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Getreidefeld an einem Sommertag. (Foto: Andrea Krawczyk/Fotolia.com)
Getreidefeld an einem Sommertag.
(Foto: Andrea Krawczyk/Fotolia.com)

12. Station der Sommertour Land.Leben.NRW: Urlaub und Erholung im ländlichen Raum

www.landservice.de informiert über umfangreiches Angebot von Hofcafes, Urlaub auf dem Bauernhof bis zu regionalen Produkten

Landwirtschaftsminister Johannes Remmel hat zum Beginn der Sommerferien das breite Angebot von Urlaubsmöglichkeiten und Serviceleistungen der heimischen Bauernhöfe unterstrichen. „Oftmals sind bäuerliche Betriebe heute nicht mehr nur Produktionsstätten. Viele unsere Landwirtinnen und Landwirte haben sich längst neue Erwerbsmöglichkeiten geschaffen“, sagte Minister Remmel. Viele Betriebe in NRW nutzten vielmehr schon jetzt die Gelegenheit, ihr Kerngeschäft zu erweitern: Dazu zählten unter anderem der Betrieb von mehr als 2000 Hofläden, rund 500 Ferienhöfen und 333 Hofcafés. „Immer mehr Landwirtinnen und Landwirte in Nordrhein-Westfalen entwickeln neue Ideen um ihre Betriebe breiter aufzustellen. Dazu gehören Hofcafés, Hofläden, Landerlebnisse für Kinder und die ganze Familie, Produktion und Vermarktung von lokal hergestellten Lebensmitteln oder Angebote für Urlaub auf dem Bauernhof“, erläuterte der Minister heute auf der zwölften Station seiner Sommertour 2013 Land.Leben.NRW beim Besuch des Bauernguts Schiefelbusch der Familie Trimborn in Lohmar. Remmel: „Ich kann die Bürgerinnen und Bürger in NRW nur auffordern, dieses Angebot anzunehmen und die Möglichkeiten des ländlichen Raumes kennen und schätzen zu lernen. Es lohnt sich.“

Der Familienbetrieb Trimborn steht dabei exemplarisch für die breite Aufstellung in der Landwirtschaft. Bereits vor rund 30 Jahren begann die Familie Trimborn, ihre Produkte direkt zu vermarkten. Heute bietet sie im eigenen Bauernlädchen ein Sortiment mit über 200 Produkten aus eigenem Anbau oder von Partnerbetrieben aus der Region an. Dazu gehören Kartoffeln, Erdbeeren und Spargel vom eigenen Acker, aber auch Milch, Fleisch oder Eier von artgerecht gehaltenen Kühen, Rindern, Schweinen, Hühnern, Gänsen, Enten oder Kaninchen. In den letzten Jahren hinzugekommen sind noch zwei Ferienwohnungen, ein Bauernhofcafé und Angebote für Tagesausflüge wie zum Beispiel ein Maislabyrinth. „Die Nähe und Offenheit direkt vermarktender Betriebe schafft Vertrauen in regionale Produkte von hoher Qualität und Frische“, sagte der Minister. „Hier auf dem Hof der Familie Trimborn sind viele Ideen für geschlossene Kreisläufe entwickelt worden. Dazu gehört zum Beispiel ein Apfelsaft aus Äpfeln von der hofeigenen Streuobstwiese.“

Ein Internetangebot der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen macht es Verbraucherinnen und Verbrauchern möglich, regionale Produkte und Dienstleistungen von Bauernhöfen in ganz NRW einfach und schnell per Smartphone zu finden. Unter Externer Link - öffnet in neuem Fenster www.landservice.de gibt es Angebote von einigen Hundert Betrieben in Nordrhein-Westfalen, bei denen man frische Produkte aus der Region einkaufen, Kaffee trinken oder Urlaub machen kann. Auch Landerlebnisse für Kinder und Bauernhöfe, auf denen man feiern und tagen kann, sowie Reiterhöfe finden sich in diesem Angebot, genauso wie Sonderveranstaltungen wie etwa der kulinarische "Krimiabend" im Hofcafe Johannleweling, Westerwiehe, oder der „Maisirrgarten" am Hofcafé Schulze Scholle in Gescher.

Die Entwicklung von neuen Geschäftsideen ist ein wichtiger Teil des NRW-Förderprogramms für den ländlichen Raum. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt landwirtschaftliche Betriebe, die zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten und Einkommensalternativen suchen, mit Beratungen und Zuschüssen durch die Landwirtschaftskammer. Zudem können Zusammenschlüsse von Erzeugern und Unternehmen, die landwirtschaftliche Produkte be- und verarbeiten oder vermarkten Fördermittel zur Marktstrukturverbesserung und Absatzförderung durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) erhalten.

