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Umwelt. Naturschutz. Verkehr

Grundwassermenge und -stände

Feuchtbiotop.

Grundwassermenge und -stände

Neben dem chemischen Grundwasserzustand werden auch der mengenmäßige Zustand und die Grundwasserstände regelmäßig in einem umfangreichen Messnetz überwacht. Die Bewertung wird für jeden Grundwasserkörper gesondert durchgeführt. Sie erfolgt durch Trendanalysen der Grundwasserstände und Grundwasserbilanzen.

Nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser

Grundwasser ist nach den Normen der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (EU-WRRL) in einem guten mengenmäßigen Zustand, wenn die Wasserentnahme die verfügbare Grundwasserressource nicht überschreitet. Außerdem dürfen die vom Grundwasser abhängigen Biotope, also zum Beispiel Feuchtgebiete oder mit dem Grundwasser in Verbindung stehenden Oberflächengewässer, nicht signifikant beeinträchtigt werden. Mengenmäßige Probleme gibt es bislang nur in den Bereichen des Braunkohle- und Kalkabbaus. Hier wird es nicht in absehbarer Zeit gelingen, einen guten mengenmäßigen Zustand herzustellen. Um die Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten, werden aber alle möglichen Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt. So wird beispielsweise Sümpfungswasser aus dem rheinischen Braunkohlerevier in das Grundwasser der besonders sensibel auf sinkende Wasserstände reagierenden Biotope der Schwalm-Nette-Region eingebracht. Durch die zunehmende landwirtschaftliche Bewässerung auch in Folge des Klimawandels ist jedoch bereits heute absehbar, dass zukünftig in einigen Bereichen Nordrhein-Westfalens Probleme mit fallenden Grundwasserständen entstehen können.

Neubildung von Grundwasser

Grundwasser entsteht aus der Versickerung von Niederschlägen oder von Fluss- oder Seewasser. Nach einer Bodenpassage allein unter Schwerkrafteinfluss sammelt sich das Wasser an wasserundurchlässigen Schichten und füllt die unterirdischen Hohlräume der Erdrinde (Poren, Klüfte) zusammenhängend aus. Die Neubildung von Grundwasser durch Niederschlagswasser und die Höhe des Grundwasserstandes sind abhängig von der Niederschlagsmenge, von der Jahreszeit und der Vegetation, von der Morphologie und den Bodenverhältnissen. Bei einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von rund 800 Millimeter im Jahr beträgt die durchschnittliche Grundwasserneubildung etwa 200 Millimeter im Jahr. Obwohl im Sommer die Niederschlagsmenge höher ist als im Winter, versickert durch die hohe Verdunstung und den enormen Wasserbedarf der Pflanzen nur sehr wenig Wasser in den tieferen Untergrund, während im Winter eine geringe Verdunstung und die Vegetationsruhe für eine hohe Grundwasserneubildung sorgen.
Regen. Foto: Saiva Liepina/ Panthermedia.net