umwelt.nrw

Gartenbaupreis Nordrhein-Westfalen an besonders vorbildlichen Ausbildungsbetrieb aus Dorsten verliehen

Im Rahmen der Eröffnung der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) in Essen wurde heute der Gartenbaupreis des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Ausgezeichnet wurde der Gartenbaubetrieb Franz Rump aus Dorsten, der damit für sein engagiertes Ausbildungskonzept gewürdigt wird. „Am Konzept von Franz Rump hat die Jury vor allem eines überzeugt: Es lässt sich problemlos ganz oder in Teilen auf andere Betriebe übertragen“, so Umweltminister Eckhard Uhlenberg. „Daher soll diese Preisverleihung nicht nur das Engagement eines einzelnen Betriebes würdigen, sondern auch möglichst viele Gärtnereien dazu anregen, ihre Ausbildungsprogramme zu erweitern.“

Drei der neun Mitarbeiter des Betriebes Rump, der sich auf die Produktion von Gemüsejungpflanzen sowie Beet- und Balkonpflanzen spezialisiert hat, sind Auszubildende. Für sie gibt es ein eigenes Gewächshaus, in dem sie das Wachstum der Gemüsepflanzen von der Jungpflanze bis zur Ernte verfolgen können. Bei fortgeschrittener Ausbildung bekommen die Auszubildenden die Möglichkeit, Kulturen eigenverantwortlich zu betreuen. Damit sie neben dem Gemüse- und Zierpflanzenbau noch eine weitere Fachrichtung im Beruf Gärtner kennenlernen können, kooperiert Franz Rump mit einer Friedhofsgärtnerei, in der seine Auszubildenden ein vierwöchiges Praktikum absolvieren. Der Betrieb nimmt zudem am so genannten Wolbecker Modell teil, einem Ausbildungskonzept, bei dem über die vorgeschriebenen Ausbildungsinhalte hinaus Qualifikationen, etwa im Bereich Betriebswirtschaft, erworben werden. Auch im Bereich der Nachwuchswerbung und Öffentlichkeitsarbeit ist Franz Rump aktiv: So bietet er interessierten Jugendlichen die Möglichkeit, in den Sommerferien ein Praktikum zu absolvieren, und beteiligt sich an der bundesweiten Aktion „Tage der Kindergärtnerei“.

Der Gartenbaupreis NRW wurde in dieser Form zum ersten Mal verliehen und ist mit 2.500 Euro dotiert. Er löst den Umweltpreis Gartenbau ab, der von 1996 bis 2007 jährlich verliehen wurde und sich auf Umweltthemen konzentrierte. Mit dem neuen Gartenbaupreis NRW soll nun jedes Jahr ein anderer Schwerpunkt gesetzt werden. Den Auftakt macht in diesem Jahr das Thema „Ausbildung“.

In Nordrhein-Westfalen gibt es 4.710 produzierende Gartenbaubetriebe, von denen 2.250 als Ausbildungsbetriebe anerkannt sind. Die Zahl der neu geschlossenen Ausbildungsverträge ist im letzten Jahr um 16 Prozent von 1.826 in 2006 auf 2.111 in 2007 gestiegen. Insgesamt gingen im letzten Jahr 5.268 junge Menschen im Gartenbau in die Lehre. Bundesweit betrachtet werden damit gut 25 Prozent aller Gärtner in Nordrhein-Westfalen ausgebildet.