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Umweltminister Uhlenberg vergibt Sonderpreis Umwelt der Wettbewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“

Zum inzwischen 26. Mal vergibt das nordrhein-westfälische Umweltministerium den Sonderpreis Umwelt im Rahmen der Wettbewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“. Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat heute die diesjährigen Preisträger prämiert und ihr Engagement im Bereich Natur und Umwelt geehrt. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 11 bis 21 Jahren befassten sich in ihren Beiträgen mit den Themen Klimaschutz und Hochwasser, mit Speiseplänen der Schleiereule, einem Verfahren zur Messung von Pflanzenschäden, Gewässerökologie, Pilzuntersuchungen und der Optimierung von Verpackungsmüll.

„Es ist immer wieder überraschend und spannend zu sehen, mit welchem Engagement sich die Jugendlichen an diesen Wettbewerben beteiligen“, so Uhlenberg. „Die Qualität der eingereichten Beiträge beweist die hohe Motivation der Jugendlichen. Daher soll der Preis auch ein Ansporn sein, weiter zu forschen und sich in diesem Bereich weiter einzubringen.“

Der Wettbewerb „Jugend forscht“ richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 21 Jahren, „Schüler experimentieren“ an Jugendliche unter 15 Jahren. Die Gewinner des Sonderpreises Umwelt erhalten Geldpreise in Höhe von 250 Euro, 200 Euro und 150 Euro („Jugend forscht“) sowie von 150 Euro, 100 Euro und 75 Euro („Schüler experimentieren“). Der Sonderpreis Umwelt wird jährlich vergeben, eine unabhängige Jury wählt aus den eingegangenen Beiträgen die Sieger aus.

Preisträger „Jugend forscht“ 2008:

1. Platz: Annika Fischer (18) und Lina Buck (16) aus Soest sowie Andreas Bange (17) aus Bad Sassendorf, Conrad-von-Soest-Gymnasium
Thema: Oberkante-UnterLippe. Klima – Hochwasser – Renaturierung
Die Schüler untersuchten die Renaturierung der Lippeaue bezüglich ihrer Auswirkungen auf Flora und Fauna sowie deren Schutz vor Hochwasserereignissen. Auf dieser Grundlage erarbeiteten sie eine professionelle Kartierung der lokalen Flora und Fauna und erstellten eine Gewässeranalyse. Zur Veranschaulichung der Ergebnisse bauten sie ein 1x1 Meter großes Modell einer dynamischen Aue.

2. Platz: Berfin Kilicgedik (17), Jana Sandmeyer (16) und Kristina Lanz (16) aus Bielefeld, Helmholtz-Gymnasium
Thema: Kleinsäuger auf dem Speiseplan der Schleiereule – Populationsentwicklung von Mäusen und Spitzmäusen im Spiegel von Eulengewöllen
Mit Hilfe von Eulengewöllen, den ausgewürgten unverdaulichen Nahrungsresten einer Eule, untersuchten die Schüler die Abhängigkeit kleiner Säugetiere von dem Ökosystem eines Waldes. In den über 2000 Eulengewöllen fanden sich verschiedene Überreste von Kleintieren. Daraus konnten die Schüler die Entwicklung der Population von vor allem Mäusen und Spitzmäusen rekonstruieren.

3. Platz: Anja Massolle (16) und Lisa Schowe (17) aus Münster, Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium
Thema: Wenn Blätter rot werden … Chlorophyllfluoreszenz als Indikator für das Maß von Pflanzenschädigungen
Die Schüler suchten einen Indikator für die Messung von Pflanzenschädigungen. Sie entwickelten die These, dass eine Pflanze mehr Fluoreszenz bildet, wenn sie durch Pilzbefall geschädigt wird. Durch die Schädigung wird mehr Licht von dem Chlorophyll in der Pflanze aufgenommen. Die Schüler bewiesen, dass die Zunahme der Schädigung mit der Zunahme der lichtabsorbierenden Fluoreszenz zusammenhängt. Mit Hilfe eines selbstgebauten Apparats ermittelten sie ein Messverfahren zur Messung dieser Fluoreszenz und erbrachten so den Beweis ihrer Hypothese.

 

Preisträger „Schüler experimentieren“ 2008

1. Platz: Niklas Leven (15) und Christoph Scheinert (15) aus Willich, Lise-Meitner-Gymnasium
Thema: Gewässeruntersuchungen und Umweltmaßnahmen an der Cloer
Die beiden Schüler untersuchten die Cloer in Willich. Sie haben der Stadt Vorschläge zur Bachrenaturierung gemacht. Daraufhin hat die Stadt an mehreren Stellen Steine zur besseren Verwirbelung des Wassers und zur Sauerstoffanreicherung eingefügt. Die Schüler konnten nachweisen, dass die durchgeführte Maßnahme bereits Erfolge zeigt.

2. Platz: Gerrit Hugendieck (15) aus Rheine, Gymnasium Dionysianium
Thema: Pilzbestimmung im Naherholungsgebiet Haddorfer See – oder: „Gebt Pilzen eine Chance“
Gerrit Hugendieck interessierte sich für die Bindung von Pilzen an Bäumen und Böden. Er grub Bodenprofile aus und konnte so die Auswirkungen des Bodens auf die Pilzpopulation nachweisen. Nun will er in diesem Gebiet einen Pilzlehrpfad mit Schautafeln anlegen, um den Menschen aus seiner Heimat dieses Thema näherzubringen.

3. Platz: Jaqueline Richter (12) und Hanna Thies (11) aus Willich, St. Bernhard Gymnasium und Lise-Meitner Gymnasium
Thema: Mit weniger Verpackung Geld sparen und Umwelt schonen
Die Schülerinnen haben am Beispiel der Verpackung einer Computermaus Überlegungen zur Verminderung von Abfall bei der Entsorgung sowie von Energie und Kosten bei der Herstellung angestellt. Sie bemängelten, dass die Verpackungen oft zu groß sind und Funktion und Verpackungsgröße vielfach nicht übereinstimmen. Die Schülerinnen entwickelten vielfältige Ideen und nahmen Kontakt mit Logitech auf, um dem Unternehmen Anregungen für eine ökologischere Verpackungsentwicklung zu geben.