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Landesregierung und Verbraucherzentrale NRW vereinbaren Zusammenarbeit bis 2015

Finanzierung gesichert – Fünf neue Beratungsstellen – Mehr Beratung vor allem bei Finanzmarktfragen

Die Landesregierung und die Verbraucherzentrale NRW stärken ihre Zusammenarbeit im Verbraucherschutz und wollen die Verbraucherberatung weiter ausbauen. Verbraucherschutzminister Johannes Remmel und der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, Klaus Müller, unterzeichneten heute (5. April) in Düsseldorf ein Übereinkommen über die Finanzierung der Verbraucherzentrale NRW bis 2015, den Ausbau ihres Beratungsstellennetzes und neue Schwerpunkte ihrer Verbraucherarbeit – vor allem in der Beratung über Produkte auf dem Finanzmarkt.

„Wir wollen die Verbraucherinnen und Verbraucher in Nordrhein-Westfalen stärken. Dabei leistet die Verbraucherzentrale unverzichtbare Arbeit“, sagte Minister Remmel. „Die Beratung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbraucherzentrale wird immer unverzichtbarer, vor allem bei Fragen des für Verbraucher Finanzmarktes. Daher stellt die Landesregierung die Finanzierung in den kommenden Jahren sicher.“ Der Förderplan sieht eine zusätzliche institutionelle Förderung von 1 Million Euro für das laufende Jahr und von jeweils 800.000 Euro für die Jahre 2012 bis 2015 vor. Voraussetzung dafür ist, dass der Landtag des Landes NRW dem Haushaltsplan für das Jahr 2011 zustimmt. Die Vereinbarung zwischen Land und Verbraucherzentrale NRW setzt einen einstimmig gefassten Landtagsbeschluss vom 15. September 2010 um, der die Verlängerung der Zusammenarbeit auf einer sicheren finanziellen Grundlage vorsieht.

Die Verbraucherzentrale NRW will im Gegenzug ihr Netz aus 57 Beratungsstellen durch fünf weitere Anlaufstellen sukzessive ergänzen. Damit sollen regionale Lücken geschlossen und das Ziel einer flächendeckenden Information und Beratung der Bürgerinnen und Bürger weiter verfolgt werden. Die Landesregierung und die Verbraucherzentrale NRW danken deshalb auch den Kommunen für ihre anteilige Mitfinanzierung des landesweiten Beratungsstellennetzes und bitten sie, die erforderlichen Mittel für deren Erhalt und Ausbau trotz der jeweils schwierigen Haushaltslage weiterhin aufzubringen.

Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, bezeichnete die Vereinbarung als „volle Bestätigung unserer Arbeit“. „Die Fördermittel eröffnen uns die Möglichkeit, uns noch stärker in den Themenfeldern des Finanz- und Gesundheitsmarktes und der digitalen Welt zu engagieren, um den dort lauernden Risiken für Verbraucher mit geeigneten Hilfsangeboten zu begegnen. Dafür sind wir der Landesregierung dankbar“, erklärte Müller.

Seit 2007 suchten mehr als 4,87 Millionen Menschen den Rat der Verbraucherzentrale NRW vor Ort. Vor allem Fragen zur Geldanlage und Altersvorsorge werden immer häufiger gestellt. Die Krise auf dem Finanzmarkt hat nicht nur Verunsicherung und Vertrauensverlust gegenüber Finanzberatern und Geldinstituten, sondern auch die Defizite von Verbraucherinnen und Verbrauchern in punkto Finanzwissen zutage gebracht. Dieses Manko versucht die Verbraucherzentrale NRW durch ein stärkeres Beratungsangebot sowie durch die Durchsetzung fairerer Bedingungen auf dem Finanzmarkt zu beheben.

„Die Rechte von Anlegerinnen und Anlegern dürfen nicht nur auf dem Papier stehen. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Rechte kennen und einfordern. Da helfen die Verbraucherzentralen, denn sie beraten frei von Provisionsinteressen und Vertriebsvorgaben. Dabei haben wir vor allem die kleinen Sparer und Anleger im Auge. Also diejenigen, für die die Geldanlage kein alltägliches Geschäft ist“, sagte Johannes Remmel.

Die heute geschlossene Vereinbarung sieht außerdem vor, dass die Landesregierung bei Bedarf zusätzliche finanzielle Mittel bereitstellen wird, falls aktuelle Ereignisse ergänzende Maßnahmen zur Verbraucherinformation und -beratung erforderlich machen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger in die Lage zu versetzen, dass sie ihre Probleme mit Anbietern von Dienstleistungen und Produkten auf Augenhöhe lösen können“, so Verbraucherschutzminister Johannes Remmel.