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Umweltministerium und Baustoff-Recyclingverbände schließen Vereinbarung: Güteüberwachte Recyclingbaustoffe sind kein Abfall mehr

Gemeinsame Pressemitteilung der Bundesgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe e. V., des Wirtschaftsverbandes der Baustoffindustrie Nord-West e. V., des Baustoffüberwachungs- und Zertifizierungsverbandes NRW und des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW

Aufbereitete Recyclingbaustoffe, die nachweislich bestimmte Qualitätsanforderungen einhalten und einer regelmäßigen Güteüberwachung unterliegen, sind kein Abfall mehr. Dies ist das Ergebnis einer Vereinbarung zwischen dem Umweltministerium und den in Nordrhein-Westfalen für die Baustoff-Recycling-Wirtschaft tätigen Verbände. Für deren Mitgliedsunternehmen werden Vermarktungschancen verbessert und gleichzeitig der bürokratische Aufwand reduziert. Allein in Nordrhein-Westfalen werden jährlich rund 10 Millionen Tonnen Recyclingbaustoffe hergestellt.

Nordrhein-Westfalen, als bevölkerungsreichste und industriestarke Region hat damit eine pragmatische Regelung zwischen Umwelt und Wirtschaft gefunden, die das Image von Recycling-Baustoffen verbessern wird.

„Eingehende Prüfungen haben uns überzeugt, dass die in geeigneten Anlagen aufbereiteten Recyclingbaustoffe, die einer bestimmten Qualitätskontrolle unterliegen, nicht mehr als Abfall im Sinne des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes anzusehen sind“, so Umweltminister Eckhard Uhlenberg. „Beim Umweltschutz arbeiten Staat und Wirtschaft Hand in Hand. Durch die Vereinbarung wird unser Weg der kooperativen Lösungen erneut eindrucksvoll mit Leben gefüllt.“

Wolfgang Türlings, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe e.V. unterstreicht die Bedeutung der regelmäßigen Gütesicherung: "Unsere Mitgliedsunternehmen lassen sich neben der eigenen Qualitätskontrolle regelmäßig von unabhängigen, vom Verkehrsministerium zugelassenen Prüfstellen kontrollieren, um die geforderten Qualitäten sicherzustellen. Damit schaffen wir Vertrauen für die Verbraucher, denn auch unser Anliegen ist es, dass die Qualität der Umweltmedien beim Einsatz von güteüberwachten Recycling-Baustoffen keine Verschlechterung erfährt.“

Berthold Heuser, Vorsitzender der Fachgruppe Recycling des Wirtschaftsverbandes der Bauindustrie Nord-West und des Baustoffüberwachungs- und Zertifizierungsverbandes sieht die Arbeit seiner Mitgliedsunternehmen bestätigt: „Durch die Vereinbarung mit dem Umweltministerium werden unsere Maßnahmen zur gezielten Herstellung von qualitätsgesicherten Recyclingbaustoffen anerkannt. Durch Wiederverwendung von Bauabfällen können die natürlichen Ressourcen weitestgehend geschont und primäre Rohstoffe eingespart werden. Dadurch wird das auf allen politischen Ebenen verfolgte Prinzip der Nachhaltigkeit mit Leben gefüllt.“

Gebrauchte Baustoffe fallen vorwiegend beim Rückbau, Umbau oder der Sanierung von Bauwerken an. Ausgangsprodukte für Recycling-Baustoffe sind Bauschutt oder Straßenaufbruch. Sie werden in Aufbereitungsanlagen durch Brechen zerkleinert, sortiert und durch Sieben nach Korngrößen klassiert. Moderne Aufbereitungsverfahren wie Windsichtung, Wäsche, Magnetscheider und Sortierbänder sorgen zudem dabei für eine gezielte Abtrennung von unerwünschten Stör- und Schadstoffen wie z.B. Holz, Kunststoff, Metallen und Papier.

Klassisches Haupteinsatzgebiet für Recycling-Baustoffe ist der Straßen-, Tief- und Erdbau (etwa 91 Prozent), aber auch der Garten- und Landschaftsbau sowie in zunehmendem Maße der Betonbau des Hoch- und Ingenieurbaus. Grundvoraussetzung für die Verwendung ist in allen Fällen die Gleichwertigkeit der bautechnischen Eigenschaften von natürlichen und rezyklierten Gesteinskörnungen sowie die Umweltverträglichkeit der Recycling-Baustoffe.

Gemeinsames Ziel von Umwelt- und Wirtschaftsseite ist es, die Verwendung von gütegesicherten Recycling-Baustoffen durch die öffentliche Hand und durch private Bauherren zu steigern.