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Uhlenberg: Aufklärung über Gefahren des Web 2.0 muss ausgebaut werden

„Jeder Fünfte Jugendliche glaubt, dass alle Informationen im Internet auf ihre Richtigkeit hin geprüft werden“, so Verbraucherschutzminister Eckhard Uhlenberg in seiner Eröffnungsrede zum Verbraucherschutzpolitischen Kongress 2009 in Hamm. „Diese Zahl ist ein Beleg dafür, dass wir die Nutzer des Internets besser über die versteckten Gefahren des Web 2.0 aufklären und die Medienkompetenz vor allem bei Jugendlichen erhöhen müssen. Denn fast alle Informationen die in sozialen Netzwerken, Verbraucherportalen oder Blogs verbreitet werden, sind ungefiltert und ungeprüft“, erläuterte der Minister.

Der Verbraucherschutzpolitische Kongress 2009 hat den Titel „Mausklick mit Durchblick – Verbraucherschutz und Medienkompetenz junger Menschen im Web 2.0“. Teilnehmer sind rund 200 Experten aus den Bereichen Verbraucher- und Datenschutz, der Medienbranche, aus Jugend- und Bildungseinrichtungen sowie Politik und Wirtschaft.

Ein Schwerpunkt des Kongresses liegt bei den Gefahren im Nutzungsverhalten des Web 2.0 von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie bewegen sich in „Sozialen Netzwerken“ wie schülerVZ oder facebook, nutzen zur Kommunikation Programme wie Skype oder Internetportale wie Twitter, informieren sich über neue Handys oder Autos in Verbraucherportalen und lesen Nachrichten und Meldungen in Blogs. Die Schattenseiten im so genannten „Mitmachnetz“ sind Abzocke mit kostenpflichtigen Internetspielen, die nicht vorhandene Trennung zwischen Information und Werbung oder Datenklau.

„Das Interesse an privaten Daten im Online-Werbemarkt ist sehr groß. Systematische Auswertungen von Verhaltensdaten der Internetnutzer führen zur Erstellung exakter Käuferprofile. Damit nicht der ‚gläserne Verbraucher’ im Netz droht, müssen Anbieter ihre Kunden vorab über die Nutzung der Verhaltensdaten aufklären und verpflichtend die ausdrückliche Einwilligung des Verbrauchers einholen“, forderte Uhlenberg. Mitgliedern in diesen Netz-Gemeinschaften empfiehlt der Verbraucherschutzminister, zuerst immer einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu werfen. Damit kann verhindert werden, dass unwissentlich bestimmten Verwertungs- und Schutzrechten der privaten Daten zugestimmt wird.

Neben Fragen des Datenschutzes behandelt der Verbraucherschutzkongress auch Auswüchse von unseriösen Angeboten in den digitalen Medien. „Immer wieder werden junge Verbraucher zu ungewollten Abschlüssen kostenpflichtiger Verträge im Internet verleitet“, erklärte Minister Uhlenberg. „Ich fordere eine stärkere Kontrolle des Internets durch die vielen seriösen Anbieter von Serviceleistungen im Internet. Die wenigen schwarzen Schafe dürfen nicht die ganze Internetbranche in Misskredit bringen.“