Umweltminister Eckhard Uhlenberg sucht eine Stadt oder Gemeinde, die sich als NRW-Klimakommune in einem einzigartigen Modellversuch auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten will. Der Minister gab dazu heute in Düsseldorf den Startschuss für den Wettbewerb „Aktion Klimaplus – NRW-Klimakommune der Zukunft“. Gesucht wird eine Kommune im ländlichen Raum, die sowohl Maßnahmen zum Klimaschutz als auch zur Anpassung an den Klimawandel umsetzen will. Zum Klimaschutz gehören zum Beispiel Konzepte zur Energieeinsparung oder der Einsatz von Erneuerbaren Energien. In den Bereich der Klimafolgenanpassung fällt unter anderem der Hochwasserschutz oder die Schaffung von Frischluftschneisen in den Innenstädten als Reaktion auf zu erwartende steigende Temperaturen.
„Klimaschutz und Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels sind zwei Seiten derselben Medaille. Wer eine wirksame Klimapolitik betreiben will, muss beides gemeinsam betrachten“, erläutert Umweltminister Eckhard Uhlenberg die Idee hinter dem Wettbewerb. „Die Verknüpfung von beiden Bereichen ist in dieser Form bisher nur Theorie. Mit dem Wettbewerb wollen wir erstmals zeigen, wie ein solches Handlungskonzept ganz praktisch aussehen kann.“
Der Wettbewerb verläuft in zwei Phasen. Interessierte Kommunen müssen zunächst bis zum 15. Juli 2008 eine Kurzbewerbung beim Umweltministerium einreichen. Eine zehnköpfige Jury sucht dann die fünf besten Bewerbungen aus. Diese Kommunen erarbeiten dann in der zweiten Wettbewerbsphase bis zum 31. Dezember 2008 ein umfassendes integriertes Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept. Hierfür erhalten sie eine Förderung von jeweils 15.000 Euro vom Ministerium. Die Jury, in der unter anderem Vertreter des Städte- und Gemeindebundes, der Architekten- und der Handwerkskammer, der Verbraucherzentrale und des Ministeriums sitzen, schlagen dem Minister dann eine Kommune vor, die als Klimakommune mit einer Gesamtförderung von mindestens drei Millionen Euro ihr Konzept in die Realität umsetzen kann. Diese Realisierung soll wissenschaftlich begleitet und ausgewertet werden. „Wir wollen mit dieser Aktion frühzeitig Erfahrungen sammeln, wie wir mit dem Klimawandel und seinen Folgen umgehen können. Natürlich ist es wichtig, diese Folgen möglichst gering zu halten. Aber wir müssen zugleich nach Lösungen suchen, wie wir zum Beispiel mit Stürmen, Hochwassern oder Trockenperioden zukünftig umgehen“, so Uhlenberg.
Interessierte Kommunen können sich auf zwei Veranstaltungen des Ministeriums am 17. Juni 2008 in Kerken-Stenden und am 18. Juni 2008 in Bad Sassendorf über den Wettbewerb informieren, Ideen sammeln und sich austauschen.