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Umwelt-Staatssekretär Udo Paschedag verleiht Bodenschutzpreis Nordrhein-Westfalen 2011

Preise an zwei gleichberechtigte Sieger in den Kategorien „Flächenrecycling“ und „Renaturierung“ sowie ein Sonderpreis der Jury

Der in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgelobte „Bodenschutzpreises Nordrhein-Westfalen 2011“ geht jeweils gleichberechtigt dotiert mit 4.500 Euro in der Kategorie „Flächenrecycling“ für die Konversionsfläche des Generationenparks Lütkerlinde an die Stadt Brakel und in der Kategorie „Renaturierung“ für die Altdeponie Eskesberg an die Stadt Wuppertal. Außerdem vergab die Jury für die Montanbrache Graf Bismarck in Gelsenkirchen an die NRW.URBAN und die Stadt Gelsenkirchen einen Sonderpreis mit 1.000 Euro Preisgeld.

Mit dem Bodenschutzpreis sollen Impulse zur Standortverbesserung und Innenentwicklung gesetzt werden. Wesentliche Ziele dieses Wettbewerbs sind die Unterstützung der Wiedernutzung aufgelassener Industrie-, Gewerbe- und Militärstandorte sowie die Stärkung des öffentlichen Bewusstseins zur Reduzierung des Flächenverbrauchs. Im Jahr 2011 werden zusätzlich auch Ansätze ausgezeichnet, die in besonderer Weise die Belange von Biotop- und Artenschutz sowie Bodenschutz und Altlastensanierung miteinander verbinden. Zwischen beiden Anliegen bestehen häufig große Synergien, da Böden und Biotope ein sehr enges Funktionsgefüge bilden.

„Die Aufbereitung und erneute Nutzung von Brachflächen ist ein wichtiger Beitrag zur Begrenzung des Flächenverbrauchs“, erläuterte Umwelt-Staatssekretär Udo Paschedag in seiner Einführungsrede. „Wir verlieren jeden Tag 15 Hektar Freifläche durch neue Wohn- und Gewerbegebiete auf der grünen Wiese sowie durch Straßenbau. Damit gehen uns jeden Tag wertvolle Flächen für die Produktion von Nahrungsmitteln, zum Natur- und Artenschutz sowie als Freizeitfläche für unsere Bürgerinnen und Bürger verloren. Mit unserem Programm Allianz für die Fläche haben wir Instrumente zur Unterstützung der Kommunen entwickelt. Mit Hilfe eines professionellen Flächenmanagements in den Kommunen wollen wir den Flächenfraß verhindern und trotzdem Entwicklungsmöglichkeiten für Gewerbe und Wohnungsbau behalten. Der Bodenschutzpreis zeigt eindrucksvoll, welches Entwicklungspotential wir auf ehemaligen Brachflächen haben und wie diese für eine sinnvolle Stadtentwicklung genutzt werden können“, so Paschedag.

AAV-Geschäftsführer Gerhard Kmoch ist sich sicher: „Aus Sicht des AAV ist es wichtig, mit dem Wettbewerb aufzuzeigen, dass auch das Altlastenrisiko bei vorgenutzten Flächen beherrscht werden kann.“

Die Begründungen der Jury

Der Generationenpark Lütkerlinde in Brakel stellt ein vorbildliches integratives Konversionsprojekt in einer Kleinstadt im ländlichen Raum dar. Durch die mit der Sanierung verbundene großflächige Entsiegelungsmaßnahme erfolgten sowohl eine städtebauliche Aufwertung als auch in Teilbereichen eine ökologische Verbesserung und die Schaffung von Freizeit- und Erholungsangeboten. Die Entwicklung der Fläche wurde zum Teil durch Eigenleistungen der Vereine sowie Spenden unterstützt.

Bei der Altdeponie „Eskesberg“ in Wuppertal wurde eine nachhaltige Sanierungsmaßnahme mit der Errichtung eines einmaligen Biotops verbunden. Durch die Wiederaufbringung von Rohböden konnten Standorte für seltene Arten geschaffen werden, die zu einer Ausweisung als Naturschutzgebiet führten. Der zusätzlich geschaffene Boden-Erlebnispfad ergänzt diese Maßnahme im Hinblick auf die Akzeptanz durch die Anwohner und die Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit für den Bodenschutz.

Die Sanierung der großflächigen Montanbrache Graf Bismarck in Gelsenkirchen wurde durch ein optimiertes Bodenmanagement ergänzt. Durch die Erhaltung und Aufwertung des angrenzenden Zechenwaldes wird ein Beitrag zum Biotopschutz und zur Erholungsnutzung geleistet. Die Realisierung des städtebaulichen Gesamtkonzeptes steht allerdings erst am Anfang.

Insgesamt wurden von den angemeldeten Projekten sieben für den Wettbewerb zugelassen.

Weitere eingereichte Projekte waren:

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