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Luftqualität im Umfeld von Industriestandorten muss weiter verbessert werden

Das Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen hat Anwohner, die im Umfeld von Edelstahlproduzenten leben, im Rahmen einer umweltmedizinischen Studie untersuchen lassen. Anlass dafür waren erhöhte Nickel- und Chromwerte in der Außenluft. Studienstandorte waren Krefeld-Stahldorf, Bochum, Witten und Siegen.

An der Studie haben über 700 Kinder mit ihren Müttern teilgenommen. Die Untersuchungen wurden durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) koordiniert und mit Unterstützung der kommunalen Gesundheitsämter von der Abteilung für Hygiene, Sozial- und Umweltmedizin der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und dem Institut für umweltmedizinische Forschung Düsseldorf (IUF) durchgeführt.

Obwohl Nickel mengenmäßig überwiegend über die Nahrung aufgenommen wird, konnte in der Studie bei den untersuchten Kindern und ihren Müttern dennoch ein Einfluss erhöhter Nickelkonzentrationen in der Luft auf die Belastung mit Nickel im Urin nachgewiesen werden. Dieser Zusammenhang konnte auch für Chrom festgestellt werden. Auch das Vorkommen von allergischem Asthma sowie von Erkrankungen der Atemwege, wie z.B. Bronchitis oder Nasennebenhöhlenentzündung, trat vermehrt an Standorten mit erhöhter Belastung der Luft mit Nickel und Chrom auf.

Der Abschlussbericht mit detaillierter Auswertung der Ergebnisse wird im März 2009 vorgelegt. Zur schnellen Information der interessierten Öffentlichkeit wurde eine Zusammenfassung mit den wesentlichen Studienergebnissen angefertig.

Umweltminister Eckhard Uhlenberg sagte zu den Ergebnissen der Studie: „Die Anzahl an industriellen Belastungsschwerpunkten in Nordrhein-Westfalen ist zwar in den vergangenen Jahren auch aufgrund von umfangreichen technischen Umweltschutzmaßnahmen kontinuierlich zurückgegangen. Gleichwohl gibt es aber noch einzelne Standorte aus dem Bereich der Stahlindustrie – insbesondere dort, wo eine historisch gewachsene räumliche Nähe zwischen industrieller Nutzung und Wohnnutzung fortbesteht –, in deren Umfeld relativ hohe Immissionsbelastungen festgestellt werden. Die Untersuchungsergebnisse unterstreichen, dass weitere Anstrengungen erforderlich sind, um die Luftqualität an solchen Standorten zu verbessern. Hierfür wird sich das Umweltministerium auch weiterhin mit großem Nachdruck einsetzen.“