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Uhlenberg: NRW ist Vorreiter bei der PFT-Bekämpfung

Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat zum Jahresende eine positive Bilanz der Anstrengungen zum Abbau der PFT-Belastung in Nordrhein-Westfalen gezogen. „Wir sind europaweit Vorreiter – in der Analyse der Quellen von PFT wie auch im Verringern der Emissionen“, stellte Uhlenberg fest. Der Minister hob hervor: „Wir haben konsequent gehandelt und dafür gesorgt, dass Trinkwasser, das aus dem Gewässersystem von Ruhr und Möhne gewonnen wird, inzwischen wieder einwandfrei ist.“

Der Umweltminister veröffentlichte heute die Ergebnisse eines Monitorings, bei dem flächendeckend die PFT-Konzentration in Kläranlagen erhoben wurde. Von insgesamt 574 untersuchten Anlagen wurde lediglich im Ablauf von 29 kommunalen Kläranlagen und 8 industriellen Kläranlagen PFT-Konzentrationen von über 300 Nanogramm pro Liter gemessen – dem Wert also, der für Trinkwasser als gesundheitlich unbedenklich gilt. Darüber hinaus gab es im Klärschlamm von lediglich 32 kommunalen Kläranlagen eine PFT-Konzentration über 100 Mikrogramm pro Kilogramm.

Auf Basis dieser Befunde hat Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland die Ursachen erhöhter PFT-Einträge ermittelt. 79 indirekt einleitende, meist mittelständische Betriebe der Metall-, Photo-, Textil- und Entsorgungsindustrie sowie der Feuerlöschtechnik konnten als relevant identifiziert werden. „Die meisten dieser Betriebe waren sich über den PFT-Einsatz und dessen Folgen nicht bewusst. Sie tun auch nichts Unrechtes, weil PFT in diesen Verwendungsformen nach wie vor nicht verboten ist“, berichtet Uhlenberg. Dennoch wurden erstmalig in Deutschland bei den indirekt einleitenden Betrieben Maßnahmen ergriffen, die zu einer Reduzierung des PFT-Eintrags führten: zum Beispiel der Einsatz von Ersatzstoffen, die Schließung von Kreisläufen, die zusätzliche Abwasserbehandlung mit Aktivkohle, die getrennte Entsorgung belasteter Teilströme oder die komplette Schließung des Abwassersystems. Zudem gab das Umweltministerium gemeinsam mit den Industrieverbänden Empfehlungen zum Einsatz PFT-freier Substanzen für die betroffenen Unternehmen. Darüber hinaus hat die Landesregierung festgelegt, dass Klärschlämm mit einer PFT-Konzentration von mehr als 100 Nanogramm pro Kilogramm nicht landwirtschaftlich verwertet werden darf und dass PFT-haltige Feuerlöschschäume nur noch zur Gefahrenabwehr, nicht jedoch bei Übungen eingesetzt werden.

Uhlenberg: „All diese Maßnahmen der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen zeigen bereits Wirkung. Wir sind das erste Bundesland, das innerhalb eines Jahres eine deutliche Reduzierung des PFT-Eintrags aus allen relevanten Einleitungen um 35 Prozent erreichen konnte. Insgesamt handelt es sich um Einträge von weniger als 500 Gramm pro Tag, die in die Gewässer eingeleitet werden. Im Interesse der Bürger und der Umwelt wird die Landesregierung ihre Anstrengungen auch im nächsten Jahr fortsetzen.“

Die Ergebnisse des Kläranlagen-Monitorings: