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Fast 23.000 Schüler haben den richtigen Umgang mit Geld gelernt – erfolgreiches Projekt wird nach den Ferien fortgesetzt

Fast 23.000 Schülerinnen und Schüler in den 9. und 10. Klassen haben im letzten Schuljahr am Projekt „Alles im Griff – Unterricht zum Umgang mit Geld“ teilgenommen und sich so mit dem Thema Finanzkompetenz auseinandergesetzt. Schuldner-beraterinnen und -berater sind für eine Doppelstunde in die Klasse gekommen und haben mit den Jugendlichen über Konsumwünsche und Schuldenfallen gesprochen und anhand von Beispielen gezeigt, wie schnell das Kleingedruckte in Verträgen zu hohen Folgekosten führen kann. Das Projekt wurde vom Verbraucherschutzministerium ins Leben gerufen und mit 120.000 Euro gefördert. Aufgrund der großen Resonanz soll es nun weitergeführt werden.

„Der Umgang mit Geld scheint junge Menschen oft zu überfordern, weil sie im Bereich Finanzen keinen ausreichenden Überblick haben. Rund zwölf Prozent aller Teenager haben Schulden bei ihren Eltern, Großeltern, Geschwistern oder Freunden. Schätzungsweise jeder zehnte Erwachsene in Deutschland ist verschuldet. Den Einstieg in die Schuldenfalle machen junge Menschen in kleinen Schritten. Zunächst ein unüberlegt geschlossener Telekommunikationsvertrag, dann das erste Mofa oder Auto, gefolgt vom ersten großen Urlaub auf Pump. Um diesen Trend zu stoppen und junge Menschen möglichst früh für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu sensibilisieren, haben wir dieses erfolgreiche Gemeinschaftsprojekt mit der Schuldnerberatung gestartet“, so Verbraucherschutzminister Eckhard Uhlenberg heute bei der Vorstellung der ersten Jahresbilanz des Projektes in Düsseldorf.

Ursprünglich waren für die erste Phase des Projektes von September 2006 bis Mai 2007 nur 500 Unterrichtseinheiten geplant. Doch gerade einmal drei Wochen nach dem Aufruf an interessierte Schulen, sich für den Besuch eines Schuldnerberaters anzumelden, lagen über 1.000 Nachfragen vor. Verbraucherschutzminister Uhlenberg hat daraufhin den Etat für dieses Projekt verdoppelt und so 1.000 Unterrichtseinheiten an über 280 Schulen in Nordrhein-Westfalen möglich gemacht. Damit konnten mehr als 22.600 Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren erreicht werden, 54 Schuldnerberatungsstellen aus dem ganzen Land waren an den Schulen aktiv. Besonders interessiert zeigten sich die Hauptschulen: Hier wurden 40 Prozent der Unterrichtseinheiten abgehalten. Verbraucherschutzminister Uhlenberg nahm selber am Unterricht an einer Gesamtschule in Dortmund teil und diskutierte dort mit den Jugendlichen bis weit nach Ende der Schulstunde über das Thema. „Fast jeder der Jugendlichen hatte sich schon einmal Geld geliehen, um sich einen Kaufwunsch zu erfüllen, hatte unbeabsichtigt ein Abo für Klingeltöne abgeschlossen oder zu spüren bekommen, welche Folgen es hat, einen Vertrag zu unterschreiben ohne ihn vorher gründlich zu lesen“, so Uhlenberg.

Bei einer exemplarischen Umfrage unter über 200 teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrern zeigte sich, dass auch diese einen großen Nachholbedarf bei den Schülerinnen und Schülern sehen. Knapp 40 Prozent der Befragten schätzen die Finanzkompetenz der Jugendlichen gerade einmal als ausreichend, 38 Prozent sogar als mangelhaft ein. Fast alle Befragten hielten deswegen die Integration von Konsum- und Finanzerziehung in den Lehrplan auch für „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Neben Projekten für die Jugendlichen halten die Pädagogen aber auch Informationsveranstaltungen für die Eltern für notwenig. Verbraucherschutzminister Eckhard Uhlenberg hat bereits Kontakt zu Schulministerin Barbara Sommer aufgenommen, um über eine stärkere Einbindung des Themas in den Lehrplan zu sprechen. Da eine solche Umsetzung Zeit braucht, will Uhlenberg das Projekt „Alles im Griff“ aufgrund der guten Resonanz auch im kommenden Schuljahr wieder anbieten. Neben weiteren 1.000 Unterrichtseinheiten soll es dann auch 100 Informationsveranstaltungen in den Kommunen geben, um auf regionaler Ebene Sponsoren für weitere Schulstunden zu finden.

Interessierte Schulen können sich nach den Sommerferien an die SKM – gemeinnützige Betriebsträger- und Dienstleistungs GmbH, Sternstraße 71-73 in 40479 Düsseldorf wenden, die die Koordination der Anmeldungen übernommen hat und unter Tel. 02 11-23 39 48 10 bzw. E-Mail an Externer Link - öffnet in neuem Fenster franken@skmd.de zu erreichen ist.

Weitere Informationen zu diesem und weiteren Projekte im Bereich Finanzkompetenz im Internet unter Externer Link - öffnet in neuem Fenster www.netzwerk-finanzkompetenz.nrw.de.