„Unsere Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen“, betonte Remmel. „Dazu gehören die Bewältigung des Strukturwandels, der Anpassung an den Klimawandel, der Erhalt der Artenvielfalt, die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie und die Verbesserung des Tierschutzes. Wir wollen uns diesen Herausforderungen aktiv stellen. Dazu benötigen wir eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes mit starken grünen Regionen und einer Landwirtschaft, die zum Erhalt und zur Entwicklung lebenswerter ländlicher Räume beiträgt.“

Um all diese Herausforderungen bewältigen zu können, sei es zwingend erforderlich, mehr Mittel für den Strukturwandel im ländlichen Raum und eine umweltgerechte und klimaschonende Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen, so der Minister weiter: „Das Konzept für die nationale Umsetzung von Bundesministerin Aigner wird den Ansprüchen an die Bedürfnisse für die Entwicklung der ländlichen Räume in Nordrhein-Westfalen nicht gerecht. Eine Umschichtung von der ersten (Direktzahlungen) in die zweite Säule (Förderung ländlicher Raum) wird demnach nicht in Betracht gezogen. Die Umwelt- und Lebensqualität in unseren Dörfern zu verbessern, auf dem Land Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern erhält immer mehr Bedeutung. Das können wir aber nur schaffen, wenn genügend Mittel zum Erhalt der örtlichen Infrastruktur, für regionale Projekte und bürgerliches Engagement zur Verfügung stehen“, erklärte Remmel.

Das Leben auf dem Lande und der Umgang der Menschen mit den Folgen des ländlichen Strukturwandels hat Umweltminister Johannes Remmel zum Thema der Sommertour 2013 „Land.Leben.NRW“ gemacht. Remmel: „Der ländliche Raum ist für ein Industrieland wie Nordrhein-Westfalen immens wichtig. Er ist Wohn- und Wirtschaftsraum für rund sechs Millionen Menschen, zudem wichtiger Freizeit-, Urlaubs- und Erholungsort. Er ist ein bedeutender Partner für den Naturschutz und leistet einen großen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. In den ländlichen Regionen werden gesunde Nahrungsmittel, aber auch Holz und nachwachsende Rohstoffe produziert. Auch in der Energiewende steckt enormes Potential für eine starke Zukunft: Fotovoltaik, Biogas, Wind oder Holz – die ländlichen Räume bilden die Grundlage für ein neues, regeneratives Energiezeitalter.“

Hintergrundinformationen….

…. zur Sommertour 2013:

„Land.Leben.NRW“ ist der Titel der diesjährigen Sommertour des NRW-Umweltministeriums. Bis Anfang September werden Minister Johannes Remmel und der Parlamentarische Staatssekretär Horst Becker rund 15 innovative Projekte und Unternehmen in ganz NRW besuchen, die die Zukunft des ländlichen Raumes mit innovativen Ideen gestalten. Den Auftakt machte die diesjährige Sommertour am 11. Mai in Jülich-Barmen mit dem Thema „Nahversorgung mit Lebensmitteln und Dienstleistungen im ländlichen Raum“.

…. zum ländlichen Raum NRW:

Die ländlichen Regionen Nordrhein-Westfalens erstrecken sich über zwei Drittel der Landesfläche. Sie sind für ein Industrieland wie Nordrhein-Westfalen von großer Bedeutung als Wohn- und Wirtschaftsraum für rund sechs Millionen Menschen. Zudem sind sie wichtig als stadtnaher Freizeit- und Erholungsraum. Gleichzeitig befinden sich auf dem Land einzigartige Räume für den Natur- und Landschaftsschutz, die einen bedeutsamen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. Zudem stellen die ländlichen Regionen einen wertvollen Produktionsstandort für die Land- und Forstwirtschaft dar, der die Grundvoraussetzung für die Erzeugung gesunder Nahrungsmittel und nachwachsender Rohstoffe ist, aber auch viele weltweit agierende Unternehmen aus dem Maschinenbau haben ihren Sitz in kleinen Gemeinden auf dem Lande. Nicht zuletzt bieten diese Regionen ein reichhaltiges kulturelles Leben und hohen sozialen Zusammenhalt.

Die Land- und Ernährungswirtschaft in NRW liefert etwa ein Fünftel des deutschen Gesamtumsatzes an Lebensmitteln und bildet eine tragende Säule der ländlichen Regionen in unserem Land.

Nach Bayern und Niedersachsen nimmt Nordrhein-Westfalen als Agrarstandort in Deutschland den dritten Platz ein. Über 35.000 landwirtschaftliche Betriebe und rund 4.700 Gartenbaubetriebe bilden zusammen mit der Ernährungswirtschaft einen starken Verbund, der rund 400.000 Arbeitsplätze bietet. In keinem Bundesland ist die Ernährungswirtschaft so stark vertreten wie in Nordrhein-Westfalen.