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Uhlenberg hält EU-Forderungen zu Vogelschutzgebieten für Unsinn

Als "Unsinn" hat NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg die Forderung der EU-Kommission zurückgewiesen, das Vogelschutzgebiet "Unterer Niederrhein" auf fast 50.000 Hektar auszudehnen. "Auf eine solche Idee können nur Bürokraten kommen, die keinerlei Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort haben", sagte Uhlenberg, nachdem die EU-Kommission jetzt ein neues Vertragsverletzungsverfahren gegen NRW eröffnet hat. Der Umweltminister verwies darauf, dass in der Stadt Duisburg sowie in den Kreisen Wesel und Kleve mit gut 20.000 Hektar das zweitgrößte Vogelschutzgebiet in NRW bestehe, in dem jährlich bis zu 200.000 arktische Wildgänse überwintern. Uhlenberg: "Mit ihrer Forderung will die EU uns dafür bestrafen, dass es in jahrzehntelangen Anstrengungen und mit einem Aufwand von 40 Millionen Euro gelungen ist, die arktischen Gänse überhaupt erst wieder hierher zu holen."

Innerhalb des bestehenden Vogelschutzgebietes hat NRW große Naturschutzgebiete ausgewiesen. Das gesamte Gebiet ist seit Januar 2005 gesetzlich geschützt zum Erhalt der grünlandgeprägten Rheinaue sowie der angrenzenden Niederungsflächen mit ihren naturnahen Gewässern, und zwar als Durchzugs-, Rast- und Überwinterungsgebiet für Wasser- und Watvögel sowie als Brutgebiet für gefährdete Vogelarten. "Müssten wir dieses Gebiet mehr als verdoppeln, würden künftige Infrastrukturmaßnahmen erschwert. Der bisherige Weg zum Schutz der Vögel ist erfolgreich in wird von der Bevölkerung akzeptiert. Dies dürfen wir durch europäischen Bürokratismus nicht gefährden", warnte Uhlenberg. Der NRW-Umweltminister kündigte entschiedenen Widerstand gegen die EU-Pläne an: "Nordrhein-Westfalen hat das Vogelschutzgebiet naturschutzfachlich korrekt abgegrenzt und alles getan, um den arktischen Gänsen ein ungestörtes Überwintern zu ermöglichen." Das Umweltministerium wird das weitere Vorgehen mit den Partnern in der Region am 2. November vor Ort besprechen.