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Uhlenberg: Gegen „Abzocke“ bei Milchprodukten – nur faire Milchpreise für Verbraucher und Bauern sind akzeptabel

„Eine Preiserhöhung für Milch, die wirklich bei den Milchbauern ankommt, halte ich für in Ordnung“, meint Verbraucherschutz- und Umweltminister Eckhard Uhlenberg: „Ein Kostensprung beim Handel von bis zu 50 Prozent ist aber für mich absolut nicht nachvollziehbar, unseriös und unakzeptabel“.

Uhlenberg weist auf die „seit Jahren sehr schwierige Einkommenslage der Milchbauern“ hin, die mit „ihren extrem arbeitsintensiven Betrieben kaum über die Runden kommen“. Wer auch in Zukunft Qualitätsmilch aus Nordrhein-Westfalen wolle, werde eine vernünftige Einkommensverbesserung nicht ablehnen können. Allerdings mache die Lieferung nur einen kleinen Teil des Endkundenpreises aus. Der Erlös der Landwirte bei Milch und Milcherzeugnissen liege bei etwa 40 Cent pro Euro, den die Verbraucher für Milchprodukte bezahlen. Ein Mehrerlös von 10 Prozent für den Landwirt dürfte sich so auf den Einkauf im Laden nur im einstelligen Prozentbereich auswirken.

„Selbst wenn wir steigende Steuern, Lohn- und Energiekosten bei Verarbeitern und Handel einkalkulieren, müssen sich Versuche, Preissprünge von fast 50 Prozent durchzusetzen, damit wohl nicht zu Unrecht als ‚Abzocke’ hinterfragen lassen“, meint Uhlenberg. Der Minister fordert die großen Handelsketten auf, das Verbrauchervertrauen nicht zu verspielen, sondern eine seriöse und faire Preispolitik zu betreiben.

Insgesamt seien Milchprodukte und die meisten Lebensmittel für die Verbraucher immer erschwinglicher geworden. Musste ein Arbeitnehmer für ein Pfund Butter vor rund 30 Jahren rund 20 Minuten arbeiten, sind es heute nur noch 4 Minuten.