„Nordrhein-Westfalen will sich am EU-Schulobstprogramm beteiligen“, so Umweltminister Eckhard Uhlenberg. „Wir arbeiten bereits an einer Strategie, um den Obst- und Gemüseanteil auf dem Speiseplan von Kindern zu erhöhen und Schritt für Schritt die Akzeptanz für diese gesunden Nahrungsmittel zu steigern. Wir beabsichtigen, bereits zum Schuljahr 2009/2010 mit dem Programm zu starten.“ Das Ziel ist die kostenlose oder kostengünstige Versorgung von Schülerinnen und Schülern mit einer täglichen Portion Obst oder Gemüse – vor allem an Schulen mit einem hohen Anteil an sozial benachteiligten Kindern.
„Ein wichtiger Punkt in unserer Strategie wird sein, Obst und Gemüse aus regionalem Anbau und je nach Saison anzubieten. Dazu suchen wir nach regionalen Partnern, die uns bei diesem Programm unterstützen“, betont Minister Uhlenberg. Erste positive Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen gibt es mit einem Schulfruchtprogramm in Dortmund. Hier werden rund 2000 Kinder in derzeit zehn Grundschulen mit Obst und Gemüse versorgt. Für viele Kinder bedeutet die Begegnung mit einer rohen Möhre oder Paprika geschmackliches Neuland. Beim Dortmunder Schulfruchtprogramm zeigt sich, dass eine verzehrsfertige Zubereitung, aber auch ein möglichst kostenloses Angebot in einer „Anreizphase“ hilft, die Akzeptanz bei den jungen Konsumentinnen und Konsumenten nachhaltig positiv zu beeinflussen.
Die Europäische Union brachte das EU-Schulobstprogramm im November auf den Weg und stellt dafür 90 Millionen Euro pro Schuljahr bereit. Die EU-Mitgliedstaaten müssen das Programm mit 50 Prozent kofinanzieren und eine Strategie vorlegen, wenn sie am Programm teilnehmen möchten. Minister Uhlenberg hatte bereits auf der Agrarministerkonferenz im April öffentlich für das Programm geworben und einen entsprechenden Beschluss erwirkt. Auf Antrag Nordrhein-Westfalens wurde die Bundesregierung dazu aufgefordert, zur Finanzierung Mittel bereitzustellen. Auch der Bundesrat hat sich im September einstimmig dafür ausgesprochen, dass der Bund die Kofinanzierung übernimmt. Nordrhein-Westfalen hat das Thema EU-Schulobstprogramm auch für die Agrarministerkonferenz im Januar auf die Tagesordnung setzen lassen.