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Bundesregierung trägt Verantwortung für Castor-Transporte durch NRW

Bundesregierung lehnt im Aufsichtsrat des Forschungszentrums Jülich NRW-Antrag auf Ertüchtigung des Zwischenlagers ab

Die NRW-Landesregierung hat den Bund wegen seines Abstimmungsverhaltens im Aufsichtsrat des Forschungszentrums Jülich scharf kritisiert. Der Bund hat als Mehrheitseigner des Forschungszentrums Jülich einen entsprechenden Antrag des Landes NRW auf eine Fortführung des bisherigen Zwischenlagers und damit den Stopp der geplanten Castor-Transporte durch Nordrhein-Westfalen abgelehnt. „Die Bundesregierung und der Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der zugleich NRW-Chef der CDU ist, tragen nun die Verantwortung für riskante und umstrittene Castor-Transporte durch unser Land“, so die zuständigen Regierungsmitglieder Svenja Schulze (Forschung), Johannes Remmel (Umwelt) und Harry K. Voigtsberger (Wirtschaft.)

Die Landesregierung ist nach wie vor der Auffassung, dass Atomtransporte vermieden werden müssen, weil sie unnötige Risiken für Mensch und Umwelt mit sich bringen. Das Zwischenlager in Jülich muss ertüchtigt werden, damit es weiter betrieben werden kann. Die Verlagerung der Castoren nach Ahaus würde massive Polizeieinsätze erfordern, Kosten für das Land verursachen und wird von den Menschen entlang der Transportstrecke zu Recht nicht akzeptiert.

Hintergrund ist der beabsichtigte Transport von 152 Castoren mit 300.000 hochradioaktiven Brennelementekugeln vom Forschungszentrum Jülich in das Zwischenlager Ahaus. „Mit dem Wechsel des Lagerungsortes innerhalb von Nordrhein-Westfalen lösen wir das Grundproblem nicht. Das Risiko und die Belastung für die Bevölkerung werden lediglich um ein paar hundert Kilometer innerhalb des Landes verlagert", betonten die Ministerin und die beiden Minister. „Nordrhein-Westfalen braucht eine Lösung, die die Castoren nicht auf eine hochbrisante und teure Irrfahrt schickt. Die Brennelemente aus Jülich dürfen nur noch einmal transportiert werden - auf dem Weg ins Endlager.“