweise erheblich beeinträchtigt, so dass vor allem große Verarbeitungskartoffeln knapp sind." Für die späteren Sorten erwartet der Kammer-Präsident durch den Wetterumschwung Anfang August noch gute Erträge und Qualitäten. "Insgesamt war die Ernte durch regional sehr starke Unterschiede geprägt", erläuterte Frizen.

"Die Ernte in Nordrhein-Westfalen ist, vor allem im Vergleich mit anderen Bundesländern, angesichts der extremen Witterungsverhältnisse zufrieden stellend", fasste Uhlenberg zusammen. In der rund 4-wöchigen Erntepause hat er mit den Präsidenten der beiden Landwirtschaftsverbände in Nordrhein-Westfalen eine freiwillige Vereinbarung zur Stärkung der Umweltleistung der Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen unterzeichnet. Als bedeutendster Flächennutzer kommt der Landwirtschaft eine zentrale Rolle für den Natur- und Umweltschutz zu. In der freiwilligen Vereinbarung haben sich die beiden Landwirtschaftsverbände zu einem Katalog von Aktivitäten verpflichtet.

Als Beitrag zum Schutz des Klimas kündigt die Landwirtschaft zum Beispiel eine Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien in Nordrhein-Westfalen an. Im Bereich Natur- und Artenschutz geht es etwa um die Weiterentwicklung des Bauernhofs als wichtiger Lebensraum für Rauchschwalben, Steinkäuze und Eulen sowie die wildtiergerechte Mahd von Grünland- und Stilllegungsflächen. Zum Schutz des Bodens und der Gewässer werden die Landwirte die Ausbringung von Düngemittel möglichst emissionsarm vornehmen.

Uhlenberg: "Die freiwillige Vereinbarung zeigt, dass durch eine Kooperation mit den Landwirten und die Förderung des Engagements der Landwirte mehr zu erreichen ist als durch Konfrontation und gegenseitige Blockaden."