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Waldzustandsbericht 2007 liegt vor – Nadelhölzern geht es besser

Der Zustand der Nadelbäume in den Wäldern Nordrhein-Westfalens hat sich gegenüber dem Vorjahr zum Teil deutlich verbessert. Das ist das Ergebnis des Waldzustandsberichts 2007, den Umweltminister Eckhard Uhlenberg heute in Düsseldorf vorstellte. Den Laubbäumen dagegen geht es etwas schlechter als noch 2006. Insgesamt hat sich der Waldzustand aber leicht verbessert, der Anteil der Bäume ohne Schäden ist um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Die Kiefer hat sich von allen Baumarten am besten erholt. Der Anteil der Bäume ohne Schäden ist von 21 Prozent im Vorjahr auf 35 Prozent in 2007 gestiegen. Eine leichte Verbesserung gibt es auch bei der Fichte: 31 Prozent der Bäume weisen keine Schadensmerkmale auf, im Vorjahr waren es 28 Prozent. Schlecht geht es dagegen der Eiche. Der Anteil der Bäume mit deutlichen Schäden ist von 32 auf 43 Prozent gestiegen. Die Ursachen dafür sind sehr komplex und beruhen unter anderem auf langjährigen Vorschäden durch Insekten. Darüber hinaus vermuten die Experten, dass durch den Orkan Kyrill bei vielen Eichen das Feinwurzelsystem geschädigt wurde, weil die Bäume sich im Sturm stark bewegt haben. Auch bei der Buche hat die Zahl der deutlich geschädigten Bäume erheblich zugenommen, sie stieg von 34 auf 42 Prozent. Dafür ist vor allem ein gefräßiger Käfer – der Buchenspringrüssler – verantwortlich. Die Zahl der ungeschädigten übrigen Laubbäume hat sich dagegen um neun Prozentpunkte von 25 auf 34 verbessern können.

„Wie wichtig der Wald nicht nur als Naherholungsgebiet sondern auch als Wirtschaftsfaktor ist, haben wir in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr sehr deutlich gemerkt, als der Orkan Kyrill Millionen Bäume umgeworfen hat. Eine Verbesserung des Waldzustands ist daher ein wichtiges Anliegen der Landesregierung. Dazu gehört vor allem die Reduzierung von Luftschadstoffen sowie von Bodenbelastungen, beides setzt den Bäumen stark zu“, so Umweltminister Eckhard Uhlenberg.

Besonders Stickoxide und Ammoniak in der Luft greifen die Wälder an. In den Waldböden werden Schadstoffe zudem über Jahrzehnte gespeichert, so dass die Böden inzwischen stark versauert und nährstoffarm sind. Das Land fördert daher im Privat- und Kommunalwald Bodenschutzkalkungen, durch die der Boden stabilisiert wird. Eine große Gefahr vor allem für die Nadelhölzer wurde dagegen in diesem Jahr durch den eher feuchten Sommer gebannt: Der Borkenkäfer konnte sich nicht so gut vermehren wie in früheren Jahren. Der Käfer ist nicht nur für die stehenden Bäume eine Gefahr, er brütet vor allem auch in absterbendem Holz, wie es nach Kyrill in großen Mengen in den Wäldern lag. Voraussichtlich im Frühjahr 2008 werden die Sturmschadensflächen komplett geräumt sein.

In Nordrhein-Westfalen gibt es insgesamt 915.800 Hektar Wald, davon befinden sich 594.000 Hektar in Privatbesitz. 178.600 Hektar gehören den Kommunen, der Rest dem Land beziehunsgweise dem Bund. Zur Erfassung des Waldzustands werden im Juli und August landesweit an über 500 Stellen die Baumkronen begutachtet. Rund 9.500 Bäume sind auf diese Weise für den Bericht 2007 untersucht worden, der Zustand von Laub bzw. Nadeln gibt Auskunft über ihre Gesundheit. Dabei wird unterschieden zwischen Bäumen ohne Schäden, Bäumen mit schwachen Schäden und Bäumen mit deutlichen Schäden. Der Waldzustandsbericht wird seit 1984 jährlich erstellt, die Ergebnisse 2007 können im Internet unter Externer Link - öffnet in neuem Fenster www.wald-und-holz.nrw.de eingesehen werden.