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Landwirtschaftsminister Johannes Remmel und Christian Meyer unterzeichnen gemeinsame Erklärung zur nachhaltigen Entwicklung der Tierhaltung

Landwirtschaftsminister Johannes Remmel und Christian Meyer unterzeichnen gemeinsame Erklärung zur nachhaltigen Entwicklung der Tierhaltung

Die Agrarminister von NRW und Niedersachsen, Johannes Remmel und Christian Meyer, wollen die nachhaltige Entwicklung der Tierhaltung und besonders der Schweinehaltung gemeinsam vorantreiben. Dazu unterzeichneten sie heute in Münster eine Erklärung, die neben besseren Haltungsbedingungen auch reduzierte Umweltemissionen durch die Tierhaltung vorsieht. Ferner sprachen sie sich für eine Kennzeichnung der Haltungsform für die Verbraucher aus.
12.01.2017
"Münsteraner Erklärung" ist Diskussionsgrundlage für Verbändegespräch mit der Landwirtschaft

Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wollen die nachhaltige Entwicklung der Tierhaltung und insbesondere der Schweinehaltung gemeinsam vorantreiben. Dazu unterzeichneten die zuständigen Agrarminister Johannes Remmel und Christian Meyer heute die Münsteraner Erklärung. "Die Schweinehaltung in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wird in Zukunft anders aussehen müssen als heute: Die Tiere haben dann mehr Auslauf und Platz zu artgemäßer Bewegung, das Stallklima ist gesundheitsfördernd, der Einsatz von Medikamenten ist deutlich reduziert und alle Schweine haben lange Ringelschwänze. Das ist unser Ziel, welches wir nun Schritt für Schritt verbindlich erreichen wollen", erklärten die Minister Johannes Remmel und Christian Meyer. Der heute begonnene Prozess soll gemeinsam mit der Landwirtschaft gestaltet werden. Bei einem Verbändegespräch in Münster haben die beiden Minister den Verbänden und Interessensvertretern der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft die gemeinsame Erklärung erstmals vor- und zur Diskussion gestellt.

Die Münsteraner Erklärung enthält unter anderem diese Ziele:
  • Mehr Tierwohl im Stall durch ausreichend Platz, artgerechte Beschäftigung und Auslauf
  • Verzicht auf Amputationen wie das Ringelschwanzkürzen
  • Umweltemissionen reduzieren
  • Zielkonflikte zwischen Umwelt- und Tierschutz klar benennen und auflösen
  • Verbindliche und mehrjährige Verträge mit dem Einzelhandel abschließen, um Investitionen in tiergerechte Haltungssysteme zu fördern
  • Marktanteil von Bio-Schweinefleisch erhöhen
  • Nachhaltige Schweinehaltung gemeinsam mit den Niederlanden und Dänemark weiterentwickeln

Die Minister sehen alle Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer in der Verantwortung. "Heute stellen viele Maßnahmen zum besseren Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Tiere ein wirtschaftliches Risiko für die Landwirtinnen und Landwirte dar, besonders für die kleinen und mittleren Betriebe. Das ist eine skandalöse Fehlentwicklung auf unseren Märktena", sagte Minister Remmel. "Stattdessen müssen wir erreichen, dass Tierschutz, soziale Standards und umweltverträgliche Produktion auf den Märkten belohnt und nicht bestraft werden. Dafür brauchen wir eine verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsform für die Verbraucher. Zudem muss sich die Förderung zukünftig an einer tiergerechten und umweltschonenden Schweinehaltung orientieren. Mit allen, die Verantwortung tragen, wollen wir den Dialog verbindlich und zielgerichtet führen", sagte Minister Meyer. "Diesen Prozess wollen wir mit der Münsteraner Erklärung ein gutes Stück voranbringen", so die beiden Landwirtschaftsminister.