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Umweltwirtschaftspreis NRW
"Gut für die Wirtschaft, besser für die Umwelt" ist das Motto des Umweltwirtschaftspreis.NRW, der am 16. November 2022 zum zweiten Mal vergeben wurde. Wie schon im Jahr 2020 würdigt die Auszeichnung das Engagement und den Mut von Unternehmen der Umweltwirtschaft, die im Sinne der Gesellschaft und zukünftiger Generationen agieren und sich erfolgreich am Markt platzieren.
Umweltschutz und wirtschaftlicher Erfolg
Mit rund 582.000 Erwerbstätigen ist Nordrhein-Westfalen nach den Auswertungen des Umweltwirtschaftsberichts 2022 weiterhin bundesweit der größte Anbieter von Produkten und Dienstleistungen der Umweltwirtschaft. Der Umweltwirtschaftspreis.NRW zeichnet die innovativen Vorreiter der Green-Economy-Branche aus. Das nordrhein-westfälische Umweltministerium hatte diesen Baustein zur Förderung der Umweltwirtschaft vor zwei Jahren gemeinsam mit der NRW.BANK ins Leben gerufen, um den Vorsprung von Nordrhein-Westfalen als Umweltwirtschaftsland Nummer eins weiter auszubauen.
Der Wettbewerb zeichnet innovative nachhaltige Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen aus, deren Produkte oder Dienstleistungen Klima- und Umweltschutz sowie Ressourceneffizienz mit wirtschaftlichem Erfolg verbinden. Damit ergänzt er die Angebote des Landes wie den bereits etablierten KUER.NRW Businessplan Wettbewerb, der sich an Pioniere aus der Umweltwirtschaft richtet und Zukunftsideen fördert.
Bei der Preisvergabe werden unterschiedliche Facetten unternehmerischen Handelns berücksichtigt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf
- dem Klima- und Umweltschutz sowie der Anpassung an den Klimawandel,
- dem Innovationscharakter,
- dem Nutzen für die Gesellschaft und
- dem wirtschaftlichen Erfolg.
Der Umweltwirtschaftspreis.NRW ist mit 60.000 Euro dotiert. Der Gewinner erhält 30.000 Euro. Für den Zweitplatzierten sind 20.000 Euro, für Drittplatzierten 10.000 Euro vorgesehen.
Das waren die Gewinner des Umweltwirtschaftspreis.NRW!
Die goFLUX Mobility GmbH aus Köln erreicht beim Umweltwirtschaftspreis.NRW 2022 Platz eins und gewinnt damit ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro. Basierend auf der goFLUX-App ermöglicht das Unternehmen Pendlerinnen und Pendlern, regionale Fahrgemeinschaften anzubieten und zu buchen. Der App-Algorithmus sorgt für ein dichtes Netz von Fahrerinnen und Fahrern, legt geeignete Haltepunkte fest und rechnet die Fahrtkosten automatisch ab. Spezial-Lizenzen bieten Unternehmen die Möglichkeit, die Mitfahr-App ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus können Unternehmen mit der Anwendung die durch die Fahrgemeinschaften erzielten CO2-Einsparungen messen und diese Information in ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung integrieren. Bereits jetzt besteht eine Schnittstelle zur ÖPNV-App im Verkehrsverbund Rhein-Sieg, so dass Pendelnde den ÖPNV und Fahrgemeinschaften kombiniert nutzen können.
Platz zwei und ein Preisgeld von 20.000 Euro gehen an die Düsseldorfer retraced GmbH. Das Start-up hat eine digitale Lösung für das Nachhaltigkeitsmanagement in der Textil- und Modeindustrie entwickelt. Den Unternehmen werden dabei Informationen zu ihren vorgelagerten Lieferketten zur Verfügung gestellt, insbesondere mit Blick auf Nachhaltigkeitsaspekte. Die von retraced entwickelte Plattform verbindet alle Beteiligten in der Textil- und Kleidungsherstellung miteinander, digitalisiert Vorgänge und vereinfacht die Kommunikation. Die Unternehmen bekommen mithilfe der Plattform einen klaren Überblick über ihre Lieferketten bis hin zum Ursprung ihrer Rohmaterialien, sodass sie Risiken vorhersehen und ihre Lieferketten nach sozialen sowie ökologischen Aspekten optimieren können.
Für eine nachhaltige Innovation im Bereich des Gewässerschutzes wurde die Cornelsen Umwelttechnologie GmbH aus Essen mit dem dritten Platz und 10.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Im Mittelpunkt steht eine neue ressourceneffiziente Technologie, mit der gesundheitsgefährdende per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) aus verunreinigten Gewässern entfernt werden können ("PerfluorAd-Technologie"). Mit der von Cornelsen entwickelten Technologie können Abwässer in Unternehmen von den erbgutverändernden und krebserregenden Chemikalien gereinigt werden. Zudem kann die Technologie auch temporär genutzt werden, um zum Beispiel PFAS-belastetes Löschwasser und kontaminiertes Grundwasser zu säubern. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden wird der Materialeinsatz, der für die Wasserreinigung erforderlich ist, erheblich reduziert. So kann der Materialeinsatz im Vergleich zu herkömmlichen Technologien um rund 90 Prozent gesenkt werden. Das dabei eingesetzte Fällmittel wird in Deutschland produziert und die biologisch abbaubaren Fettsäuren stammen aus heimischen Pflanzen.
Weitere Informationen
Ausgezeichneter Umweltschutz
Der Umweltwirtschaftspreis.NRW steht im Einklang mit der Umweltwirtschaftsstrategie der Landesregierung. Durch eine Bewerbung können Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen ihr Engagement für den Klima- und Umweltschutz, aber gleichermaßen auch ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen sichtbar machen. Die Durchführung des Umweltwirtschaftspreis.NRW versteht sich als Signal an alle Marktteilnehmer, in ihren Bemühungen für zukunftsorientierte Konzepte und Lösungen zu forcieren.
Dabei richtet sich der Wettbewerb sowohl an erfolgreiche junge und etablierte Unternehmen aus der Umweltwirtschaft als auch an gewachsene Betriebe, die ihre Produkte und Dienstleistungen erst in den letzten Jahren in den Dienst der Umweltwirtschaft gestellt haben.
Die Auszeichnung wird die Bedeutung der Umweltwirtschaft als Innovationstreiber im Land Nordrhein-Westfalen unterstreichen, aber auch Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus entfalten.