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Remmel: „Restaurant-Ampel stärkt Verbraucherinnen und Verbraucher“

Ministerium veröffentlicht Testergebnisse seiner öffentlichen Kantine – „Casino Kräuterküche“ im grünen Bereich

Das NRW-Verbraucherschutzministerium schafft durch die „Restaurant-Ampel“ Transparenz bei seiner öffentlichen Kantine. Künftig wird die privat betriebene Kantine auf freiwilliger Basis die Ergebnisse der Lebensmittelüberwachung aushängen. Auf dem Aushang ist eingezeichnet, wie die Küche bei der letzten amtlichen Lebensmittel- und Hygienekontrolle abgeschnitten hat. Sollten sich die Fachministerinnen und -minister der Bundesländer in der nächsten Woche darauf einigen, könnte das System ab Anfang 2012 bundesweit verpflichtend für alle Gastronomiebetriebe eingeführt werden. „Wir als Ministerium gehen mit gutem Beispiel voran und freuen uns, dass unsere privat betriebene Kantine nun die Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen jetzt schon freiwillig veröffentlicht“, sagte Remmel. „Die Gäste und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus erfahren, dass hier sauber und ordentlich gearbeitet wird. Wir wollen, dass bundesweit alle Besucherinnen und Besucher von Restaurants, Kantinen und Imbissen den Gastronomen auf Augenhöhe begegnen.“

Der Betreiber der Kantine „Casino Kräuterküche“ unterstützt das Vorhaben. „Ich finde es richtig, dass die Kundinnen und Kunden sehen können, ob hier sauber und professionell gearbeitet wird. Deswegen hänge ich das Ergebnis der Kontrolle freiwillig aus – schon bevor es zur Pflicht wird“, sagt Walter Weidtkamp. Bei der letzten Kontrolle haben die Lebensmittelkontrolleure 33 Risikopunkte vergeben, damit liegt die „Kräuterküche“ im grünen Bereich. „Ich sehe das Ergebnis als Ansporn, wir wollen beim nächsten Mal noch besser werden“, sagt Weidtkamp.

In der kommenden Woche entscheidet die Konferenz der Verbraucherschutzminister der Bundesländer, wann und wie das System bundesweit eingeführt wird. Eine Arbeitsgruppe unter Federführung von Nordrhein-Westfalen hat den Entwurf ausgearbeitet. Bei den regelmäßigen amtlichen Kontrollen werden sogenannte Risikopunkte vergeben. Je mehr Verstöße gefunden werden, desto mehr Punkte auf einer Skala von Null bis 80 erhält der Betrieb. Diese Skala ist in drei Risiko-Gruppen unterteilt, die durch Farben symbolisiert werden: Grün = Null bis 40 Punkte, Gelb = 41 bis 60 Punkte, Rot = 61 bis 80 Punkte. Ein Pfeil zeigt das genaue Ergebnis auf der Skala an. „Das System erklärt sich selbst, die Farben sind den Verbraucherinnen und Verbrauchern bekannt. Ich bin sicher, dass die Restaurant-Ampel sehr schnell bei den Bürgerinnen und Bürgern bekannt wird“, erläutert Johannes Remmel.

Zusätzlich sollen die Ergebnisse der drei letzten Kontrollen gezeigt werden, damit Besucherinnen und Besucher auch die Entwicklung erkennen können. Für das System muss keine neue Bürokratie geschaffen werden, denn die Lebensmittelkontrolleure und Lebensmittelkontrolleurinnen vergeben bereits seit vielen Jahren bundesweit einheitlich die Risikopunkte, nur erfährt davon bisher kaum jemand. Wenn die Bundesländer sich einigen, können die Aushänge schon ab 1. Januar 2012 verpflichtend sein. „Wir schaffen mit einem minimalen Zusatzaufwand ein Maximum an Transparenz. Und nur Transparenz schafft Vertrauen“, so Remmel.

Die geplante „Restaurant-Ampel“ hat nach Remmels Aussagen bisher schon sehr viel Zuspruch erhalten – über Parteigrenzen hinweg, von Gastronomen bis hin zu Verbraucherschützern. Remmel fordert nun auch die Branchenverbände auf, die bisherige Position zu überprüfen, die bisher die Einführung des neuen Transparenz-Systems kritisch sehen oder ablehnen. „Bleiben Sie nicht im Abseits und auf der Seite der schwarzen Schafe stehen. Beteiligen Sie sich am Bündnis für Verbraucherschutz und ehrliche Gastronomie“, forderte der Minister.