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Minister Remmel: "Aufweichung der Dioxin-Grenzwerte ist mit NRW nicht zu machen"

NRW-Minister lehnt Vorstoß der Geflügel- und Eierindustrie nach höheren Grenzwerten strikt ab -
Neue Ergebnisse von Eierproben liegen vor

NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel hat sich gegen eine Aufweichung der Dioxin-Höchstwerte ausgesprochen. "Dioxin und andere Schadstoffe haben in Lebensmitteln nichts zu suchen. Es ist daher die Pflicht der Nahrungs- und Lebensmittelindustrie, die Schadstoffbelastung zu verhindern und nicht Aufgabe der Politik, die Grenzwerte so zu gestalten, wie es bestimmte Lobbygruppen gerne hätten", kritisierte Remmel. Der Minister fordert daher von der Lebens- und Nahrungsmittelbranche größere Anstrengungen im Kampf gegen Dioxin-Belastung. "Die Verbände sollten ihre Kraft darauf konzentrieren, dass Lebensmittel nicht mit Schadstoffen belastet sind - und nicht auf die Aufweichung von Grenzwerten zu Lasten der Verbraucherinnen und Verbraucher."

Minister Remmel reagiert mit seiner scharfen Ablehnung auf die jüngsten Forderungen des Bundesverbandes "Deutsches Ei". Der Vorsitzende des Branchenverbandes, Bernd Diekmann, hatte nach den jüngsten Funden von dioxinähnlicher PCB (Polychlorierte Biphenyle) in Eier auf drei NRW-Höfen gefordert, die Dioxin-Grenzwerte zu erhöhen. Wenn Eier die gleichen Dioxin-Grenzwerte wie Fische hätten, wird Diekmann in mehreren Medien zitiert, wäre schon die Dioxin-Krise des letzten Jahres nicht enstanden. Remmel: "Diese Äußerungen sind an Zynismus und Unverfrorenheit nicht mehr zu überbieten. Dioxin ist ein Giftstoff, der sich mit den Jahren im Körper aufsummiert und gravierende Gesundheitsschäden mit sich bringen kann. Die Verbandsforderung zeigt daher das Selbstverständnis. Eine Aufweichung zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger wird es mit der Landesregierung NRW nicht geben. Denn wir stellen den Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher über die wirtschaftlichen Interessen einzelner Lobbygruppen."

Neue Ergebnisse von Eier-Proben

Zudem liegen inzwischen auch neue Probenergebnisse vom 6. April aus dem Eierproduktions-Betrieb in OWL vor:
Nach der Untersuchung des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland–Emscher–Lippe (CVUA) konnten in den drei Eier-Proben des konventionellen Hof-Bereiches keine Höchstwertüberschreitungen dioxinähnlicher PCB (Polychlorierte Biphenyle) festgestellt werden. Die Werte liegen nach Aussagen des CVUA in einem Bereich, der typisch ist für Hühnereier mit ubiquitärer Hintergrundbelastung. Zudem konnte das in den belasteten Eierproben bereits festgestellte charakteristische Dioxin- und PCB-Profil in den neuen Proben nicht nachgewiesen werden.

Weitere Prüfergebnisse unterhalb von Grenzwerten werden künftig nur noch auf der Internet-Seite des Ministeriums veröffentlicht.

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