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EU fördert fünf NRW-Naturschutzprojekte

Minister Remmel: „Die Biologischen Stationen sind wichtige Einrichtungen bei der Entwicklung des Naturerbes“

Die EU-Kommission hat fünf Naturschutzprojekte aus Nordrhein-Westfalen zur Förderung ausgesucht. Damit werden die Eichenwälder bei Wesel, die Allianz für die Borstgrasrasen im Kreis Euskirchen, die Emmericher Ward im Kreis Kleve, die Rur und Kall sowie Trockenlebensräume im Kreis Höxter aus Brüssel gefördert.

Damit sind fünf von acht so genannten LIFE+-Naturschutzprojekten, die die Europäische Union für Deutschland genehmigt hat, in Nordrhein-Westfalen angesiedelt. „Die Auswahl der Projekte durch die EU zeigt, dass wir beim Naturschutz auf dem richtigen Weg sind. Der Erhalt der Artenvielfalt steht im Zentrum unserer Politik“, sagte Umweltminister Johannes Remmel. „Die neuen LIFE+-Projekte sind ein Beitrag für den Erhalt der Biologischen Vielfalt in Nordrhein-Westfalen. Vier der fünf Projekte werden in der Trägerschaft von Biologischen Stationen umgesetzt. Sie sind wichtige Einrichtungen für die Entwicklung unseres Naturerbes.“

Die fünf LIFE+-Projekte haben zusammen ein Budget von rund 13 Millionen Euro. Die Hälfte davon finanziert die Europäische Union. Das Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt sie mit rund 5 Millionen Euro, den Restbetrag bringen die jeweiligen Träger auf. Die Projekte werden teilweise noch in diesem Jahr starten und erstrecken sich über fünf bis sechs Jahre.

LIFE+ ist ein EU-Förderprogramm zur Finanzierung von Natur- und Umweltvorhaben. Einmal im Jahr entscheidet die Europäische Union, welche Projekte unterstützt werden. Seit 1996 wurden 24 Anträge aus Nordrhein-Westfalen durch die Life-Programme von der EU bewilligt, soviele wie in keinem anderen Bundesland.

Die neuen Projekte im Überblick:

„Eichenwälder bei Wesel“ von der Biologischen Station Wesel e.V.:

Im Mittelpunkt des Projektes steht die Entwicklung der bodensauren Eichenwälder mit dem Vorkommen des seltenen Hirschkäfers. Daneben sollen auch angrenzende Moore mit den gefährdeten Arten wie dem Moorfrosch, der Großen Moosjungfer nachhaltig zu verbessert oder das Aussterben des Froschkraut verhindert werden. Dem Projekt steht dazu insgesamt 3,3 Millionen Euro zur Verfügung.

„Allianz für die Borstgrasrasen“ in der Trägerschaft der Biologischen Station Euskirchen:

Borstgrasrasen, Bergmähwiesen und Heiden gehören zu den stark gefährdeten Lebensräumen. Das Projekt zielt mit einem Gesamtbudget von 2,6 Millionen Euro auf die Wiederherstellung dieser gefährdeten Lebensräume mit Arten wie Breitblättrigen Knabenkraut, Lungenenzian oder Arnika.

„Emmericher Ward“ im Kreis Kleve in der Trägerschaft der NABU Naturschutzstation Kranenburg:

Gegenstand des Projektes ist die Anlage eines Rhein-Nebengerinnes am Unteren Niederrhein bei Emmerich in Verbindung mit der Begründung eines Auenwaldes. Es ist damit ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung und Entwicklung des EG-Vogelschutzgebietes „Unterer Niederrhein“. Das Gesamtbudget beträgt 3,1 Millionen Euro.

„Rur und Kall“ in der Trägerschaft der Biologischen Station im Kreis Düren:

Das Projekt zielt auf die Verbesserung der Lebensbedingungen schutzwürdiger Tierarten wie Schwarzstorch, Eisvogel, Biber, verschiedene Fledermausarten, Bachneunauge, Blauschillernder Feuerfalter. Dafür wird die ökologische Durchgängigkeit und Dynamik von Kall und Rur verbessert. Das Projekt verfolgt damit auch die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die in Nordrhein-Westfalen über das Programm „Lebendige Gewässer“ umgesetzt wird. Das Gesamtbudget beträgt 2,8 Millionen Euro.

„Trockenlebensräume im Kreis Höxter“

Trockenlebensräume gehören in Mitteleuropa zu den artenreichsten Lebensräumen, die aber akut gefährdet sind. Der Kreis Höxter will mit diesem Projekt Arten wie den seltenen Frauenschuh, die Schlingnatter, Zauneidechse, Hirschkäfer, den Ameisenbläuling und den Neuntöter fördern. Es steht in Verbindung mit dem im Kreis Höxter zur Zeit durchgeführten EFRE-Projekt „Erlesene Natur“, mit dem attraktive und abwechslungsreiche Landschaften entwickelt werden, die sowohl dem Erhalt der Artenvielfalt dienen als auch dem nachhaltigen sanften Tourismus förderlich sind. Das Gesamtbudget des LIFE+-Projektes beträgt 1,1 Millionen Euro.

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