
Förderaufruf „Circular Economy - CircularCities.NRW“: Zweite Förderrunde abgeschlossen
Land und EU unterstützen acht kommunale Projekte mit insgesamt elf Millionen Euro
Mit dem Förderaufruf „Circular Economy – CircularCities.NRW“ unterstützen die Landesregierung und die EU Kommunen in Nordrhein-Westfalen umfassend beim Übergang zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft. In der zweiten Einreichungsrunde wurden nun acht innovative Projekte von einem unabhängigen Gutachtergremium zur Förderung empfohlen. Insgesamt fördern das Land und die EU diese Projekte mit rund 11 Millionen Euro aus Mitteln des Landes NRW und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027). Für den gesamten Wettbewerb stehen rund 50 Millionen Euro zur Verfügung.
Gefördert werden unter anderem die Wieder- und Weiterverwendung von Produkten und Materialien, die Entwicklung ressourcenschonender Geschäftsmodelle und die Einstellung von Circular Economy Beauftragten in Kommunen.
Umweltminister Krischer: „Mit dem Förderaufruf tragen wir dazu bei, dass Produkte und Materialien in immer neuen Kreisläufen wieder- und weiterverwendet werden. Das ist die Voraussetzung, um unsere natürlichen Ressourcen zu schonen, mit wertvollen Rohstoffen sparsam umzugehen und die Wertschöpfung vor Ort zu erhöhen. Die Projekte zeigen, wie eine umfassende Kreislaufwirtschaft auf lokaler Ebene gelingen kann.“
Folgende Projekte wurden vom Begutachtungsausschuss ausgewählt und können nun auf eine entsprechende Förderung hoffen:
Circular.Care.Solingen – Circular Economy und Innovation im Gesundheitswesen
Im Städtischen Klinikum Solingen sollen Stoffströme analysiert sowie Prozesse zur gezielten Vermeidung oder Verwertung von Abfällen entwickelt und eingeführt werden. Weiterhin sollen Produkte, Materialien und Dienstleistungen kreislauforientiert beschafft und Maßnahmen zur Breitenwirkung von Circular Economy im Solinger Gesundheitswesen durchgeführt werden.
Projektpartner: Klingenstadt Solingen, Städtisches Klinikum Solingen gGmbH, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmH
Circular Culture
Mit dem Projekt "Circular.Culture" soll ein nachhaltiger Beitrag zur Kulturproduktion geleistet werden, indem ein Materialdepot und eine digitale Austauschplattform unter anderem für Bühnenmaterialien, Kostüme und Requisiten aufgebaut wird. Die zentrale Vision von Circular.Culture besteht darin, einen ressourcenschonenden Austausch innerhalb der Kunst- und Kulturszene zu etablieren.
Projektpartner: NRW KULTURsekretariat, Stadt Bonn, Stadt Köln, Neue Effizienz gemeinnützige GmbH
Lokale Ressourcenzentren als Geschäftsmodell: Dynamisierung der Zirkularität durch Kooperation und digitale Lösungen
Das Projekt fördert die Kreislaufwirtschaft durch die Einrichtung eines lokalen Ressourcenzentrums in Oberhausen, das Abfallvermeidung, Ressourcenschonung und soziale Teilhabe vereint. Materialien aus Wertstoffhöfen, Gewerbe und Haushalten werden gesammelt, katalogisiert und für Wiederverwendung bereitgestellt. Offene Werkstätten und Repair-Cafés bieten Raum für Reparaturen und Umnutzung, fördern die Kreativität und stärken die Reparaturkompetenz der Bürger*innen.
Projektpartner: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., kitev - Kultur im Turm e.V, Stadt Oberhausen, anstiftung, 81371 München
BauLoop - Kompetenzzentrum für zirkuläre(s) Handwerk und Bauwirtschaft: Ein Bauteillager als Reallabor für Bildung, Transfer und Baukultur im Kreislauf
In dem Projekt BauLoop soll die Rückgewinnung und Wiederverwendung von Baustoffen, -teilen und Materialien unterstützt werden. Hierzu soll unter anderem eine digitale Plattform entwickelt werden, mit der Materialströme verfolgt werden können. Zudem soll in Düsseldorf ein physisches Bauteillager die Weiterverwendung der Baumaterialien ermöglichen. Auch sollen Fort- und Weiterbildungen zu Fragen des nachhaltigen Bauens durchgeführt werden.
