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Nordrhein-Westfalen bei Lachsansiedlung Spitzenreiter in Mitteleuropa

Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat heute die Kontrollstation für den Aufstieg von Lachsen an der Sieg in Buisdorf besucht. Rund 20 Besuchern des „World Wide Fund For Nature (WWF)“ aus der Schweiz, stellte der Minister das nordrhein-westfälische Wiederansiedlungsprogramm für Wanderfische vor. „Nordrhein-Westfalen ist seit einigen Jahren führend bei der Lachs-Wiederansiedlung in Mitteleuropa“, so der Umweltminister. „Etwa zwei Drittel der Rhein-Lachse laichen in unseren Flüssen, sie sind ein Nachweis für die erfolgreiche nordrhein-westfälische Politik zum Schutz unserer Gewässer.“

Allein an der Sieg wurden in diesem Jahr 320 Lachsaufsteiger gezählt, bis Ende der Laichsaison wird mit über 400 Aufsteigern gerechnet. Im letzten Jahr waren es rund 500 Lachse, die an der Kontrollstation in Buisdorf gesichtet wurden. Da nur etwa 50 Prozent der Fische an den Kontrollstellen erfasst werden, kann mit rund 1.800 Lachsen in zwei Jahren gerechnet werden, die zum Laichen in die Sieg zurückgekehrt sind. „So viele Lachse wurden seit dem Verschwinden der Fische in den 50er Jahren nicht mehr gezählt. Diese erfreulichen Zahlen zeigen, dass in den nächsten Jahren mit einer gleichmäßig hohen Zahl an wiederkehrenden Lachsen zu rechnen ist“, so Minister Uhlenberg.

Seit 1988 sind rund zehn Millionen Junglachse in nordrhein-westfälische Flüsse ausgesetzt worden, derzeit sind es zwischen 600.000 und 700.000 pro Jahr. Aber auch die natürliche Vermehrung der Lachse hat stark zugenommen. Das haben Wissenschaftler aus dem Wanderfischprogramm NRW im Auftrag der Bezirksregierung Arnsberg ermittelt. Nach vorsichtiger Hochrechnung stammen heute im Sieggebiet wieder rund 100.000 Junglachse jährlich aus natürlicher Fortpflanzung.

Aus der Sieg und weiteren nordrhein-westfälischen Flüssen wandern die Junglachse dann in die Nordsee. Durch die natürliche Auslese kehren weniger als ein Prozent der ausgewachsenen Tiere zurück um abzulaichen. Um einen Aufstieg der Lachse zurück nach Nordrhein-Westfalen zu ermöglichen, ist in den letzten Jahren für Durchgängigkeit in den Flüssen gesorgt worden. Dazu wurden alte Wehre entfernt und neben Schleusen oder kleinen Staumauern Fischtreppen installiert, auf denen die Lachse diese Hindernisse überwinden können.

Neben dem Lachs sind weitere Wanderfische Hoffnungsträger des nordrhein-westfälischen Wanderfischprogramms: zum Beispiel der Maifisch. Die Ansiedlung des Maifischs im Rhein wurde sogar für den „European Regional Champions Awards 2008 (CoR)“ nominiert und hat gute Chancen auf den Sieg. Das Komitee der Europäischen Regionen zeichnet mit dem CoR Projekte aus, die durch ihre Innovationskraft beispielhaft für andere Länder und Regionen in Europa sind. Am 19. November wird bekanntgegeben, ob das Maifischprojekt den begehrten Preis erhalten wird.

Für die Umsetzung des Wanderfischprogramms sind seit dem Jahr 2000 rund vier Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln investiert worden. Hinzu kommen jährlich rund 250.000 Euro aus der Fischereiabgabe. Weitere Informationen zum nordrhein-westfälischen Wanderfischprogramm sind zu finden unter Interner Link www.umwelt.nrw.de oder Externer Link - öffnet in neuem Fenster www.wasserlauf-nrw.de.