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Abfallexporte 2010 weiter gesunken, Abfallimporte im Sog des globalen wirtschaftlichen Aufschwungs aber angestiegen

Im abgelaufenen Jahr 2010 sind die Abfallexporte auf den bisherigen Tiefstand gesunken, die Abfallimporte aber wieder angestiegen. Für den Anstieg der Importe sind vor allem die Gesundung der Weltwirtschaft und von der Konjunktur unabhängige Einzelmaßnahmen verantwortlich. So wurden zum Beispiel Stoffe für Straßenbaumaßnahmen importiert oder Bodenaushub von Flächensanierungen in Luxemburg in Nordrhein-Westfalen abgelagert. Hinzu kommt eine erhöhte Nachfrage nach Brennstoff zur Stromerzeugung als Ersatz für fossile Energien.

„Unser Ziel wird auch in Zukunft sein, die grenzüberschreitenden Abfallströme zu kanalisieren und auf das Nötigste zu beschränken“, erklärte Umweltminister Johannes Remmel. „Wichtig ist, dass auch die importierten Abfälle dem Wertstoffkreislauf möglichst wieder zugeführt werden. Grundsätzlich gilt aber: Abfälle sollten dort entsorgt werden, wo sie entstehen. Es muss auch hier das Verursacherprinzip gelten.“

Abfallimport und -export NRW 2005-2010

Erstmalig nach drei Jahren steigt damit der Abfallimport nach NRW wieder an und beträgt im Jahre 2010 rund zwei Millionen Tonnen. Davon sind nicht gefährliche Abfälle etwa 1,2 Millionen Tonnen und gefährliche Abfälle rund 800.000 Tonnen.

Der Abfallexport geht weiter zurück und betrug in 2010 noch rund 290.000 Tonnen. Damit wurde der bisherige Tiefpunkt erreicht.

Beim Abfall-Import insgesamt wie beim Import von gefährlichen Abfällen dominieren als Versandstaaten wie in den Vorjahren eindeutig die Niederlande, gefolgt von Belgien. Vergleichbares gilt für die Abfall-Exporte. Beides ist mit dem Prinzip der Nähe vereinbar. Lieferungen in oder aus Staaten außerhalb Europas sind verschwindend gering. Gefährliche Abfälle werden in diese Staaten so gut wie gar nicht ausgeführt. Die Abfallimporte und -exporte erfolgen zu über 99 % innerhalb der EU. Abfallströme mit Staaten außerhalb Europas sind verschwindend gering und auf Einzelfälle beschränkt.

Sowohl beim Import als auch beim Export dominieren Abfälle, die Verwertungsverfahren zugeführt und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden. Es werden keine gefährlichen Abfälle zur Beseitigung exportiert. Die in der öffentlichen Diskussion betonten klassischen Beseitigungswege (Abfallverbrennungsanlagen, Deponien) spielen nur noch eine marginale Rolle.