Projektpartner: Hochschule Düsseldorf (Konsortialführer), Laarakkers Resource GmbH, Sustina AG, Stadt Düsseldorf - Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz, Concular GmbH, Jonas Dühr (Werkstatt für zirkuläres Handwerk), Sven Urselmann (urselmann interior)
Collect TS – Collect Textiles Smart: Weiterentwicklung der Alttextilsammlung durch eine verbrauchernahe Vorsortierung und den Einsatz digitaler Technologien
Mit dem Projekt soll die Wiederverwendungsrate von Alttextilien sowie die Sammelquote weiter gesteigert werden. Dies wird durch eine verbrauchernahe Vorsortierung mithilfe smarter Alttextilcontainer angestrebt. Durch eine größere Vielfalt an Einwurfoptionen und durch digitale Sortierfunktionen, wie etwa eine Bilderkennung der Textilien oder die Integration einer App-Anwendung, soll eine Steigerung der Effizienz und Benutzerfreundlichkeit ermöglicht werden.
Projektpartner: Hochschule Niederrhein Center Textillogistik, Fraunhofer IML, Stadt Mönchengladbach, Collectingsystems GmbH, Volksverein Mönchengladbach, SRE GmbH Niederzier
CCH Detmold - Circular Construction Hub Detmold
Mit dem CCH Detmold werden Bauteile und -stoffe aus verschiedenen Rückbauprojekten analysiert, digitalisiert, sortiert und gelagert, um sie zukünftig in neuen Bauvorhaben verwenden zu können. Die Erkenntnisse und Resultate zum Aufbau des CCH werden anderen Kommunen in NRW als BluePrint bereitgestellt.
Projektpartner: Stadt Detmold, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, BUL LüCo + Zinggrebe GmbH & Co. KG, Fachhochschule Münster, ProjectTogether gGmbH, Concular GmbH
RE Welle-OWL – Starke Partner für die "Re-Welle OWL"
Das Projekt "Re-Welle OWL" zielt darauf ab, die Hansestadt Herford durch Einführung ressourcenschließender Organisations- und Prozessinnovationen zu einer „Circular Economy“ zu transformieren. Dies soll unter anderem durch die Erstellung eines Zero-Waste-Konzepts und durch die Einführung eines DIN SPEC Leitfaden beim Arbeitskreis Recycling e.V. und Wertstoffhof geschehen.
Projektpartner: Arbeitskreis Recycling e.V., Hansestadt Herford; Re-Use Deutschland e.V., Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH, Wuppertal
Oelde Circular – Modellstadt für Kreislaufwirtschaft im ländlichen Raum
In dem Projekt sollen durch quartiersbasierte Sammelstellen, digitale Abfallmanagement-Systeme und Upcycling-Ansätze Abfälle lokal verwertet werden. Kleine und mittlere Unternehmen sollen zudem bei der Implementierung von Kreislaufwirtschaftsansätzen unterstützt werden.
Hintergrund
Das Land Nordrhein-Westfalen gehört zu den innovativsten Regionen der Europäischen Union und hat sich zum Ziel gesetzt, Vorreiter einer ökologischen Transformation im Sinne des Europäischen Green Deals zu werden. Der Förderwettbewerb „Circular Economy – CircularCities.NRW“ ist ein wesentlicher Baustein dahin.
Für zukunftsweisende, nachhaltige und innovative Vorhaben in Nordrhein-Westfalen stehen aus dem EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027 EU-Mittel in Höhe von insgesamt rund 1,9 Milliarden Euro des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Just Transition Fund (JTF) zur Verfügung. Hinzu kommen eine Ko-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen und Eigenanteile der Projekte. Unterstützt werden Vorhaben aus den Themenfeldern Innovation, Nachhaltigkeit, Mittelstandsförderung, Lebensqualität, Mobilität und Strukturwandel in Kohlerückzugsregionen sowie strategische Technologien und Wettbewerbsfähigkeit. Weitere Informationen finden Sie unter www.efre.nrw.
Gegenwärtig läuft die dritte Einreichungsrunde des Förderwettbewerbs „Circular Economy – CircularCities.NRW“, in der Projekte bis zum 28. Mai 2025 eingereicht werden können.