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Bocholt, Burbach, Rheine, Saerbeck und Schmallenberg gewinnen die erste Runde im Wettbewerb „NRW-Klimakommune“
Die fünf Kommunen Bocholt (Kreis Borken), Burbach (Kreis Siegen-Wittgenstein), Rheine (Kreis Steinfurt), Saerbeck (Kreis Steinfurt) und Schmallenberg (Hochsauerlandkreis) haben die erste Runde des Wettbewerbs „Aktion Klimaplus – NRW-Klimakommune der Zukunft“ gewonnen. Eine unabhängige Expertenjury hat sie aus fast 60 Bewerbern ausgewählt. Die fünf Städte und Gemeinden erhalten nun jeweils 15.000 Euro Förderung vom Umweltministerium, um ein umfassendes Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept zu erarbeiten und sich damit um den Titel der NRW-Klimakommune zu bewerben.
Umweltminister Eckhard Uhlenberg und die Jury zeigten sich beeindruckt von der großen Zahl überaus qualifizierter und kreativer Bewerbungen. „Viele der teilnehmenden ländlichen Kommunen sind bereits sehr aktiv im Klimaschutz und in der Anpassung an den Klimawandel. Auch die Vielzahl zukunftsweisender Ideen hat die Jury sehr überzeugt. Die Auswahl der fünf Kommunen ist daher nicht leicht gefallen“, so der Minister.
Bei der Bewertung der eingereichten Kurzbewerbungen waren der Jury insbesondere die Realisierbarkeit, der innovative Charakter und die langfristige Ausrichtung der Klimastrategie wichtig. Es wurden Bewerbungen ausgewählt, die Maßnahmen zur Steigerung der Effizienz, zum Einsatz erneuerbarer Energien und zur Anpassung an den Klimawandel besonders gut miteinander kombinieren und zu einem schlüssigen Gesamtkonzept verbinden. Da die „NRW-Klimakommune“ auch als Vorbild für andere Städte und Gemeinden dienen soll, war der Jury zudem die Übertragbarkeit auf andere Kommunen in Nordrhein-Westfalen wichtig.
Die Bewerbungen im Überblick:
Stadt Bocholt (Kreis Borken, 73.640 Einwohner)
Die Ideenskizze beinhaltet unter anderem:
- Städtebauliche Entwicklung des Stadtteils Fildeken als Modellprojekt u. a. mit umfassenden energetischen Sanierungen
- Energieeinsparungen durch eine zügige Sanierung der städtischen Liegenschaften
- Ausbau erneuerbarer Energieträger und Konzepte zur Nutzung industrieller Abwärme
- „Windbremsen“ aus schnell wachsenden Gehölzen, um die Folgen von Stürmen abzumildern
- Entwicklung klimaangepasster landwirtschaftlicher Anbausysteme
Gemeinde Burbach (Kreis Siegen-Wittgenstein, 14.769 Einwohner)
Die Ideenskizze beinhaltet unter anderem:
- Aufbau einer „Burbacher Klima-Initiative“ und eines lokalen Klimanetzwerkes
- Bau einer Biogasanlage zur Nutzung von Biomasse aus der Landschaftspflege
- Anstreben eines „Plusenergiestandards“ für die wesentlichen öffentlichen Gebäude
- Klimagerechte Stadtgestaltung mit Kälteinseln, Schattenplätzen und Frischluftzufuhr
- Erhöhung der Baumartenvielfalt im Wald und Optimierung der Forstbewirtschaftungspraktiken und der Waldbrandvorsorge
Stadt Rheine (Kreis Steinfurt, 77.438 Einwohner)
Die Ideenskizze beinhaltet unter anderem:
- Energetische Gebäudesanierung von kommunalen Gebäuden
- Umfassendes Konzept für ein Energiemanagement
- Energiesparwettbewerbe für private Haushalte
- Optimierung der Klimaausgleichsfunktion der Stadt und Rückentwicklung des Flächenverbrauchs
- Verstärkte Einbindung der Landwirte in die Energieversorgung und Entwicklung von klimaangepassten Anbaustrategien
- Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge, etwa zur Anpassung an steigende Temperaturen
Gemeinde Saerbeck (Kreis Steinfurt, 7.213 Einwohner)
Die Ideenskizze beinhaltet unter anderem:
- effizientes und optimiertes Stoffstrommanagement zur lokalen Versorgung mit Energie aus Biomasse
- Schaffung eines Bio-Energieparks auf einer ehemaligen Munitionsdepotfläche
- ein energieeffizientes Mobilitätsmanagement, unter anderem mit dem Ausbau des Bürgerbusses und des Radwegenetzes, der Umstellung des Fuhrparks und der Förderung von Fahrgemeinschaften
- Einrichtung einer Beratungs- und Managementstelle für die Bürger zum Thema Klimawandel
Stadt Schmallenberg (Hochsauerlandkreis, 25.951 Einwohner)
Die Ideenskizze beinhaltet unter anderem:
- Umfassender Klima-Check für alle Dörfer im Hinblick auf Energieeinsparung, Nutzung erneuerbarer Energien und Anpassungsmaßnahmen
- Entwicklung einzelner Orte zu Bioenergiedörfern mit autarker Energieversorgung und der Berücksichtigung der Anforderungen des Klimawandels in der Bauleitplanung
- Energiesparoffensive für Gebäude in privater Trägerschaft
- Bau eines EnergieParkplus, insbesondere zur Nutzung des Energieträgers Holz
- Einrichtung eines Frühwarnsystems für Naturkatastrophen
- Überprüfung der Kanalisationsnetze und Bau von Filtrationsanlagen zur Abwendung von Gefahren aus Überflutungen