Im Rahmen einer Schwerpunktuntersuchung hat das Verbraucherschutzministerium knapp 150 Proben von einheimischen Erdbeeren auf Pestizide untersuchen lassen. Dabei wurde bei keiner Probe die zugelassene Höchstmenge überschritten. Nur bei einer Probe lag der festgestellte Gehalt im Bereich des Grenzwertes.
"Das Ergebnis zeigt, dass die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln bei deutschen Erdbeeren wesentlich geringer ist als bei Früchten aus dem Ausland", so Verbraucherschutzminister Eckhard Uhlenberg. "Die Verbraucherinnen und Verbraucher können also im Sommer guten Gewissens einheimische Erdbeeren genießen. Außerhalb der Saison sollte man dagegen lieber auf den Kauf der Beeren verzichten." Bei Untersuchungen von Früherdbeeren aus Ländern wie Marokko, Ägypten oder Spanien hatte das Ministerium im Frühjahr mehr als zehn Prozent der Proben wegen zu hoher Pestizidrückstände beanstanden müssen.
Nach wie vor auch bei einheimischen Erdbeeren gibt es das Problem der so genannten Mehrfachbelastung. Dabei werden abwechselnd verschiedene Pestizide eingesetzt, so dass sich in einer Erdbeerprobe neun verschiedene Pflanzenschutzmittel nachweisen ließen. In zwei Proben wurden acht Pestizide nachgewiesen, die meisten Erdbeeren waren mit drei oder vier Pflanzenschutzmitteln behandelt. In 21 Proben fand sich nur ein Pestizid, sieben Proben waren ungespritzt. Die zugelassenen Höchstmengen für die einzelnen Substanzen wurden zwar nicht überschritten, ob und wie die Mittel aber im menschlichen Körper miteinander reagieren, ist noch nicht erforscht. "Der Einsatz mehrerer Spritzmittel auf einer Anbaufläche ist in der EU leider zugelassen", so Uhlenberg. "Ich sehe diese Praxis aber durchaus kritisch und habe mich bereits im Frühjahr bei Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer dafür ausgesprochen, hier auf EU-Ebene strenger Regeln zu schaffen."