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Uhlenberg: „Reine Ruhr“ macht Fortschritte

Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat heute den aktuellen Stand des Programms „Reine Ruhr“ vorgestellt. Seit fast zwei Jahren setzt die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen erfolgreich eine Strategie um, die eine vorsorgende und umfassende Verbesserung der Trinkwasser- und Gewässerqualität und dabei vor allem das Verringern von Spurenstoffen zum Ziel hat.

Die Analysentechnik hat in den vergangenen Jahre einen großen Schritt vorwärts gemacht hat. Auch kleinste Stoffspuren im Wasser lassen sich heute erkennen. „Mit unserem Programm haben wir einen transparenten und an der Sicherheit orientierten Umgang mit Spurenstoffen ermöglicht“, erkärte Uhlenberg. Er fügte allerdings hinzu: „Nicht jeder Stoff ist gefährlich für den Menschen. Es gibt viele Stoffe, die für unsere Gesundheit wichtig sind. Ein von Stoffen freies Wasser ist unnatürlich und ungesund.“ Wichtig sei aber das frühzeitige Erkennen von gesundheitsschädlichen Stoffen, ihre rasche Bewertung und der Einsatz wirksamer Maßnahmen.

Mit dem Programm „Reine Ruhr“ wurde gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Expertengremium und dem Umweltbundesamt eine Strategie zur Bewertung trinkwasserrelevanter Stoffe entwickelt. Das Programm umfasst darüber hinaus ein optimiertes Überwachungs­konzept sowie einen gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr und den Bezirksregierungen vereinbarten Warn- und Informationsplan Ruhr, um die frühzeitige und gegenseitige Information bei Gewässer-Ereignissen zu optimieren.

In einen neu aufgebauten Indirekt-Einleiterkataster werden abwassertechnische Daten von gewerblichen Betrieben gesammelt. Alle Bezirksregierungen sowie 39 der 54 Unteren Wasserbehörden sind inzwischen an das Kataster angeschlossen. Für das Einzugsgebiet der Ruhr liegt inzwischen ein flächendeckendes Indirekt-Einleiterkataster vor. Landesweit sind aktuell die Daten von 28.000 Betrieben erfasst. Uhlenberg: „Damit können wir schnell auf Schadstoff-Einträge reagieren und branchenspezifische Belastungen analysieren.“

Durch Produktionsintegrierte Umweltschutzmaßnahmen konnten bisher die Einträge von Perfluorierten Tensinden – bekannt auch als PFT - bei indirekt einleitenden Betrieben deutlich reduziert werden. Rund 2,3 Millionen Euro hat die Landesregierung für Emissionsmaßnahmen zur PFT-Reduzierung aus Mitteln der Abwasserabgabe zur Verfügung gestellt. Auch bei der Trinkwasseraufbereitung werden derzeit von verschiedenen Wasserversorgungsunternehmen Ertüchtigungen ihrer Anlagen vorgenommen oder geplant.

Mit 5 Millionen Euro fördert die Landesregierung derzeit neun Forschungsvorhaben zum Thema „Umgang mit Mikroschadstoffen“. Hierbei werden auch die neu installierten abwassertechnischen Anlagentechniken miteinander verglichen und optimiert.

Das Programm „Reine Ruhr“ wurde sowohl auf Bundesebene wie auch auf europäischer Ebene einem breiten Publikum vorgestellt und fand dabei viel Zuspruch und Anerkennung. „Das Programm Reine Ruhr ist schon heute ein großer Erfolg einer vorausschauenden Umweltpolitik. Die Bedeutung der Gewässer- und Wasserqualität wird in der Zukunft weiter zunehmen. Wir stellen uns dieser Herausforderung“, versicherte Umweltminister Uhlenberg.