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Pipeline-Kataster für Gefahrstoffe wird erarbeitet

Drei Wochen nach dem Brand in einer Chemieanlage in Köln-Worringen hat Landesumweltminister Eckhard Uhlenberg ein landesweites Pipeline-Kataster in Auftrag gegeben, um gebündelt Informationen über die in Nordrhein-Westfalen betriebenen Rohrfernleitungen zu erhalten. Das Pipeline-Kataster wird das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in enger Kooperation mit den Bezirksregierungen erarbeiten. Das Rohrfernleitungskataster wird vorhandene Informationen zusammenführen und so die Arbeit der Behörden unterstützen, vereinheitlichen und vereinfachen. „Mit einer landesweiten Übersicht über die Pipelines können wir die Überwachung dieser Leitungen und die Gefahrenabschätzung weiter verbessern“, so Umweltminister Eckhard Uhlenberg.

In Nordrhein-Westfalen gibt es ein weiträumiges Netz von Rohrfernleitungen (Pipelines), das in großen Teilen unterirdisch verläuft. Rund 80 Prozent der in deutschen Raffinerien eingesetzten Rohölmengen werden über Pipelines transportiert. Daneben gibt es Produktleitungen für Flüssigkeiten, Gase und verflüssigte Gase zwischen Produktionsstandorten insbesondere der Chemischen Industrie.

Die Unternehmen, die an Pipelines angeschlossen sind, die Betreiber der Rohrfernleitungsanlagen, die Feuerwehren vor Ort, die Kommunen sowie die Genehmigungs- und Überwachungsbehörden haben Pläne und alle sicherheitsrelevanten Informationen über die in ihrem Zuständigkeitsbereich verlaufenden Rohrfernleitungen. Eine landesweit einheitliche Übersicht fehlt aber bisher. Ein erster Entwurf des geplanten Pipeline-Katasters soll bis Anfang Herbst 2008 fertig sein.

Die Ethylen-Pipeline, die Auslöser für den Brand an einer Chemieanlage in Köln-Worringen am 17. März 2008 war, gehört zu einem seit 30 Jahren bestehenden Pipeline-Netz, das über Rotterdam und Antwerpen sowie den Kölner Raum bis ins Ruhrgebiet führt.