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Jugend filmt Dorf – 30 Jugendliche aus Südwestfalen drehen Dokumentarfilme über das Leben im ländlichen Raum

4. Station der Sommertour „Land.Leben.NRW“: Minister Remmel informiert sich über die Wünsche von Jugendlichen zur Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum

Warum verlassen Jugendliche ihr Dorf und was kann sie bewegen, zu bleiben? Diese Frage war Thema auf der vierten Station der Sommertour „Land.Leben.NRW“ von Umwelt- und Landwirtschaftsminister Johannes Remmel. Bei seinem Besuch im sauerländischen Dorf Störmede, informierte er sich über das „Jugend filmt Dorf“-Projekt der Regionale Südwestfalen 2013 und diskutierte mit den Jugendlichen über die Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität von jungen Menschen im ländlichen Raum. In der „Vielharmonie“, dem Dorfgemeinschaftshaus in Störmede, brachten die Jugendlichen dem Minister ihre Wünsche vor. „Es fehlt häufig an passender Infrastruktur“, so das Fazit des Ministers. „Dazu gehören schnelles Internet aber auch Räumlichkeiten in denen sich die Jugendlichen treffen können.“

Vor allem junge Frauen und gut ausgebildete Jugendliche verlassen häufig die Dörfer und ländlichen Räume. Damit verbunden ist ein beschleunigter demographischer Wandel auf dem Land. Maßnahmen wie die Förderung der Dorfentwicklung, Erhalt von Schulen und Kindergäten oder der Breitbandausbau sind ein wichtiger Faktor, um die Attraktivität der ländlichen Räume auch für Jugendliche und junge Familien zu erhöhen. „Wir stützen gute Ideen aktiver Menschen in attraktiven Dörfern“, so Remmel. In Störmede wurden die Neugestaltung des Dorfgemeinschaftshauses „Vielharmonie’“ mit 80.000 Euro Landesmitteln unterstützt, die Erneuerung des alten Dorfkerns, der „Grünen Mitte“ mit 92.000 Euro und die Parkplatzerweiterung „Rixen Gasse“ mit Dorfplatz mit 16.000 Euro. Hinzu kommt jeweils ein erheblicher finanzieller und ehrenamtlicher Aufwand der Dorfgemeinschaft Störmede, die zum Beispiel beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses 85.000 Euro an Eigenleistung erbracht hat.

Um den Blick der Jugend auf das Leben im ländlichen Raum zu schärfen, startete die Regionale 2013 in Südwestfalen im Jahr 2010 das 3-jährige „Jugend-Film-Projekt“. 30 Jugendliche aus Oberveischede, Helden (beide Kreis Olpe), Referinghausen (HSK) und Störmede (Kreis Soest) beschreiben in kurzen Dokumentarfilmen ihre Sicht auf das Leben in einem Dorf. Die Störmeder Jugendlichen beschreiben in ihrem Film, weshalb sie ihrer ländlichen Heimat treu bleiben werden. Dazu gehören als wichtigste Punkte der Zusammenhalt im Dorf, das intakte Vereinsleben und das Wohnen im Grünen. Weitere Informationen zum Film-Projekt sind zu finden unter http://regionale.suedwestfalen.com/die-regionale/jugend-filmprojekt.html.

Remmel: „Wir wollen eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes mit starken grünen Regionen und einer Wirtschaftsstruktur, die zum Erhalt und zur Entwicklung lebenswerter ländlicher Räume beiträgt. Die ländlichen Regionen bieten viele Chancen und Möglichkeiten. Sie sind aber auch vielfältigen Herausforderungen und Problemen ausgesetzt.“ Der ländliche Raum steht vor großen Herausforderungen, dazu gehören die Bewältigung der Folgen des Klimawandels, Strukturwandel in der Landwirtschaft, der Erhalt der Artenvielfalt oder die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Vor allem aber die sozialen und ökonomischen Aspekte einer immer älter werdenden Gesellschaft stellen die Dörfer in NRW vor große Probleme. Nach der Aufgabe landwirtschaftlicher Betriebe und den damit verbundenen Verlust von Arbeitsplätzen und immer mehr leerstehenden Gebäuden, trifft es zunehmend Einrichtungen der sozialen und ökonomischen Infrastruktur: Kindergärten, Schulen, der Einzelhandel und andere wichtige Elemente eines lebendigen und aktiven Gemeinwesens ziehen sich aus der Fläche zurück.

Auf der fünften Station der Sommertour 2013 informiert sich Minister Remmel Mitte Juni über die Rolle des Maschinenbaus im ländlichen Raum als Arbeitgeber. Weitere Details dazu werden in Kürze unter www.landleben.nrw.de bekanntgegeben.