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Landwirtschaftsminister Uhlenberg stellt "Zehn-Punkte-Plan" zur Tierseuchenbekämpfung vor

NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg hat sich für neue Strategien im Kampf gegen Tierseuchen ausgesprochen. Beim NRW-Tierärztetag in Essen stellte Uhlenberg heute ein Zehn-Punkte-Programm vor, das auch Schutzimpfungen gegen Tierseuchen vorsieht. "In Europa müssen Schutzimpfungen gegen Tierseuchen in Krisenfällen wieder einen festen Platz einnehmen", forderte der Minister.

Nach der Schweinepest in den Kreisen Borken und Recklinghausen im Frühjahr hat die Landesregierung gemeinsam mit den Landwirten und Tierärzten das Tierseuchengeschehen umfassend aufgearbeitet, das durch den Ausbruch der Blauzungenkrankheit im Raum Aachen neue Aktualität erfahren hat. Auch zum Schutz vor der Vogelgrippe hält Uhlenberg ein zeitlich begrenztes Impfen für sinnvoller als ein großflächiges Töten von Geflügel. Daher soll in Nordrhein-Westfalen unter der Leitung des Friedrich-Löffler-Instituts in Riems ein Impfversuch beginnen. "Das Bundesministerium hat sich in dieser Angelegenheit bereits an die Europäische Kommission gewandt, deren Zustimmung wir vorher brauchen. Damit sind wir jetzt auf dem richtigen Weg", betonte der Minister.

Der "Zehn-Punkte-Plan" des Landwirtschaftsministers beinhaltet neue Vorschläge zur Seuchenprävention. Außerdem soll im Seuchenfall noch schneller reagiert werden. Die zentrale und aktuelle Information durch das Land wird optimiert. Die Tierseuchenvorbeugung unter Mitwirkung des Tiergesundheitsdienstes der Landwirtschaftskammer wird verstärkt. Auch Tierärzte sollen regelmäßig an Kursen auf dem Gebiet der Tierseuchenbekämpfung teilnehmen. Es wird eine neue Schweinepest-Bekämpfungsstrategie geben mit dem Ziel, das massenhafte Keulen gesunder Schweine zu verhindern sowie den Handel mit Schweinefleisch nicht zu beeinträchtigen.