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Umweltminister Uhlenberg vergibt Sonderpreis Umwelt der Wettbewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“

Zum inzwischen 25. Mal vergibt das NRW-Umweltministerium den Sonderpreis Umwelt im Rahmen der Wettbewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“. Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat heute die diesjährigen Preisträger ausgezeichnet und ihr Engagement im Bereich Natur und Umwelt gewürdigt. Die 13 bis 20 Jahre alten Jugendlichen haben sich in ihren Beiträgen unter anderem mit Photovoltaik, Gewässerökologie oder der Riffbildung in der Region um Gummersbach beschäftigt und fanden eine Antwort auf die Frage, ob sich Bienen eher an der Form oder der Farbe von Blüten orientieren.

„Ich bin immer wieder positiv überrascht, mit wie viel Ideenreichtum und Ausdauer die Jugendlichen ihre Experimente durchführen“, so Umweltminister Eckhard Uhlenberg. „Das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Wissenschaft und Forschung ist ungebrochen, wie die Zahl und vor allem auch die Qualität der eingereichten Beiträge beweist. Der Preis soll daher auch ein Ansporn für die Teilnehmer sowie für alle Jugendliche sein, sich in diesem Bereich zu engagieren.“

Der Wettbewerb „Jugend forscht“ ist für Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren offen. Der Aufruf von „Schüler experimentieren“ richtet sich an Jugendliche unter 16 Jahren. Die Gewinner des Sonderpreises Umwelt erhalten Geldpreise in Höhe von 250 Euro, 200 Euro sowie 150 Euro („Jugend forscht“) bzw. von 150 Euro, 100 Euro und 75 Euro („Schüler experimentieren“). Der Sonderpreis Umwelt wird jährlich vergeben, eine unabhängige Jury wählt aus den eingegangenen Beiträgen die Sieger aus.

 

Preisträger „Jugend forscht“

1. Platz: Sevda Arslan aus Reichshof, Isabella Bronkalla aus Bergneustadt und Ann-Kathrin Pfeiffer aus Reichshof
Thema: Gute Zeiten, schlechte Zeiten! – Die Riffbildung im unteren oberbergischen Givetium in der Gummersbacher Mulde
Die drei Preisträgerinnen haben Riffbildungen in den rechtsrheinischen Massenkalkgebieten nachgewiesen, die dort im Givetium stattfanden, also etwa 390 Millionen Jahre vor unserer Zeit. Unter anderem haben die Schülerinnen dazu eigene Präparate untersucht und die darin enthaltene Zusammensetzung der riffbildenden Organismen bestimmt. Die Fundstellen, an denen die Schülerinnen ihr Material sammelten, sind geeignet, um als geowissenschaftlich schützenswertes Objekt im Geotop-Kataster des Landes verzeichnet zu werden.

2. Platz: Ela Illgin, Michaela Biela und Oya-Meryem Yanik aus Marl
Thema: Pollen – nicht nur zum Niesen! Pollenanalytische Hochmooruntersuchung im Westmünsterland
Die Schülerinnen haben eine vollständige pollenanalytische Untersuchung eines Hochmoortorfs im Weißen Venn durchgeführt und so anhand eines Pollendiagramms Klimaphasen und Vegetationsentwicklung seit der letzten Eiszeit bestimmen können. Dabei konnten sie auch herausarbeiten, welchen Einfluss der Mensch auf diese Entwicklung genommen hat.

3. Platz: Anna Fischbach, Arthur Fischbach und Markus Wulfmeier aus Herford
Thema: Sonnenkollektor – Photovoltaik – Module
Die Jugendlichen haben nach Lösungen gesucht, um Sonnenkollektoren zur Erwärmung von Brauchwasser und Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung in einem Modul zusammenzufassen. So sind drei platzsparende und auf unterschiedliche Bedürfnisse ausgerichtete Kombimodelle entstanden, die durch die Verbindung der beiden Techniken sogar effizienter sind als Einzelmodule.

 

Preisträger „Schüler experimentieren“

1. Platz: Sandra Reinhold aus Bielefeld
Thema: Farbe oder Form – Auf den Spuren von Karl von Frisch
Karl von Frisch stellte Anfang des letzten Jahrhunderts fest, dass Bienen Farben und Formen unterscheiden können. Sandra Reinhold wollte herausfinden, ob für Bienen beim Nektarsammeln die Farbe oder die Form entscheidend ist. Mit selbstgebastelten Blumen, in deren Mitte die Bienen Zuckerwasser fanden, hat sie entsprechende Versuche durchgeführt und dabei unter anderem festgestellt, dass Bienen verwandte Farben wie rosa und violett nur schlecht unterscheiden können.

2. Platz: Jannick Buth, Tobias Finke und Ole Dohrmann aus Bielefeld
Thema: Untersuchungen zu Kleinsäugetieren im Gebiet von Gut Eckernförde
Die drei Schüler untersuchten, ob die Schäden an Buchkeimlinge auf einer Waldfläche des Gutes von Mäusen stammen. Dabei arbeiteten sie nicht nur mit Lebendfallen und speziellen Hölzern zum Anknabbern, sondern untersuchten auch die Gewölle von Schleiereulen und Waldkäuzchen. Zwar konnte die Ausgangsfrage nicht sicher beantwortet werden, die Analyse der Gewölle gab aber einen guten Überblick über die unterschiedlichen auf dem Gut vorkommenden Mäusearten, wofür die Jugendlichen ausgezeichnet werden.

3. Platz: Niklas Leven und Christoph Scheinert aus Willich
Thema: Gewässeruntersuchungen und Umweltmaßnahmen an der Cloer
Die beiden Schüler haben die Cloer, einen stark begradigten Entwässerungsgraben über einen längeren Zeitraum hinweg untersucht und dabei nachweisen können, dass erste Renaturierungsmaßnahmen bereits Erfolge zeigen. Ihre Ergebnisse und weitere Verbesserungsvorschläge haben sie der Stadt Willich zukommen lassen. Sie wollen ihr Forschungsprojekt fortsetzen und zudem eine Bachpatenschaft übernehmen.